Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Dann wirst du vor allen die Stimme hö- ren, Der du auf Erden so willig vertraut. Schon seh' auch ich den Sternenkranz mir strahlen -- Nur der geliehne Kirper mahnt mich noch, Der irdischen Natur die Schuld zu zah- len; Es löst vom Nacken sich das fremde Joch. -- Wenn keine Fesseln den Scheidenden drük- ken, Der Pflichten Erfüllung süß bewußt -- Heil ihm! dann senket mit stillem Entzücken Sich himmlische Ruh in die müde Brust. -- Der Geist entwindet allmählig der Hülle Sich sanft und heiter und ohne Schmerz -- Nur aufgelöst in freundlicher Stille, Nicht zuckend gebrochen wird das Herz. -- Adelheid
Dann wirst du vor allen die Stimme hoͤ- ren, Der du auf Erden so willig vertraut. Schon seh' auch ich den Sternenkranz mir strahlen — Nur der geliehne Kirper mahnt mich noch, Der irdischen Natur die Schuld zu zah- len; Es loͤst vom Nacken sich das fremde Joch. — Wenn keine Fesseln den Scheidenden druͤk- ken, Der Pflichten Erfuͤllung suͤß bewußt — Heil ihm! dann senket mit stillem Entzuͤcken Sich himmlische Ruh in die muͤde Brust. — Der Geist entwindet allmaͤhlig der Huͤlle Sich sanft und heiter und ohne Schmerz — Nur aufgeloͤst in freundlicher Stille, Nicht zuckend gebrochen wird das Herz. — Adelheid
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Dann wirst du vor allen die Stimme hoͤ-
ren,
Der du auf Erden so willig vertraut.
(zuruͤckwankend und sanft am Grabe niedersinkend)
Schon seh' auch ich den Sternenkranz mir
strahlen —
Nur der geliehne Kirper mahnt mich noch,
Der irdischen Natur die Schuld zu zah-
len;
Es loͤst vom Nacken sich das fremde
Joch. —
Wenn keine Fesseln den Scheidenden druͤk-
ken,
Der Pflichten Erfuͤllung suͤß bewußt —
Heil ihm! dann senket mit stillem Entzuͤcken
Sich himmlische Ruh in die muͤde Brust. —
Der Geist entwindet allmaͤhlig der Huͤlle
Sich sanft und heiter und ohne Schmerz —
Nur aufgeloͤst in freundlicher Stille,
Nicht zuckend gebrochen wird das Herz. —
Adelheid
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