Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814. Der Erste. Wir könnten uns verirren, Mir sind die Augen wie mit Flor bedeckt. Der Zweite. Taumel' ich doch selbst in dichten Nebelkap- pen. Und steif ist mir das bleierne Genick; Doch wenn wir auch die Gegend blind durch- tappen Uns führet stets der Wellen Geräusch zurück. Der Erste. Es könnte leicht die Dunkelheit uns trennen. Der Zweite. Dann rufen wechselnd wir einander zu. Der Erste. Mag ich doch kaum den nächsten Banm er- kennen -- Der Zweite. Ich will voraus dir schreiten -- folge du. Luft vor sich her theilen) (ab) Vierte
Der Erste. Wir koͤnnten uns verirren, Mir sind die Augen wie mit Flor bedeckt. Der Zweite. Taumel' ich doch selbst in dichten Nebelkap- pen. Und steif ist mir das bleierne Genick; Doch wenn wir auch die Gegend blind durch- tappen Uns fuͤhret stets der Wellen Geraͤusch zuruͤck. Der Erste. Es koͤnnte leicht die Dunkelheit uns trennen. Der Zweite. Dann rufen wechselnd wir einander zu. Der Erste. Mag ich doch kaum den naͤchsten Banm er- kennen — Der Zweite. Ich will voraus dir schreiten — folge du. Luft vor sich her theilen) (ab) Vierte
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0083" n="77"/> <sp who="#ERST"> <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Erste</hi>.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l> <hi rendition="#et">Wir koͤnnten uns verirren,</hi> </l><lb/> <l>Mir sind die Augen wie mit Flor bedeckt.</l> </lg> </lg> </sp><lb/> <sp who="#ZWEITE"> <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Zweite</hi>.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Taumel' ich doch selbst in dichten Nebelkap-<lb/> pen.</l><lb/> <l>Und steif ist mir das bleierne Genick;</l><lb/> <l>Doch wenn wir auch die Gegend blind durch-<lb/> tappen</l><lb/> <l>Uns fuͤhret stets der Wellen Geraͤusch zuruͤck.</l> </lg> </lg> </sp><lb/> <sp who="#ERST"> <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Erste</hi>.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Es koͤnnte leicht die Dunkelheit uns trennen.</l> </lg> </lg> </sp><lb/> <sp who="#ZWEITE"> <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Zweite</hi>.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Dann rufen wechselnd wir einander zu.</l> </lg> </lg> </sp><lb/> <sp who="#ERST"> <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Erste</hi>.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Mag ich doch kaum den naͤchsten Banm er-<lb/> kennen —</l> </lg> </lg> </sp><lb/> <sp who="#ZWEITE"> <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Zweite</hi>.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Ich will voraus dir schreiten — folge du.</l> </lg> </lg><lb/> <stage>(beide tappen fort, indem sie mit den Speeren die<lb/> Luft vor sich her theilen) (ab)</stage> </sp> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Vierte</hi> </hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [77/0083]
Der Erste.
Wir koͤnnten uns verirren,
Mir sind die Augen wie mit Flor bedeckt.
Der Zweite.
Taumel' ich doch selbst in dichten Nebelkap-
pen.
Und steif ist mir das bleierne Genick;
Doch wenn wir auch die Gegend blind durch-
tappen
Uns fuͤhret stets der Wellen Geraͤusch zuruͤck.
Der Erste.
Es koͤnnte leicht die Dunkelheit uns trennen.
Der Zweite.
Dann rufen wechselnd wir einander zu.
Der Erste.
Mag ich doch kaum den naͤchsten Banm er-
kennen —
Der Zweite.
Ich will voraus dir schreiten — folge du.
(beide tappen fort, indem sie mit den Speeren die
Luft vor sich her theilen) (ab)
Vierte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Robert Charlier, AV GWB Berlin: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-01-11T12:18:01Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |