Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Neunte Scene. Adelheid. Die Wahl ist leicht: hinab zum tiefsten Thurme! Daß nie dorthin dein giftger Athem dringt. -- -- Nun fühl' ichs: wenn von Trümmern sich im Sturme Der Schiffer auf die steile Klippe schwingt, Wo finstre Nacht und Grausen ihn umge- ben, So ist das nicht der schrecklichste Moment! Noch hofft er nahes Land -- er hofft mit Beben -- Erst wenn es tagt, erst wenn sein Aug' er- kennt, Daß Wolken nur und Wellen ihn umflie- ßen, Kein leckes Boot ihm Rettung bringen kann -- Erst dann muß er das Licht mit starrem Blick begrüßen, Und
Neunte Scene. Adelheid. Die Wahl ist leicht: hinab zum tiefsten Thurme! Daß nie dorthin dein giftger Athem dringt. — — Nun fuͤhl' ichs: wenn von Truͤmmern sich im Sturme Der Schiffer auf die steile Klippe schwingt, Wo finstre Nacht und Grausen ihn umge- ben, So ist das nicht der schrecklichste Moment! Noch hofft er nahes Land — er hofft mit Beben — Erst wenn es tagt, erst wenn sein Aug' er- kennt, Daß Wolken nur und Wellen ihn umflie- ßen, Kein leckes Boot ihm Rettung bringen kann — Erst dann muß er das Licht mit starrem Blick begruͤßen, Und
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Neunte Scene.
Adelheid.
Die Wahl ist leicht: hinab zum tiefsten
Thurme!
Daß nie dorthin dein giftger Athem dringt. — —
Nun fuͤhl' ichs: wenn von Truͤmmern sich
im Sturme
Der Schiffer auf die steile Klippe schwingt,
Wo finstre Nacht und Grausen ihn umge-
ben,
So ist das nicht der schrecklichste Moment!
Noch hofft er nahes Land — er hofft mit
Beben —
Erst wenn es tagt, erst wenn sein Aug' er-
kennt,
Daß Wolken nur und Wellen ihn umflie-
ßen,
Kein leckes Boot ihm Rettung bringen kann —
Erst dann muß er das Licht mit starrem Blick
begruͤßen,
Und
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