Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
Steh auf! es will der letzte Tag sich neigen;
Der Trennung Stunde naht -- willkommen
mir!
(man vernimmt aus weiter Ferne einen kriegerischen
Marsch, der gegen das Ende immer näher kommt)
Adelheid.
Du mich verlassen!?
Guido.
Hörst du? schon verkünden
Die fernen Pauken, daß der Sieger naht.
O zage nicht, muß Guido dir verschwinden,
Du wirst den Mächtigern in Otto wieder
finden,
Es soll nunmehr dein ebner Blumenpfad
Die rauhe Bahn des Helden sanft berühren,
Er mit dir theilen: Sorge, Liebe, Ruhm,
Er dich mir starker Hand durchs Leben führen,
Bis vor der Himmelspforte Heiligthum!
Dann jauchzen wir alle in lieblichen Chören
Der Schwester entgegen, der himmlischen
Braut!
Dann
S 2
Steh auf! es will der letzte Tag sich neigen;
Der Trennung Stunde naht — willkommen
mir!
(man vernimmt aus weiter Ferne einen kriegerischen
Marsch, der gegen das Ende immer naͤher kommt)
Adelheid.
Du mich verlassen!?
Guido.
Hoͤrst du? schon verkuͤnden
Die fernen Pauken, daß der Sieger naht.
O zage nicht, muß Guido dir verschwinden,
Du wirst den Maͤchtigern in Otto wieder
finden,
Es soll nunmehr dein ebner Blumenpfad
Die rauhe Bahn des Helden sanft beruͤhren,
Er mit dir theilen: Sorge, Liebe, Ruhm,
Er dich mir starker Hand durchs Leben fuͤhren,
Bis vor der Himmelspforte Heiligthum!
Dann jauchzen wir alle in lieblichen Choͤren
Der Schwester entgegen, der himmlischen
Braut!
Dann
S 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#GUI">
            <pb facs="#f0277" n="271"/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Steh auf! es will der letzte Tag sich neigen;</l><lb/>
                <l>Der Trennung Stunde naht &#x2014; willkommen</l><lb/>
                <l>mir!</l>
              </lg>
            </lg><lb/>
            <stage>(man vernimmt aus weiter Ferne einen kriegerischen<lb/>
Marsch, der gegen das Ende immer na&#x0364;her kommt)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ADE">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Adelheid</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Du mich verlassen!?</l>
              </lg>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GUI">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Guido</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l> <hi rendition="#et">Ho&#x0364;rst du? schon verku&#x0364;nden</hi> </l><lb/>
                <l>Die fernen Pauken, daß der Sieger naht.</l><lb/>
                <l>O zage nicht, muß Guido dir verschwinden,</l><lb/>
                <l>Du wirst den Ma&#x0364;chtigern in Otto wieder</l><lb/>
                <l>finden,</l><lb/>
                <l>Es soll nunmehr dein ebner Blumenpfad</l><lb/>
                <l>Die rauhe Bahn des Helden sanft beru&#x0364;hren,</l><lb/>
                <l>Er mit dir theilen: Sorge, Liebe, Ruhm,</l><lb/>
                <l>Er dich mir starker Hand durchs Leben fu&#x0364;hren,</l><lb/>
                <l>Bis vor der Himmelspforte Heiligthum!</l><lb/>
                <l>Dann jauchzen wir alle in lieblichen Cho&#x0364;ren</l><lb/>
                <l>Der Schwester entgegen, der himmlischen</l><lb/>
                <l>Braut!</l>
              </lg>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">S 2</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Dann</fw><lb/>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[271/0277] Steh auf! es will der letzte Tag sich neigen; Der Trennung Stunde naht — willkommen mir! (man vernimmt aus weiter Ferne einen kriegerischen Marsch, der gegen das Ende immer naͤher kommt) Adelheid. Du mich verlassen!? Guido. Hoͤrst du? schon verkuͤnden Die fernen Pauken, daß der Sieger naht. O zage nicht, muß Guido dir verschwinden, Du wirst den Maͤchtigern in Otto wieder finden, Es soll nunmehr dein ebner Blumenpfad Die rauhe Bahn des Helden sanft beruͤhren, Er mit dir theilen: Sorge, Liebe, Ruhm, Er dich mir starker Hand durchs Leben fuͤhren, Bis vor der Himmelspforte Heiligthum! Dann jauchzen wir alle in lieblichen Choͤren Der Schwester entgegen, der himmlischen Braut! Dann S 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Robert Charlier, AV GWB Berlin: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-01-11T12:18:01Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/277
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/277>, abgerufen am 06.05.2024.