Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Sie wohnt ja nicht in züchtigen Geberden, Noch in der Blüte, die das Aug entzückt; Es raubt sie nicht der irdschen Gunst Ge- meinheit, Denn wahre Unschuld ist des Herzens Rein- heit. So will auch ich nun den Gemahl begrü- ßen, Es schütze mich des Helden Kraft und Macht; Doch soll ich drum den holden Führer mis- sen, Der mich so treu an dieses Ziel gebracht? -- Fünfte Scene. Berengar tritt auf und spricht mit dumpfer Stimme. O daß die Hoffnung einen Greis nicht täu- sche! -- Vergönnet, edle Fürstin, Welschlands Zier, Daß
Sie wohnt ja nicht in zuͤchtigen Geberden, Noch in der Bluͤte, die das Aug entzuͤckt; Es raubt sie nicht der irdschen Gunst Ge- meinheit, Denn wahre Unschuld ist des Herzens Rein- heit. So will auch ich nun den Gemahl begruͤ- ßen, Es schuͤtze mich des Helden Kraft und Macht; Doch soll ich drum den holden Fuͤhrer mis- sen, Der mich so treu an dieses Ziel gebracht? — Fuͤnfte Scene. Berengar tritt auf und spricht mit dumpfer Stimme. O daß die Hoffnung einen Greis nicht taͤu- sche! — Vergoͤnnet, edle Fuͤrstin, Welschlands Zier, Daß
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Sie wohnt ja nicht in zuͤchtigen Geberden,
Noch in der Bluͤte, die das Aug entzuͤckt;
Es raubt sie nicht der irdschen Gunst Ge-
meinheit,
Denn wahre Unschuld ist des Herzens Rein-
heit.
So will auch ich nun den Gemahl begruͤ-
ßen,
Es schuͤtze mich des Helden Kraft und
Macht;
Doch soll ich drum den holden Fuͤhrer mis-
sen,
Der mich so treu an dieses Ziel gebracht? —
Fuͤnfte Scene.
Berengar tritt auf und spricht mit dumpfer
Stimme.
O daß die Hoffnung einen Greis nicht taͤu-
sche! —
Vergoͤnnet, edle Fuͤrstin, Welschlands Zier,
Daß
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