Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite
Bar. Du mußt deine Frau zu überreden
suchen.
Pacht. Sie liebt mich unmenschlich. Wir
sind erst drei Tage verheirathet, wärs nicht
besser wir warteten noch ein Jahr oder zwei,
bis wir einander überdrüßig würden?
Bar. Dummkopf! Morgen oder nie!
Pacht. Na! ich wills versuchen.
Bar. Morgen mit dem frühesten.
Pacht. Ja, ja mit dem frühesten. Aber
geb' Er acht, sie wird nicht wollen.
Bar. Sie wird wollen - Wir sind schon
halb und halb einig.
Pacht. So? das wäre der Teufel!
Bar. Ueberleg' es wohl! mit fünftau-
send Thalern kannst du dir ein schönes Güt-
chen kaufen, und Frauen gibts ja noch ge-
nug in der Welt. (ab)
Bar. Du mußt deine Frau zu uͤberreden
suchen.
Pacht. Sie liebt mich unmenschlich. Wir
sind erst drei Tage verheirathet, waͤrs nicht
besser wir warteten noch ein Jahr oder zwei,
bis wir einander uͤberdruͤßig wuͤrden?
Bar. Dummkopf! Morgen oder nie!
Pacht. Na! ich wills versuchen.
Bar. Morgen mit dem fruͤhesten.
Pacht. Ja, ja mit dem fruͤhesten. Aber
geb' Er acht, sie wird nicht wollen.
Bar. Sie wird wollen – Wir sind schon
halb und halb einig.
Pacht. So? das waͤre der Teufel!
Bar. Ueberleg' es wohl! mit fuͤnftau-
send Thalern kannst du dir ein schoͤnes Guͤt-
chen kaufen, und Frauen gibts ja noch ge-
nug in der Welt. (ab)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0109" n="103"/>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Du mußt deine Frau zu u&#x0364;berreden<lb/>
suchen.</p>
            </sp>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p> Sie liebt mich unmenschlich. Wir<lb/>
sind erst drei Tage verheirathet, wa&#x0364;rs nicht<lb/>
besser wir warteten noch ein Jahr oder zwei,<lb/>
bis wir einander u&#x0364;berdru&#x0364;ßig wu&#x0364;rden?</p>
            </sp>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Dummkopf! Morgen oder nie!</p>
            </sp>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p> Na! ich wills versuchen.</p>
            </sp>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Morgen mit dem fru&#x0364;hesten.</p>
            </sp>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p> Ja, ja mit dem fru&#x0364;hesten. Aber<lb/>
geb' Er acht, sie wird nicht wollen.</p>
            </sp>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Sie wird wollen &#x2013; Wir sind schon<lb/>
halb und halb einig.</p>
            </sp>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p> So? das wa&#x0364;re der Teufel!</p>
            </sp>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Ueberleg' es wohl! mit fu&#x0364;nftau-<lb/>
send Thalern kannst du dir ein scho&#x0364;nes Gu&#x0364;t-<lb/>
chen kaufen, und Frauen gibts ja noch ge-<lb/>
nug in der Welt. <stage>(ab)</stage></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[103/0109] Bar. Du mußt deine Frau zu uͤberreden suchen. Pacht. Sie liebt mich unmenschlich. Wir sind erst drei Tage verheirathet, waͤrs nicht besser wir warteten noch ein Jahr oder zwei, bis wir einander uͤberdruͤßig wuͤrden? Bar. Dummkopf! Morgen oder nie! Pacht. Na! ich wills versuchen. Bar. Morgen mit dem fruͤhesten. Pacht. Ja, ja mit dem fruͤhesten. Aber geb' Er acht, sie wird nicht wollen. Bar. Sie wird wollen – Wir sind schon halb und halb einig. Pacht. So? das waͤre der Teufel! Bar. Ueberleg' es wohl! mit fuͤnftau- send Thalern kannst du dir ein schoͤnes Guͤt- chen kaufen, und Frauen gibts ja noch ge- nug in der Welt. (ab)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815/109
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815/109>, abgerufen am 22.05.2024.