Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Kann sich Verzweiflung einer Brust bemei- stern, Die Gottes Liebe wundervoll geschirmt? O Adelheid! Adelheid. Die strafenden Worte brennen -- In meiner Seele dämmert neues Licht. Du, den die Lippe kaum noch wagt zu nen- nen, Geh mit der Reuigen nicht ins Gericht! Guido. Vernimm beschämt: im selben Augenblicke, In dem du mörderisch das Schwert gefaßt, Erschien dein Retter mit dem Siegesglücke, Es trieb über Ström' und Berg' ihn edle Hast. Blick auf und sieh -- ein dichter Wald von Speeren, Den jenes breiten Hügels Rücken trägt; Ein weites Feld von hohen, goldnen Aehren, Das wogend sich ins Thal herab bewegt. Hörst
Kann sich Verzweiflung einer Brust bemei- stern, Die Gottes Liebe wundervoll geschirmt? O Adelheid! Adelheid. Die strafenden Worte brennen — In meiner Seele daͤmmert neues Licht. Du, den die Lippe kaum noch wagt zu nen- nen, Geh mit der Reuigen nicht ins Gericht! Guido. Vernimm beschaͤmt: im selben Augenblicke, In dem du moͤrderisch das Schwert gefaßt, Erschien dein Retter mit dem Siegesgluͤcke, Es trieb uͤber Stroͤm' und Berg' ihn edle Hast. Blick auf und sieh — ein dichter Wald von Speeren, Den jenes breiten Huͤgels Ruͤcken traͤgt; Ein weites Feld von hohen, goldnen Aehren, Das wogend sich ins Thal herab bewegt. Hoͤrst
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Kann sich Verzweiflung einer Brust bemei-
stern,
Die Gottes Liebe wundervoll geschirmt?
O Adelheid!
Adelheid.
Die strafenden Worte brennen —
In meiner Seele daͤmmert neues Licht.
Du, den die Lippe kaum noch wagt zu nen-
nen,
Geh mit der Reuigen nicht ins Gericht!
Guido.
Vernimm beschaͤmt: im selben Augenblicke,
In dem du moͤrderisch das Schwert gefaßt,
Erschien dein Retter mit dem Siegesgluͤcke,
Es trieb uͤber Stroͤm' und Berg' ihn edle
Hast.
Blick auf und sieh — ein dichter Wald von
Speeren,
Den jenes breiten Huͤgels Ruͤcken traͤgt;
Ein weites Feld von hohen, goldnen Aehren,
Das wogend sich ins Thal herab bewegt.
Hoͤrst
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