Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Menschenhaß und Reue. Berlin, 1790.

Bild:
<< vorherige Seite
Falte. Warte dein Spiel ruhig ab; ich will die
Karten schon mischen.
Sechster Auftritt.
Eulalia am Arm des Grafen. Die Vorigen.
Zuletzt Peter.
Graf. Potz Stern! Madam, Sie sind gut zu
Fuße. Mit Ihnen mag ein Anderer um die Wette
laufen.
Eulal. Die Gewohnheit, Herr Graf. Sie dür-
fen nur vier Wochen hintereinander alle Tage einen
solchen Spatziergang machen.
Graf. O ja! wenn ich Lust habe, meinen Wind-
hunden ähnlich zu werden.
Gräfin. Wo war't ihr? Wir suchten euch.
Graf. Wo wir waren? Ja sieh nur, mein
Schatz! wenn man mit Madam Müller geht, so
weiß man nicht so eigentlich, wo man ist.
Eulal. Ich führte den Herrn Grafen auf jenen
Hügel, von dessen Spitze man das ganze Thal und
den Fluß, der sich unten im Thale schlängelt, über-
sehen kann.
Falte. Warte dein Spiel ruhig ab; ich will die
Karten ſchon miſchen.
Sechſter Auftritt.
Eulalia am Arm des Grafen. Die Vorigen.
Zuletzt Peter.
Graf. Potz Stern! Madam, Sie ſind gut zu
Fuße. Mit Ihnen mag ein Anderer um die Wette
laufen.
Eulal. Die Gewohnheit, Herr Graf. Sie duͤr-
fen nur vier Wochen hintereinander alle Tage einen
ſolchen Spatziergang machen.
Graf. O ja! wenn ich Luſt habe, meinen Wind-
hunden aͤhnlich zu werden.
Graͤfin. Wo war’t ihr? Wir ſuchten euch.
Graf. Wo wir waren? Ja ſieh nur, mein
Schatz! wenn man mit Madam Muͤller geht, ſo
weiß man nicht ſo eigentlich, wo man iſt.
Eulal. Ich fuͤhrte den Herrn Grafen auf jenen
Huͤgel, von deſſen Spitze man das ganze Thal und
den Fluß, der ſich unten im Thale ſchlaͤngelt, uͤber-
ſehen kann.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#GRAFIN">
              <p><pb facs="#f0098" n="90"/>
Falte. Warte dein Spiel ruhig ab; ich will die<lb/>
Karten &#x017F;chon mi&#x017F;chen.</p>
            </sp>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Sech&#x017F;ter Auftritt.</hi> </hi> </head><lb/>
            <stage>Eulalia am Arm des Grafen. Die Vorigen.<lb/>
Zuletzt Peter.</stage><lb/>
            <sp who="#GRAF">
              <speaker> <hi rendition="#fr">Graf.</hi> </speaker>
              <p>Potz Stern! Madam, Sie &#x017F;ind gut zu<lb/>
Fuße. Mit Ihnen mag ein Anderer um die Wette<lb/>
laufen.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#EUL">
              <speaker> <hi rendition="#fr">Eulal.</hi> </speaker>
              <p>Die Gewohnheit, Herr Graf. Sie du&#x0364;r-<lb/>
fen nur vier Wochen hintereinander alle Tage einen<lb/>
&#x017F;olchen Spatziergang machen.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#GRAF">
              <speaker> <hi rendition="#fr">Graf.</hi> </speaker>
              <p>O ja! wenn ich Lu&#x017F;t habe, meinen Wind-<lb/>
hunden a&#x0364;hnlich zu werden.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#GRAFIN">
              <speaker> <hi rendition="#fr">Gra&#x0364;fin.</hi> </speaker>
              <p>Wo war&#x2019;t ihr? Wir &#x017F;uchten euch.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#GRAF">
              <speaker> <hi rendition="#fr">Graf.</hi> </speaker>
              <p>Wo wir waren? Ja &#x017F;ieh nur, mein<lb/>
Schatz! wenn man mit Madam Mu&#x0364;ller geht, &#x017F;o<lb/>
weiß man nicht &#x017F;o eigentlich, wo man i&#x017F;t.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#EUL">
              <speaker> <hi rendition="#fr">Eulal.</hi> </speaker>
              <p>Ich fu&#x0364;hrte den Herrn Grafen auf jenen<lb/>
Hu&#x0364;gel, von de&#x017F;&#x017F;en Spitze man das ganze Thal und<lb/>
den Fluß, der &#x017F;ich unten im Thale &#x017F;chla&#x0364;ngelt, u&#x0364;ber-<lb/>
&#x017F;ehen kann.</p>
            </sp><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0098] Falte. Warte dein Spiel ruhig ab; ich will die Karten ſchon miſchen. Sechſter Auftritt. Eulalia am Arm des Grafen. Die Vorigen. Zuletzt Peter. Graf. Potz Stern! Madam, Sie ſind gut zu Fuße. Mit Ihnen mag ein Anderer um die Wette laufen. Eulal. Die Gewohnheit, Herr Graf. Sie duͤr- fen nur vier Wochen hintereinander alle Tage einen ſolchen Spatziergang machen. Graf. O ja! wenn ich Luſt habe, meinen Wind- hunden aͤhnlich zu werden. Graͤfin. Wo war’t ihr? Wir ſuchten euch. Graf. Wo wir waren? Ja ſieh nur, mein Schatz! wenn man mit Madam Muͤller geht, ſo weiß man nicht ſo eigentlich, wo man iſt. Eulal. Ich fuͤhrte den Herrn Grafen auf jenen Huͤgel, von deſſen Spitze man das ganze Thal und den Fluß, der ſich unten im Thale ſchlaͤngelt, uͤber- ſehen kann.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_menschenhass_1790
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_menschenhass_1790/98
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Menschenhaß und Reue. Berlin, 1790, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_menschenhass_1790/98>, abgerufen am 21.11.2024.