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Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

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Berengar.
Fünf Monden sind verflossen,
Seit Ihr den Witwenschleier tragt;
Den Wohlstands-Pflichten thatet Ihr ein
Gnüge,
Und, wie sichs ziemt, ehrt' ich die Trauer-
zeit;

Doch nun begehr' ich, daß der Gram sich
füge,
Wenn Liebe bittet und Vernunft gebeut.
Ich lieb' Euch schöne Frau --
Adelheid.
Ha! mir das!
Berengar.
Lange
Schon liebt' ich Euch, doch nur mit stiller
Pein;
Die Zeit ist endlich da, vom lästgen Zwange
Den ungestümen Busen zu befreyn.
Ich bitt' Euch Herz und Hand. Noch Ein-
mal steiget
Auf
Berengar.
Fuͤnf Monden sind verflossen,
Seit Ihr den Witwenschleier tragt;
Den Wohlstands-Pflichten thatet Ihr ein
Gnuͤge,
Und, wie sichs ziemt, ehrt' ich die Trauer-
zeit;

Doch nun begehr' ich, daß der Gram sich
fuͤge,
Wenn Liebe bittet und Vernunft gebeut.
Ich lieb' Euch schoͤne Frau —
Adelheid.
Ha! mir das!
Berengar.
Lange
Schon liebt' ich Euch, doch nur mit stiller
Pein;
Die Zeit ist endlich da, vom laͤstgen Zwange
Den ungestuͤmen Busen zu befreyn.
Ich bitt' Euch Herz und Hand. Noch Ein-
mal steiget
Auf
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[53/0059] Berengar. Fuͤnf Monden sind verflossen, Seit Ihr den Witwenschleier tragt; Den Wohlstands-Pflichten thatet Ihr ein Gnuͤge, Und, wie sichs ziemt, ehrt' ich die Trauer- zeit; Doch nun begehr' ich, daß der Gram sich fuͤge, Wenn Liebe bittet und Vernunft gebeut. Ich lieb' Euch schoͤne Frau — Adelheid. Ha! mir das! Berengar. Lange Schon liebt' ich Euch, doch nur mit stiller Pein; Die Zeit ist endlich da, vom laͤstgen Zwange Den ungestuͤmen Busen zu befreyn. Ich bitt' Euch Herz und Hand. Noch Ein- mal steiget Auf

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/59>, abgerufen am 29.04.2024.