""Es fliegen die Spuhlen. Das Garn ist ver- sponnen. -- ""Schon rollt sich zum Sprunge die Natter Schmerz. -- ""Die Spuhlen sind ledig, die Fäden verron- nen. -- ""Edward, wir opfern dein halbes Herz! -- ""Das Werk ist vollendet! das Ziel ist ge- wonnen!"" "Ach säumet, säumt noch! -- Wie? verachtend, spottend, schnöde, "Wollt ihr mich lassen, mich? in dieser Jammer- öde? -- -- "Sieh, sieh im fernen West die Strasse voller Glanz! "Sie schmelzen, schwinden hin im luft'gen Wol- kentanz! "Schau Snowdon's Gipfel glühn in rosenrothem Lichte! "Wer seyd ihr glorievolle blendende Gesichte? "Ach, schont des Blöden, schont! ach nicht zu rasch, zu wild "Umstürmt mich, Zeiten, die der Zukunft Schooss noch hüllt -- "Heil, Heil, um Arthur fliesst nicht mehr der Sehn- sucht Thräne!
„„Es fliegen die Spuhlen. Das Garn ist ver- sponnen. — „„Schon rollt sich zum Sprunge die Natter Schmerz. — „„Die Spuhlen sind ledig, die Fäden verron- nen. — „„Edward, wir opfern dein halbes Herz! — „„Das Werk ist vollendet! das Ziel ist ge- wonnen!““ „Ach säumet, säumt noch! — Wie? verachtend, spottend, schnöde, „Wollt ihr mich lassen, mich? in dieser Jammer- öde? — — „Sieh, sieh im fernen West die Straſse voller Glanz! „Sie schmelzen, schwinden hin im luft'gen Wol- kentanz! „Schau Snowdon's Gipfel glühn in rosenrothem Lichte! „Wer seyd ihr glorievolle blendende Gesichte? „Ach, schont des Blöden, schont! ach nicht zu rasch, zu wild „Umstürmt mich, Zeiten, die der Zukunft Schooſs noch hüllt — „Heil, Heil, um Arthur flieſst nicht mehr der Sehn- sucht Thräne!
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lg><lgn="7"><pbfacs="#f0064"n="44"/><l>„„Es fliegen die Spuhlen. Das Garn ist ver-<lb/>
sponnen. —</l><lb/><l>„„Schon rollt sich zum Sprunge die<lb/>
Natter Schmerz. —</l><lb/><l>„„Die Spuhlen sind ledig, die Fäden verron-<lb/>
nen. —</l><lb/><l>„„Edward, wir opfern dein halbes<lb/>
Herz! —</l><lb/><l>„„Das Werk ist vollendet! das Ziel ist ge-<lb/>
wonnen!““</l><lb/><l>„Ach säumet, säumt noch! — Wie? verachtend,<lb/>
spottend, schnöde,</l><lb/><l>„Wollt ihr mich lassen, mich? in dieser Jammer-<lb/>
öde? ——</l><lb/><l>„Sieh, sieh im fernen West die Straſse voller<lb/>
Glanz!</l><lb/><l>„Sie schmelzen, schwinden hin im luft'gen Wol-<lb/>
kentanz!</l><lb/><l>„Schau Snowdon's Gipfel glühn in rosenrothem<lb/>
Lichte!</l><lb/><l>„Wer seyd ihr glorievolle blendende Gesichte?</l><lb/><l>„Ach, schont des Blöden, schont! ach nicht zu rasch,<lb/>
zu wild</l><lb/><l>„Umstürmt mich, Zeiten, die der Zukunft Schooſs<lb/>
noch hüllt —</l><lb/><l>„Heil, Heil, um Arthur flieſst nicht mehr der Sehn-<lb/>
sucht Thräne!</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[44/0064]
„„Es fliegen die Spuhlen. Das Garn ist ver-
sponnen. —
„„Schon rollt sich zum Sprunge die
Natter Schmerz. —
„„Die Spuhlen sind ledig, die Fäden verron-
nen. —
„„Edward, wir opfern dein halbes
Herz! —
„„Das Werk ist vollendet! das Ziel ist ge-
wonnen!““
„Ach säumet, säumt noch! — Wie? verachtend,
spottend, schnöde,
„Wollt ihr mich lassen, mich? in dieser Jammer-
öde? — —
„Sieh, sieh im fernen West die Straſse voller
Glanz!
„Sie schmelzen, schwinden hin im luft'gen Wol-
kentanz!
„Schau Snowdon's Gipfel glühn in rosenrothem
Lichte!
„Wer seyd ihr glorievolle blendende Gesichte?
„Ach, schont des Blöden, schont! ach nicht zu rasch,
zu wild
„Umstürmt mich, Zeiten, die der Zukunft Schooſs
noch hüllt —
„Heil, Heil, um Arthur flieſst nicht mehr der Sehn-
sucht Thräne!
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/64>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.