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Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

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Denn wisset nun -- ich habe Euch geliebt --
Geliebt mit einem Feuer -- einem Stre-
ben --

Das nur die Scham der Tugend überwand --
Könnt Ihr den kühnen Frevel mir vergeben,
So reicht versöhnt dem Sterbenden die Hand
Adelheid. (reicht ihm schluchzend die Hand)
Azzo.
Nun ist mir wohl -- nun bin ich hier schon
selig --
Vertilgt hat Eure Hand den Todesschmerz --
Der letzte Funke -- er verglimme allmählig --
Zum letzten Male schlägt für Euch dieß
Herz --
Ihr weint? -- um mich? -- o höchster
Lohn der Leiden!
In Eurem Perlenschmuck vor Gott zu stehn --
Es wäre süß so von der Welt zu scheiden --
Doch nein -- Ihr sollt mich auch nicht ster-
ben sehn --

Mein letztes Röcheln sollet Ihr nicht hören --
Gott
Denn wisset nun — ich habe Euch geliebt —
Geliebt mit einem Feuer — einem Stre-
ben —

Das nur die Scham der Tugend uͤberwand —
Koͤnnt Ihr den kuͤhnen Frevel mir vergeben,
So reicht versoͤhnt dem Sterbenden die Hand
Adelheid. (reicht ihm schluchzend die Hand)
Azzo.
Nun ist mir wohl — nun bin ich hier schon
selig —
Vertilgt hat Eure Hand den Todesschmerz —
Der letzte Funke — er verglimme allmaͤhlig —
Zum letzten Male schlaͤgt fuͤr Euch dieß
Herz —
Ihr weint? — um mich? — o hoͤchster
Lohn der Leiden!
In Eurem Perlenschmuck vor Gott zu stehn —
Es waͤre suͤß so von der Welt zu scheiden —
Doch nein — Ihr sollt mich auch nicht ster-
ben sehn —

Mein letztes Roͤcheln sollet Ihr nicht hoͤren —
Gott
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[221/0227] Denn wisset nun — ich habe Euch geliebt — Geliebt mit einem Feuer — einem Stre- ben — Das nur die Scham der Tugend uͤberwand — Koͤnnt Ihr den kuͤhnen Frevel mir vergeben, So reicht versoͤhnt dem Sterbenden die Hand Adelheid. (reicht ihm schluchzend die Hand) Azzo. Nun ist mir wohl — nun bin ich hier schon selig — Vertilgt hat Eure Hand den Todesschmerz — Der letzte Funke — er verglimme allmaͤhlig — Zum letzten Male schlaͤgt fuͤr Euch dieß Herz — Ihr weint? — um mich? — o hoͤchster Lohn der Leiden! In Eurem Perlenschmuck vor Gott zu stehn — Es waͤre suͤß so von der Welt zu scheiden — Doch nein — Ihr sollt mich auch nicht ster- ben sehn — Mein letztes Roͤcheln sollet Ihr nicht hoͤren — Gott

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/227>, abgerufen am 21.11.2024.