Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
Ein Opfer, ja, für Vaterlandes Ruh;
Denn meiner Freuden sind fürwahr zu we-
nig,

Und glaubts, ich trage schwer um kargen
Lohn.
Azzo. (ausbrechend)
Wenn das ist, warum mußt' ein guter
König
Herab von seinem väterlichen Thron?
Berengar.
Ihr sollt mich wahr, wie's Männern ziemet,
finden;
Denn für Verstellung dacht' ich stets zu groß.
Der schwachen Hand den Zügel zu entwin-
den

War eine Pflicht -- und diese Pflicht mein
Loos.
Azzo.
Wahrheit verlangt Ihr? Wohl, so laßt mich
reden,
Wie
L
Ein Opfer, ja, fuͤr Vaterlandes Ruh;
Denn meiner Freuden sind fuͤrwahr zu we-
nig,

Und glaubts, ich trage schwer um kargen
Lohn.
Azzo. (ausbrechend)
Wenn das ist, warum mußt' ein guter
Koͤnig
Herab von seinem vaͤterlichen Thron?
Berengar.
Ihr sollt mich wahr, wie's Maͤnnern ziemet,
finden;
Denn fuͤr Verstellung dacht' ich stets zu groß.
Der schwachen Hand den Zuͤgel zu entwin-
den

War eine Pflicht — und diese Pflicht mein
Loos.
Azzo.
Wahrheit verlangt Ihr? Wohl, so laßt mich
reden,
Wie
L
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#BER">
            <pb facs="#f0167" n="161"/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Ein Opfer, ja, fu&#x0364;r Vaterlandes Ruh;</l><lb/>
                <l>Denn meiner Freuden sind fu&#x0364;rwahr zu we-<lb/>
nig,</l><lb/>
                <l>Und glaubts, ich trage schwer um kargen</l><lb/>
                <l>Lohn.</l>
              </lg>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AZZ">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Azzo</hi>.</hi> </speaker>
            <stage>(ausbrechend)</stage><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Wenn das ist, warum mußt' ein <hi rendition="#g">guter</hi></l><lb/>
                <l>Ko&#x0364;nig</l><lb/>
                <l>Herab von seinem va&#x0364;terlichen Thron?</l>
              </lg>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BER">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Berengar</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Ihr sollt mich wahr, wie's Ma&#x0364;nnern ziemet,</l><lb/>
                <l>finden;</l><lb/>
                <l>Denn fu&#x0364;r Verstellung dacht' ich stets zu groß.</l><lb/>
                <l>Der schwachen Hand den Zu&#x0364;gel zu entwin-<lb/>
den</l><lb/>
                <l>War eine Pflicht &#x2014; und diese Pflicht <hi rendition="#g">mein</hi></l><lb/>
                <l>Loos.</l>
              </lg>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AZZ">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Azzo</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Wahrheit verlangt Ihr? Wohl, so laßt mich</l><lb/>
                <l>reden,</l>
              </lg>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">L</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[161/0167] Ein Opfer, ja, fuͤr Vaterlandes Ruh; Denn meiner Freuden sind fuͤrwahr zu we- nig, Und glaubts, ich trage schwer um kargen Lohn. Azzo. (ausbrechend) Wenn das ist, warum mußt' ein guter Koͤnig Herab von seinem vaͤterlichen Thron? Berengar. Ihr sollt mich wahr, wie's Maͤnnern ziemet, finden; Denn fuͤr Verstellung dacht' ich stets zu groß. Der schwachen Hand den Zuͤgel zu entwin- den War eine Pflicht — und diese Pflicht mein Loos. Azzo. Wahrheit verlangt Ihr? Wohl, so laßt mich reden, Wie L

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Robert Charlier, AV GWB Berlin: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-01-11T12:18:01Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/167
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/167>, abgerufen am 21.11.2024.