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Kotzebue, August von: Menschenhaß und Reue. Berlin, 1790.

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Major. So erwarten wir dich in einer halben
Stunde. Du gabst mir dein Wort.
Unbek. Ich gab es.
Major. Leb' wohl! (ab.)
Dritter Auftritt.
Unbekannter. Gleich darauf Franz.
Unbek. (geht einigemal auf und nieder, sein Blick ist in
sich gekehrt und trübe. Endlich bleibt er stehn, und ruft)
Franz!
Franz. (kommt) Herr!
Unbek. Morgen reisen wir.
Franz. Mir recht.
Unbek. Vielleicht in ein anderes Land.
Franz. Mir auch recht.
Unbek. Vielleicht in einen andern Welttheil.
Franz. Mir alles recht.
Unbek. Ihr friedlichen Insulaner der Südsee!
zu euch will ich; ihr seyd noch unverdorben. Eure
einzige Schwachheit ist Stehlen. -- Immerhin!
ich bringe keine Schätze mit. Das köstlichste Kleinod,
das ich hatte, meine Ruhe, hat man mir in
Europa gestohlen. -- Oder zu euch, ihr wackern
Bewohner von Bisnapore; zu euch, deren verfüh-
rerisches Gemählde Raynal mit unnachahmlichem
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Major. So erwarten wir dich in einer halben
Stunde. Du gabſt mir dein Wort.
Unbek. Ich gab es.
Major. Leb’ wohl! (ab.)
Dritter Auftritt.
Unbekannter. Gleich darauf Franz.
Unbek. (geht einigemal auf und nieder, ſein Blick iſt in
ſich gekehrt und trübe. Endlich bleibt er ſtehn, und ruft)
Franz!
Franz. (kommt) Herr!
Unbek. Morgen reiſen wir.
Franz. Mir recht.
Unbek. Vielleicht in ein anderes Land.
Franz. Mir auch recht.
Unbek. Vielleicht in einen andern Welttheil.
Franz. Mir alles recht.
Unbek. Ihr friedlichen Inſulaner der Suͤdſee!
zu euch will ich; ihr ſeyd noch unverdorben. Eure
einzige Schwachheit iſt Stehlen. — Immerhin!
ich bringe keine Schaͤtze mit. Das koͤſtlichſte Kleinod,
das ich hatte, meine Ruhe, hat man mir in
Europa geſtohlen. — Oder zu euch, ihr wackern
Bewohner von Bisnapore; zu euch, deren verfuͤh-
reriſches Gemaͤhlde Raynal mit unnachahmlichem
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[121/0129] Major. So erwarten wir dich in einer halben Stunde. Du gabſt mir dein Wort. Unbek. Ich gab es. Major. Leb’ wohl! (ab.) Dritter Auftritt. Unbekannter. Gleich darauf Franz. Unbek. (geht einigemal auf und nieder, ſein Blick iſt in ſich gekehrt und trübe. Endlich bleibt er ſtehn, und ruft) Franz! Franz. (kommt) Herr! Unbek. Morgen reiſen wir. Franz. Mir recht. Unbek. Vielleicht in ein anderes Land. Franz. Mir auch recht. Unbek. Vielleicht in einen andern Welttheil. Franz. Mir alles recht. Unbek. Ihr friedlichen Inſulaner der Suͤdſee! zu euch will ich; ihr ſeyd noch unverdorben. Eure einzige Schwachheit iſt Stehlen. — Immerhin! ich bringe keine Schaͤtze mit. Das koͤſtlichſte Kleinod, das ich hatte, meine Ruhe, hat man mir in Europa geſtohlen. — Oder zu euch, ihr wackern Bewohner von Bisnapore; zu euch, deren verfuͤh- reriſches Gemaͤhlde Raynal mit unnachahmlichem H 5

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Menschenhaß und Reue. Berlin, 1790, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_menschenhass_1790/129>, abgerufen am 25.11.2024.