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Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

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Azzo.
Haltet ein! --
Adelheid.
Warum?
Azzo.
Erfahrt! --
Dieß Wasser -- keinen Tropfen laßt verrin-
nen --

Es ist der letzte Trunk, Euch aufgespart.
Adelheid.
Der letzte? ha!
Azzo.
Schon seit vier bangen Tagen
Entbehrt mein murrend Kriegsvolk den Ge-
nuß,

Drum wollen wir vom Feinde kühn erjagen
Für Euch und Uns den neuen Ueberfluß.
Nur dießmal spart, und gern seh' ich mein
Leben
An Eure Blumen selbst mit Freudigkeit.
Adelheid.
Azzo.
Haltet ein! —
Adelheid.
Warum?
Azzo.
Erfahrt! —
Dieß Wasser — keinen Tropfen laßt verrin-
nen —

Es ist der letzte Trunk, Euch aufgespart.
Adelheid.
Der letzte? ha!
Azzo.
Schon seit vier bangen Tagen
Entbehrt mein murrend Kriegsvolk den Ge-
nuß,

Drum wollen wir vom Feinde kuͤhn erjagen
Fuͤr Euch und Uns den neuen Ueberfluß.
Nur dießmal spart, und gern seh' ich mein
Leben
An Eure Blumen selbst mit Freudigkeit.
Adelheid.
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[208/0214] Azzo. Haltet ein! — Adelheid. Warum? Azzo. Erfahrt! — Dieß Wasser — keinen Tropfen laßt verrin- nen — Es ist der letzte Trunk, Euch aufgespart. Adelheid. Der letzte? ha! Azzo. Schon seit vier bangen Tagen Entbehrt mein murrend Kriegsvolk den Ge- nuß, Drum wollen wir vom Feinde kuͤhn erjagen Fuͤr Euch und Uns den neuen Ueberfluß. Nur dießmal spart, und gern seh' ich mein Leben An Eure Blumen selbst mit Freudigkeit. Adelheid.

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/214>, abgerufen am 02.05.2024.