Kotzebue, August von: Menschenhaß und Reue. Berlin, 1790.
er kann brüllen, daß mans bis unter das Was- ser hört. Bitterm. Ew. Hochgräflichen Excellenz unter- thänigst aufzuwarten. Graf. Aber mit seiner chinesischen Brücke kann er zum Teufel gehn. (ab.) Gräfin. Komm, Bruder, wir müssen ihn über- reden, daß er ein paar Theelöffel voll Unzerisch Pulver einnimmt. Sie haben doch welches im Hause, liebe Madam Müller? Eulal. Augenblicklich. (Sie greift nach ihren Schlüs- seln und geht ab.) Gräfin und der Major (folgen dem Grafen.) Zwölfter Auftritt. Bittermann. Peter. Lotte. Lotte. Ha! ha! ha! mein lieber Herr Bitter- mann, Sie haben sich ein wenig blamirt. Bitterm. Lieber Gott! hochedle Mamsell, man will doch alles ökonomisch einrichten; die hohen Herr- schaften sehen das selbst gern. Lotte. Ja, aber man muß doch keine Brücken von faulem Holz bauen. E 2
er kann bruͤllen, daß mans bis unter das Waſ- ſer hoͤrt. Bitterm. Ew. Hochgraͤflichen Excellenz unter- thaͤnigſt aufzuwarten. Graf. Aber mit ſeiner chineſiſchen Bruͤcke kann er zum Teufel gehn. (ab.) Graͤfin. Komm, Bruder, wir muͤſſen ihn uͤber- reden, daß er ein paar Theeloͤffel voll Unzeriſch Pulver einnimmt. Sie haben doch welches im Hauſe, liebe Madam Muͤller? Eulal. Augenblicklich. (Sie greift nach ihren Schlüſ- ſeln und geht ab.) Graͤfin und der Major (folgen dem Grafen.) Zwoͤlfter Auftritt. Bittermann. Peter. Lotte. Lotte. Ha! ha! ha! mein lieber Herr Bitter- mann, Sie haben ſich ein wenig blamirt. Bitterm. Lieber Gott! hochedle Mamſell, man will doch alles oͤkonomiſch einrichten; die hohen Herr- ſchaften ſehen das ſelbſt gern. Lotte. Ja, aber man muß doch keine Bruͤcken von faulem Holz bauen. E 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#GRAF"> <p><pb facs="#f0075" n="67"/> er kann bruͤllen, daß mans bis unter das Waſ-<lb/> ſer hoͤrt.</p> </sp><lb/> <sp who="#BITTER"> <speaker> <hi rendition="#fr">Bitterm.</hi> </speaker> <p>Ew. Hochgraͤflichen Excellenz unter-<lb/> thaͤnigſt aufzuwarten.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRAF"> <speaker> <hi rendition="#fr">Graf.</hi> </speaker> <p>Aber mit ſeiner chineſiſchen Bruͤcke kann<lb/> er zum Teufel gehn.</p> <stage> <hi rendition="#et">(ab.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#GRAFIN"> <speaker> <hi rendition="#fr">Graͤfin.</hi> </speaker> <p>Komm, Bruder, wir muͤſſen ihn uͤber-<lb/> reden, daß er ein paar Theeloͤffel voll Unzeriſch<lb/> Pulver einnimmt. Sie haben doch welches im<lb/> Hauſe, liebe Madam Muͤller?</p> </sp><lb/> <sp who="#EUL"> <speaker> <hi rendition="#fr">Eulal.</hi> </speaker> <p>Augenblicklich.</p> <stage>(Sie greift nach ihren Schlüſ-<lb/> ſeln <choice><corr>und</corr><sic>nnd</sic></choice> geht ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#GRAFIN"> <speaker> <hi rendition="#fr">Graͤfin</hi> </speaker> <p>und</p> </sp> <sp who="#MAJ"> <speaker> <hi rendition="#fr">der Major</hi> </speaker> <stage>(folgen dem Grafen.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zwoͤlfter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/> <stage>Bittermann. Peter. Lotte.</stage><lb/> <sp who="#LOT"> <speaker> <hi rendition="#fr">Lotte.</hi> </speaker> <p>Ha! ha! ha! mein lieber Herr Bitter-<lb/> mann, Sie haben ſich ein wenig blamirt.</p> </sp><lb/> <sp who="#BITTER"> <speaker> <hi rendition="#fr">Bitterm.</hi> </speaker> <p>Lieber Gott! hochedle Mamſell, man<lb/> will doch alles oͤkonomiſch einrichten; die hohen Herr-<lb/> ſchaften ſehen das ſelbſt gern.</p> </sp><lb/> <sp who="#LOT"> <speaker> <hi rendition="#fr">Lotte.</hi> </speaker> <p>Ja, aber man muß doch keine Bruͤcken<lb/> von faulem Holz bauen.</p> </sp><lb/> <fw place="bottom" type="sig">E 2</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [67/0075]
er kann bruͤllen, daß mans bis unter das Waſ-
ſer hoͤrt.
Bitterm. Ew. Hochgraͤflichen Excellenz unter-
thaͤnigſt aufzuwarten.
Graf. Aber mit ſeiner chineſiſchen Bruͤcke kann
er zum Teufel gehn. (ab.)
Graͤfin. Komm, Bruder, wir muͤſſen ihn uͤber-
reden, daß er ein paar Theeloͤffel voll Unzeriſch
Pulver einnimmt. Sie haben doch welches im
Hauſe, liebe Madam Muͤller?
Eulal. Augenblicklich. (Sie greift nach ihren Schlüſ-
ſeln und geht ab.)
Graͤfin und
der Major (folgen dem Grafen.)
Zwoͤlfter Auftritt.
Bittermann. Peter. Lotte.
Lotte. Ha! ha! ha! mein lieber Herr Bitter-
mann, Sie haben ſich ein wenig blamirt.
Bitterm. Lieber Gott! hochedle Mamſell, man
will doch alles oͤkonomiſch einrichten; die hohen Herr-
ſchaften ſehen das ſelbſt gern.
Lotte. Ja, aber man muß doch keine Bruͤcken
von faulem Holz bauen.
E 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |