Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite
Bar. Sind tausend Thaler dir nicht noch
lieber?
Pacht. 1000 Thaler? laß einmal sehen.
(er überlegt) Ne, Herr Stallmeister, tausend
Thaler sind mir nicht lieber.
Bar. Aber Zweitausend.
Pacht. Zweitausend? Potz Fledermäus-
chen! viel Geld! (er überlegt) Aber es ist ein
gar zu hübsches Weibchen. Ne, Herr Stall-
meister, Zweitausend sind mir auch nicht lie-
ber.
Bar. Aber Fünftausend.
Pacht. Fünftausend! Alle Hagel! ja,
wenn das sein Ernst ist -
Bar. Auf meine Ehre!
Pacht. Und wenn die hohe Obrigkeit
nichts dawider hat -
Bar. Das werden die Advokaten schon
zu machen wissen.
Pacht. Und wenn meine Frau nichts
darwider hat -
Bar. Sind tausend Thaler dir nicht noch
lieber?
Pacht. 1000 Thaler? laß einmal sehen.
(er uͤberlegt) Ne, Herr Stallmeister, tausend
Thaler sind mir nicht lieber.
Bar. Aber Zweitausend.
Pacht. Zweitausend? Potz Fledermaͤus-
chen! viel Geld! (er uͤberlegt) Aber es ist ein
gar zu huͤbsches Weibchen. Ne, Herr Stall-
meister, Zweitausend sind mir auch nicht lie-
ber.
Bar. Aber Fuͤnftausend.
Pacht. Fuͤnftausend! Alle Hagel! ja,
wenn das sein Ernst ist –
Bar. Auf meine Ehre!
Pacht. Und wenn die hohe Obrigkeit
nichts dawider hat –
Bar. Das werden die Advokaten schon
zu machen wissen.
Pacht. Und wenn meine Frau nichts
darwider hat –
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0108" n="102"/>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Sind tausend Thaler dir nicht noch<lb/>
lieber?</p>
            </sp>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p> 1000 Thaler? laß einmal sehen.<lb/><stage>(er u&#x0364;berlegt)</stage> Ne, Herr Stallmeister, tausend<lb/>
Thaler sind mir nicht lieber.</p>
            </sp>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Aber Zweitausend.</p>
            </sp>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p> Zweitausend? Potz Flederma&#x0364;us-<lb/>
chen! viel Geld! <stage>(er u&#x0364;berlegt)</stage> Aber es ist ein<lb/>
gar zu hu&#x0364;bsches Weibchen. Ne, Herr Stall-<lb/>
meister, Zweitausend sind mir auch nicht lie-<lb/>
ber.</p>
            </sp>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Aber Fu&#x0364;nftausend.</p>
            </sp>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p> Fu&#x0364;nftausend! Alle Hagel! ja,<lb/>
wenn das sein Ernst ist &#x2013;</p>
            </sp>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Auf meine Ehre!</p>
            </sp>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p> Und wenn die hohe Obrigkeit<lb/>
nichts dawider hat &#x2013;</p>
            </sp>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Das werden die Advokaten schon<lb/>
zu machen wissen.</p>
            </sp>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p> Und wenn meine Frau nichts<lb/>
darwider hat &#x2013;</p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[102/0108] Bar. Sind tausend Thaler dir nicht noch lieber? Pacht. 1000 Thaler? laß einmal sehen. (er uͤberlegt) Ne, Herr Stallmeister, tausend Thaler sind mir nicht lieber. Bar. Aber Zweitausend. Pacht. Zweitausend? Potz Fledermaͤus- chen! viel Geld! (er uͤberlegt) Aber es ist ein gar zu huͤbsches Weibchen. Ne, Herr Stall- meister, Zweitausend sind mir auch nicht lie- ber. Bar. Aber Fuͤnftausend. Pacht. Fuͤnftausend! Alle Hagel! ja, wenn das sein Ernst ist – Bar. Auf meine Ehre! Pacht. Und wenn die hohe Obrigkeit nichts dawider hat – Bar. Das werden die Advokaten schon zu machen wissen. Pacht. Und wenn meine Frau nichts darwider hat –

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815/108
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815/108>, abgerufen am 22.12.2024.