Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Schutz heischend, Kraft empfangend durch den Bund! Die siegende Kraft zum reinen Willen ge- füget, Dann ruht des Weibes Glück auf sicherm Grund. Bis hieher durfte Guido dich umschwe- ben, Jungfräulich Weib! nun muß er scheidend dich Des stärkern Geistes Obhut übergeben -- Der Unschuld Genius war ich. Adelheid. Kann Otto's Schutz dieß Kleinod mir ge- fährden? Ists Unschuld nicht, die auch die Gattin schmückt? Und darf sie fremd selbst einer Mutter wer- den, Die ihren Säugling an den Busen drückt? Sie
Schutz heischend, Kraft empfangend durch den Bund! Die siegende Kraft zum reinen Willen ge- fuͤget, Dann ruht des Weibes Gluͤck auf sicherm Grund. Bis hieher durfte Guido dich umschwe- ben, Jungfraͤulich Weib! nun muß er scheidend dich Des staͤrkern Geistes Obhut uͤbergeben — Der Unschuld Genius war ich. Adelheid. Kann Otto's Schutz dieß Kleinod mir ge- faͤhrden? Ists Unschuld nicht, die auch die Gattin schmuͤckt? Und darf sie fremd selbst einer Mutter wer- den, Die ihren Saͤugling an den Busen druͤckt? Sie
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Schutz heischend, Kraft empfangend durch den
Bund!
Die siegende Kraft zum reinen Willen ge-
fuͤget,
Dann ruht des Weibes Gluͤck auf sicherm
Grund.
Bis hieher durfte Guido dich umschwe-
ben,
Jungfraͤulich Weib! nun muß er scheidend
dich
Des staͤrkern Geistes Obhut uͤbergeben —
Der Unschuld Genius war ich.
Adelheid.
Kann Otto's Schutz dieß Kleinod mir ge-
faͤhrden?
Ists Unschuld nicht, die auch die Gattin
schmuͤckt?
Und darf sie fremd selbst einer Mutter wer-
den,
Die ihren Saͤugling an den Busen druͤckt?
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