Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
Fern sey von mir, die Hoffnung auszurotten,
Es sey kein leerer Traum, der Euch geneckt.
Doch daß nicht langer einsam -- darf ich
rathen --
Die Phantasie nach einem Trugbild hascht,
So macht Euch auf, durchziehet Eure Staa-
ten,

Bis Euch die Wirklichkeit froh überrascht.
Und wärs auch nicht, doch dem Gemüth er-
götzlich

Ist in der heitern Fremde jeder Schritt.
Folgt meinem Rath, wer weiß wo Euch ur-
plötzlich

Die rührende Gestalt entgegen tritt.
Otto.
Noch manches Gute muß ich hier vollenden,
Bevor mein Herz Zerstreuung suchen darf,
Geh -- harre -- schweig -- ich werde nach
Dir senden
So oft der Freund des biedern Freunds be-
darf.

Jetzt laß mich.
Herr-
Fern sey von mir, die Hoffnung auszurotten,
Es sey kein leerer Traum, der Euch geneckt.
Doch daß nicht langer einsam — darf ich
rathen —
Die Phantasie nach einem Trugbild hascht,
So macht Euch auf, durchziehet Eure Staa-
ten,

Bis Euch die Wirklichkeit froh uͤberrascht.
Und wärs auch nicht, doch dem Gemuͤth er-
goͤtzlich

Ist in der heitern Fremde jeder Schritt.
Folgt meinem Rath, wer weiß wo Euch ur-
ploͤtzlich

Die ruͤhrende Gestalt entgegen tritt.
Otto.
Noch manches Gute muß ich hier vollenden,
Bevor mein Herz Zerstreuung suchen darf,
Geh — harre — schweig — ich werde nach
Dir senden
So oft der Freund des biedern Freunds be-
darf.

Jetzt laß mich.
Herr-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#HER">
            <pb facs="#f0194" n="188"/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Fern sey von mir, die Hoffnung auszurotten,</l><lb/>
                <l>Es sey kein leerer Traum, der Euch geneckt.</l><lb/>
                <l>Doch daß nicht langer einsam &#x2014; darf ich</l><lb/>
                <l>rathen &#x2014;</l><lb/>
                <l>Die Phantasie nach einem Trugbild hascht,</l><lb/>
                <l>So macht Euch auf, durchziehet Eure Staa-<lb/>
ten,</l><lb/>
                <l>Bis Euch die Wirklichkeit froh u&#x0364;berrascht.</l><lb/>
                <l>Und wärs auch nicht, doch dem Gemu&#x0364;th er-<lb/>
go&#x0364;tzlich</l><lb/>
                <l>Ist in der heitern Fremde jeder Schritt.</l><lb/>
                <l>Folgt meinem Rath, wer weiß wo Euch ur-<lb/>
plo&#x0364;tzlich</l><lb/>
                <l>Die ru&#x0364;hrende Gestalt entgegen tritt.</l>
              </lg>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OTT">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Otto</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Noch manches Gute muß ich hier vollenden,</l><lb/>
                <l>Bevor mein Herz Zerstreuung suchen darf,</l><lb/>
                <l>Geh &#x2014; harre &#x2014; schweig &#x2014; ich werde nach</l><lb/>
                <l>Dir senden</l><lb/>
                <l>So oft der Freund des biedern Freunds be-<lb/>
darf.</l><lb/>
                <l>Jetzt laß mich.</l>
              </lg>
            </lg>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Herr-</hi> </hi> </fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[188/0194] Fern sey von mir, die Hoffnung auszurotten, Es sey kein leerer Traum, der Euch geneckt. Doch daß nicht langer einsam — darf ich rathen — Die Phantasie nach einem Trugbild hascht, So macht Euch auf, durchziehet Eure Staa- ten, Bis Euch die Wirklichkeit froh uͤberrascht. Und wärs auch nicht, doch dem Gemuͤth er- goͤtzlich Ist in der heitern Fremde jeder Schritt. Folgt meinem Rath, wer weiß wo Euch ur- ploͤtzlich Die ruͤhrende Gestalt entgegen tritt. Otto. Noch manches Gute muß ich hier vollenden, Bevor mein Herz Zerstreuung suchen darf, Geh — harre — schweig — ich werde nach Dir senden So oft der Freund des biedern Freunds be- darf. Jetzt laß mich. Herr-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Robert Charlier, AV GWB Berlin: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-01-11T12:18:01Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/194
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/194>, abgerufen am 21.11.2024.