Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803. Hr. St. Und die Jungfer Naseweiß, der sonst immer schon um 8 Uhr die Augen zu- fallen. Olm. (zu Sab.) Das sind Sie. Sperl. Fast kam es mir vor, als hätte sie kein Auge von dem Landstreicher ver- wandt. Sab. (zu Olm.) Das sind Sie. Hr. St. Leider! prahlen können wir wohl mit Sittsamkeit -- Olm. Das geht auf Sie. Sperl. Und doch ertragen wir fremde Unverschämtheit. Sab. Das geht auf Sie. Hr. St. Die Jungfer Nichte bildet sich viel auf ihr Lärvgen ein. Olm. Merken Sie sich das. Sperl. Und der Herr Olmers auf seine philosophischen Floskeln. Sab. Schreiben Sie das in Ihr Ge- dächtniß. Hr. St. K 2
Hr. St. Und die Jungfer Naſeweiß, der ſonſt immer ſchon um 8 Uhr die Augen zu- fallen. Olm. (zu Sab.) Das ſind Sie. Sperl. Faſt kam es mir vor, als haͤtte ſie kein Auge von dem Landſtreicher ver- wandt. Sab. (zu Olm.) Das ſind Sie. Hr. St. Leider! prahlen koͤnnen wir wohl mit Sittſamkeit — Olm. Das geht auf Sie. Sperl. Und doch ertragen wir fremde Unverſchaͤmtheit. Sab. Das geht auf Sie. Hr. St. Die Jungfer Nichte bildet ſich viel auf ihr Laͤrvgen ein. Olm. Merken Sie ſich das. Sperl. Und der Herr Olmers auf ſeine philoſophiſchen Floſkeln. Sab. Schreiben Sie das in Ihr Ge- daͤchtniß. Hr. St. K 2
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Hr. St. Und die Jungfer Naſeweiß, der
ſonſt immer ſchon um 8 Uhr die Augen zu-
fallen.
Olm. (zu Sab.) Das ſind Sie.
Sperl. Faſt kam es mir vor, als haͤtte
ſie kein Auge von dem Landſtreicher ver-
wandt.
Sab. (zu Olm.) Das ſind Sie.
Hr. St. Leider! prahlen koͤnnen wir
wohl mit Sittſamkeit —
Olm. Das geht auf Sie.
Sperl. Und doch ertragen wir fremde
Unverſchaͤmtheit.
Sab. Das geht auf Sie.
Hr. St. Die Jungfer Nichte bildet ſich
viel auf ihr Laͤrvgen ein.
Olm. Merken Sie ſich das.
Sperl. Und der Herr Olmers auf ſeine
philoſophiſchen Floſkeln.
Sab. Schreiben Sie das in Ihr Ge-
daͤchtniß.
Hr. St.
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