Kotzebue, August von: Erinnerungen aus Paris im Jahre 1804. Bd. 1. Berlin, 1804.Vorbericht. Jch lege meinen flüchtigen Bemerkungen keinen an- Weiter wüßte ich nichts zu sagen, bis die Ebbe A. v. Kotzebue. Vorbericht. Jch lege meinen fluͤchtigen Bemerkungen keinen an- Weiter wuͤßte ich nichts zu sagen, bis die Ebbe A. v. Kotzebue. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0006" n="[2]"/> <div n="1"> <head>Vorbericht.</head><lb/> <p>Jch lege meinen fluͤchtigen Bemerkungen keinen an-<lb/> dern Werth bei, als den, daß ich sie <hi rendition="#g">selbst</hi> gemacht<lb/> habe. Es sind <hi rendition="#g">meine</hi> Ansichten, ich habe Nieman-<lb/> den nachgebetet. Wo ich urtheile, kann ich mich ir-<lb/> ren, aber ich habe immer nach meiner Ueberzeugung<lb/> geurtheilt. Wer mir etwa vorwuͤrfe, ich haͤtte Man-<lb/> chen zu viel gelobt, dem muß ich antworten: es ist<lb/> mir in der Censur dies und jenes weggestrichen wor-<lb/> den, woraus hervorleuchtet, daß auch die schmeichel-<lb/> hafteste Aufnahme mein Urtheil nicht zu bestechen ver-<lb/> mogt hat. Jch habe kein Wort geschrieben, von des-<lb/> sen Wahrheit ich mich nicht uͤberzeugt hielt; ich habe<lb/> aber manches Wort geschrieben, daß der Leser hier nicht<lb/> findet.</p><lb/> <p>Weiter wuͤßte ich nichts zu sagen, bis die Ebbe<lb/> und Flut der Zeit die Gestalten veraͤndert, und die<lb/> Gefahr, von einem Meteor mit Steinen beregnet zu<lb/> werden, voruͤber ist. Berlin, den 2ten April 1804.</p><lb/> <p>A. v. <hi rendition="#g">Kotzebue.</hi></p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[2]/0006]
Vorbericht.
Jch lege meinen fluͤchtigen Bemerkungen keinen an-
dern Werth bei, als den, daß ich sie selbst gemacht
habe. Es sind meine Ansichten, ich habe Nieman-
den nachgebetet. Wo ich urtheile, kann ich mich ir-
ren, aber ich habe immer nach meiner Ueberzeugung
geurtheilt. Wer mir etwa vorwuͤrfe, ich haͤtte Man-
chen zu viel gelobt, dem muß ich antworten: es ist
mir in der Censur dies und jenes weggestrichen wor-
den, woraus hervorleuchtet, daß auch die schmeichel-
hafteste Aufnahme mein Urtheil nicht zu bestechen ver-
mogt hat. Jch habe kein Wort geschrieben, von des-
sen Wahrheit ich mich nicht uͤberzeugt hielt; ich habe
aber manches Wort geschrieben, daß der Leser hier nicht
findet.
Weiter wuͤßte ich nichts zu sagen, bis die Ebbe
und Flut der Zeit die Gestalten veraͤndert, und die
Gefahr, von einem Meteor mit Steinen beregnet zu
werden, voruͤber ist. Berlin, den 2ten April 1804.
A. v. Kotzebue.
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