Kotzebue, August von: Erinnerungen aus Paris im Jahre 1804. Bd. 2. Berlin, 1804.halten sie nicht allein das Recht, täglich von 9 Uhr Jeder Abonnent erhält Sonntags in seiner Wohnung halten sie nicht allein das Recht, taͤglich von 9 Uhr Jeder Abonnent erhaͤlt Sonntags in seiner Wohnung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0065" n="65"/> halten sie nicht allein das Recht, taͤglich von 9 Uhr<lb/> Morgens bis 11 Uhr Abends, in den schoͤnen Saͤlen des<lb/> Athenaͤum unter gewaͤhlter <hi rendition="#g">Gesellschaft</hi> zuzubrin-<lb/> gen, und alle daselbst befindliche <hi rendition="#g">periodische Schrif-<lb/> ten zu lesen,</hi> ferner, den gutbesetzten <hi rendition="#g">Konzerten</hi><lb/> beizuwohnen, die monatlich zweimal gegeben werden,<lb/> sondern — was die Hauptsache ist — sie koͤnnen dafuͤr<lb/> auch fast alle <hi rendition="#g">Wissenschaften</hi> und <hi rendition="#g">Sprachen</hi> bei<lb/> den besten Lehrern und Meistern erlernen: denn <hi rendition="#g">Mon-<lb/> tags</hi> lesen <hi rendition="#g">Fourcroy</hi> und <hi rendition="#g">Mirbel</hi> daselbst uͤber Che-<lb/> mie und Botanik; <hi rendition="#g">Dienstags Biot, Cuͤvier, Bol-<lb/> doni,</hi> Physik, Naturgeschichte, italiaͤnische Sprache;<lb/><hi rendition="#g">Mittwochs Lavit, Sicard, Roberts,</hi> Perspek-<lb/> tive, Grammatik, englische Sprache, auch ist derselbe<lb/> Tag musikalischen Unterhaltungen bestimmt. <hi rendition="#g">Donners-<lb/> tag Garat</hi> und <hi rendition="#g">Thenard,</hi> Geschichte und Chemie;<lb/><hi rendition="#g">Freitag Hassenfratz, Guinguené, Boldoni,</hi><lb/> Technologie, Literargeschichte, italiaͤnische Sprache; end-<lb/> lich <hi rendition="#g">Sonnabends Biot, Suͤe, Vigée</hi> und <hi rendition="#g">Ro-<lb/> bers,</hi> Physik, Anatomie, schoͤne Literatur, und engli-<lb/> sche Sprache.</p><lb/> <p>Jeder Abonnent erhaͤlt Sonntags in seiner Wohnung<lb/> ein Buͤlletin von den Arbeiten der kuͤnftigen Woche;<lb/> auch haͤngt in einem der Saͤle eine Tafel, auf welcher<lb/> man lesen kann, was man taͤglich zu erwarten hat. Die<lb/> Damen koͤnnen, wenn sie wollen, sich in ein fuͤr sie aus-<lb/> druͤcklich bestimmtes Zimmer zuruͤckziehen. Außer den<lb/> meist beruͤhmten Maͤnnern, welche als <hi rendition="#g">Lehrer</hi> bei die-<lb/> sem Jnstitute angestellt sind, giebt es noch viele Andere,<lb/> die zwar nicht eigentlich dazu gehoͤren, aber mit Ver-<lb/> gnuͤgen dann und wann ihre Geistesfruͤchte da vorle-<lb/> sen. — Eine artige Bibliothek, die bestaͤndig mit den<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [65/0065]
halten sie nicht allein das Recht, taͤglich von 9 Uhr
Morgens bis 11 Uhr Abends, in den schoͤnen Saͤlen des
Athenaͤum unter gewaͤhlter Gesellschaft zuzubrin-
gen, und alle daselbst befindliche periodische Schrif-
ten zu lesen, ferner, den gutbesetzten Konzerten
beizuwohnen, die monatlich zweimal gegeben werden,
sondern — was die Hauptsache ist — sie koͤnnen dafuͤr
auch fast alle Wissenschaften und Sprachen bei
den besten Lehrern und Meistern erlernen: denn Mon-
tags lesen Fourcroy und Mirbel daselbst uͤber Che-
mie und Botanik; Dienstags Biot, Cuͤvier, Bol-
doni, Physik, Naturgeschichte, italiaͤnische Sprache;
Mittwochs Lavit, Sicard, Roberts, Perspek-
tive, Grammatik, englische Sprache, auch ist derselbe
Tag musikalischen Unterhaltungen bestimmt. Donners-
tag Garat und Thenard, Geschichte und Chemie;
Freitag Hassenfratz, Guinguené, Boldoni,
Technologie, Literargeschichte, italiaͤnische Sprache; end-
lich Sonnabends Biot, Suͤe, Vigée und Ro-
bers, Physik, Anatomie, schoͤne Literatur, und engli-
sche Sprache.
Jeder Abonnent erhaͤlt Sonntags in seiner Wohnung
ein Buͤlletin von den Arbeiten der kuͤnftigen Woche;
auch haͤngt in einem der Saͤle eine Tafel, auf welcher
man lesen kann, was man taͤglich zu erwarten hat. Die
Damen koͤnnen, wenn sie wollen, sich in ein fuͤr sie aus-
druͤcklich bestimmtes Zimmer zuruͤckziehen. Außer den
meist beruͤhmten Maͤnnern, welche als Lehrer bei die-
sem Jnstitute angestellt sind, giebt es noch viele Andere,
die zwar nicht eigentlich dazu gehoͤren, aber mit Ver-
gnuͤgen dann und wann ihre Geistesfruͤchte da vorle-
sen. — Eine artige Bibliothek, die bestaͤndig mit den
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