Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.die Federspannung relativ ein wenig zu stark ausgefallen war und Tabelle I. [Tabelle] Trotz der grossen Differenzen in der Dauer des vorherigen Strom- Sehr bemerkenswerth scheint mir für die Würdigung der Zuver- die Federspannung relativ ein wenig zu stark ausgefallen war und Tabelle I. [Tabelle] Trotz der grossen Differenzen in der Dauer des vorherigen Strom- Sehr bemerkenswerth scheint mir für die Würdigung der Zuver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0031" n="15"/> die Federspannung relativ ein wenig zu stark ausgefallen war und<lb/> demgemäss die Fallzeiten etwas kürzer wurden, als beabsichtigt. Nach<lb/> diesen Vorbereitungen führte ich unter Beihülfe meines Assistenten,<lb/> des Herrn Dr. <hi rendition="#g">Aschaffenburg,</hi> hintereinander zwei Reihen von je 50<lb/> Fallversuchen durch, in deren erster ich den Strom vor der Messung<lb/> nur möglichst kurze Zeit, durchschnittlich nicht mehr als eine Sekunde,<lb/> um den Elektromagneten kreisen liess, während in der zweiten Reihe<lb/> der Strom regelmässig mindestens 5 Sekunden geschlossen war, bevor<lb/> die Fallplatte ihn öffnete. Ich glaubte annehmen zu müssen, dass die<lb/> bei diesem Verfahren sich ergebenden Unterschiede in den gemessenen<lb/> Zeiten ein Urtheil über die Grösse der von <hi rendition="#g">Müller</hi> angedeuteten Fehler-<lb/> quelle ermöglichen würden. Das Ergebniss der Versuche war in<lb/> Tausendstel Sekunden (σ) folgendes:</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Tabelle</hi> I.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Trotz der grossen Differenzen in der Dauer des vorherigen Strom-<lb/> schlusses hatte der remanente Magnetismus doch die Abreissungszeit<lb/> nur um 2 Tausendstel Sekunden verlängert und damit die gemessenen<lb/> Fallzeiten um denselben Betrag verkürzt. Dieser Werth aber liegt<lb/> noch vollständig innerhalb der Fehlergrenzen des Apparatencomplexes.<lb/> Wir sehen daher, dass wenigstens für das von mir benutzte Instrument<lb/> die praktische Bedeutung des von <hi rendition="#g">Müller</hi> erhobenen Einwandes äusserst<lb/> geringfügig ist und jedenfalls für die Zeiten, mit denen wir es hier<lb/> zu thun haben, gar nicht in Betracht kommt. Wahrscheinlich wurde<lb/> übrigens dieses Ergebniss von vornherein durch die Erfahrung, dass<lb/> die mit dem Chronoskope älterer Construction gewonnenen Zahlen<lb/> bei den ersten Versuchen aus dem <hi rendition="#g">Wundt</hi>’schen Laboratorium zumeist<lb/> eine sehr gute Uebereinstimmung zeigten. Käme dem Fehler des re-<lb/> manenten Magnetismus ein grösserer Einfluss zu, so hätte derselbe<lb/> sich doch wol damals in beträchtlicheren Unregelmässigkeiten geltend<lb/> machen müssen, wo bei der ganzen Versuchsanordnung der Strom<lb/> vor der Messung sehr verschieden lange Zeit geschlossen gehalten<lb/> wurde.</p><lb/> <p>Sehr bemerkenswerth scheint mir für die Würdigung der Zuver-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0031]
die Federspannung relativ ein wenig zu stark ausgefallen war und
demgemäss die Fallzeiten etwas kürzer wurden, als beabsichtigt. Nach
diesen Vorbereitungen führte ich unter Beihülfe meines Assistenten,
des Herrn Dr. Aschaffenburg, hintereinander zwei Reihen von je 50
Fallversuchen durch, in deren erster ich den Strom vor der Messung
nur möglichst kurze Zeit, durchschnittlich nicht mehr als eine Sekunde,
um den Elektromagneten kreisen liess, während in der zweiten Reihe
der Strom regelmässig mindestens 5 Sekunden geschlossen war, bevor
die Fallplatte ihn öffnete. Ich glaubte annehmen zu müssen, dass die
bei diesem Verfahren sich ergebenden Unterschiede in den gemessenen
Zeiten ein Urtheil über die Grösse der von Müller angedeuteten Fehler-
quelle ermöglichen würden. Das Ergebniss der Versuche war in
Tausendstel Sekunden (σ) folgendes:
Tabelle I.
Trotz der grossen Differenzen in der Dauer des vorherigen Strom-
schlusses hatte der remanente Magnetismus doch die Abreissungszeit
nur um 2 Tausendstel Sekunden verlängert und damit die gemessenen
Fallzeiten um denselben Betrag verkürzt. Dieser Werth aber liegt
noch vollständig innerhalb der Fehlergrenzen des Apparatencomplexes.
Wir sehen daher, dass wenigstens für das von mir benutzte Instrument
die praktische Bedeutung des von Müller erhobenen Einwandes äusserst
geringfügig ist und jedenfalls für die Zeiten, mit denen wir es hier
zu thun haben, gar nicht in Betracht kommt. Wahrscheinlich wurde
übrigens dieses Ergebniss von vornherein durch die Erfahrung, dass
die mit dem Chronoskope älterer Construction gewonnenen Zahlen
bei den ersten Versuchen aus dem Wundt’schen Laboratorium zumeist
eine sehr gute Uebereinstimmung zeigten. Käme dem Fehler des re-
manenten Magnetismus ein grösserer Einfluss zu, so hätte derselbe
sich doch wol damals in beträchtlicheren Unregelmässigkeiten geltend
machen müssen, wo bei der ganzen Versuchsanordnung der Strom
vor der Messung sehr verschieden lange Zeit geschlossen gehalten
wurde.
Sehr bemerkenswerth scheint mir für die Würdigung der Zuver-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |