Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.Die Ernte. Die Betriebsvorrichtung besteht aus 2, 3 Räderpaaren, je nachdem die Die Größe und Art der Uebersetzung ergiebt sich beispielsweise bei der bekannten Der Schneideapparat befindet sich zur rechten oder linken Seite des Bei den gegenwärtig gebrauchten Mähmaschinen erfolgt der Schnitt durch eine Die Ernte. Die Betriebsvorrichtung beſteht aus 2, 3 Räderpaaren, je nachdem die Die Größe und Art der Ueberſetzung ergiebt ſich beiſpielsweiſe bei der bekannten Der Schneideapparat befindet ſich zur rechten oder linken Seite des Bei den gegenwärtig gebrauchten Mähmaſchinen erfolgt der Schnitt durch eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0265" n="247"/> <fw place="top" type="header">Die Ernte.</fw><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Betriebsvorrichtung</hi> beſteht aus 2, 3 Räderpaaren, je nachdem die<lb/> Maſchine nicht nur ſchneiden, ſondern auch die geſchnittene Frucht ſelbſtthätig ablegen<lb/> ſoll. Das erſte Zahnrad iſt entweder wie bei den älteren Maſchinen an das Zahn-<lb/> rad angegoſſen oder auf die Fahrradachſe feſtgekeilt, oder auch wie bei den neueren<lb/> Conſtructionen durch eine Sperrklinkenkuppelung feſtgehalten. Letztere Anordnung er-<lb/> möglicht die ſelbſtthätige Außerbetriebſetzung der Maſchine beim Rückwärtsfahren und<lb/> die leichtere Auswechſelung bei vorkommenden Brüchen. Die Welle des letzten Triebes<lb/> trägt bei allen Maſchinen eine Kurbelſcheibe oder Kurbel mit einer Pläuelſtange<lb/> (Lenkerſtange) um die rotirende Bewegung des Fahrrades, in die hin und hergehende<lb/> des Schneideapparates umzuwandeln.</p><lb/> <p>Die Größe und Art der Ueberſetzung ergiebt ſich beiſpielsweiſe bei der bekannten<lb/> Hornsby'ſchen Maſchine „Governor“ ſiehe Fig. 97 aus nachfolgenden Zahlen:<lb/><hi rendition="#aq">a</hi>) für die Bewegung des Meſſers:<lb/> 1. Aufgeſchraubte innere Stirnradverzahnung . 70/17 Zähne,<lb/> 2. Koniſche Verzahnung ........ 46/13 „<lb/><hi rendition="#et">Geſammt-Ueberſetzung: ........ 14.57</hi><lb/><hi rendition="#aq">b</hi>) für die Bewegung des Ablegeapparates:<lb/> 1. Innere Stirnradverzahnung <hi rendition="#aq">a.</hi> 1 ....... 70/17 Zähne,<lb/> 2. Stirnradverzahnung mit 1 Zwiſchenrad mit 51 Zähnen 11/37 „<lb/> 3. Koniſche Ueberſetzung ........... 8/33 „<lb/><hi rendition="#et">Geſammt-Ueberſetzung ..... 0.29</hi></p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Schneideapparat</hi> befindet ſich zur rechten oder linken Seite des<lb/> Wagens, weil die Zugthiere nicht in, ſondern nur neben der zu ſchneidenden Frucht<lb/> gehen können. Derſelbe wird ſich am beſten den Bodenunebenheiten anſchmiegen,<lb/> wenn er möglichſt in der Verticalebene der Fahrradachſe liegt. Am nächſten dieſer<lb/> Anforderung kommt die Mac Cormick'ſche und die Wood'ſche „Champion“-Mäh-<lb/> maſchine.</p><lb/> <p>Bei den gegenwärtig gebrauchten Mähmaſchinen erfolgt der Schnitt durch eine<lb/> Anzahl von Scheeren, deren Klingen entweder glatt (Scheerenſyſtem) oder geſägt<lb/> (Sägeſyſtem) angefertigt werden. Bei beiden Syſtemen iſt meiſtens je eine Klinge<lb/> der Scheere, deren mehrere in einer Reihe neben einander angeordnet werden, un-<lb/> beweglich, je die andere beweglich eingerichtet. Die unbeweglichen Klingen, die <hi rendition="#g">Finger,</hi><lb/> Fig. 92 (ſ. S. 249), <hi rendition="#aq">a, a, a,</hi> welche größtentheils aus hämmerbarem Guſſe an-<lb/> gefertigt werden, ſind an einem ſchmiedeiſernen Balken, dem Fingerbalken <hi rendition="#aq">b,</hi> an-<lb/> geſchraubt. Sie beſitzen nach vorne eine runde oder vierkantige flach zulaufende<lb/> Spitze. Ihr rückwärtiger Theil iſt bis nahe der Spitze geſchlitzt. Die beweglichen<lb/> Klingen, welche ſich zu je zwei zu einem gleichſchenkelig dreieckigen Stücke, der<lb/><hi rendition="#g">Meſſerplatte</hi> <hi rendition="#aq">c, c, c</hi> vereinigen, ſind gleichfalls auf einer ſchmiedeeiſernen Schiene,<lb/> der <hi rendition="#g">Meſſerſchiene</hi> <hi rendition="#aq">d,</hi> aufgenietet. Die Meſſerſchiene ſammt den Meſſerplatten wird<lb/> in den erwähnten Fingerſchlitzen durch die Lenkerſtange hin und her bewegt. Bei<lb/> dem Hineinfahren des Schneideapparates in das ſtehende Getreide erfolgt zuerſt durch<lb/> die Finger des Schneideapparates eine Theilung der Halme in Büſcheln. Bei<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0265]
Die Ernte.
Die Betriebsvorrichtung beſteht aus 2, 3 Räderpaaren, je nachdem die
Maſchine nicht nur ſchneiden, ſondern auch die geſchnittene Frucht ſelbſtthätig ablegen
ſoll. Das erſte Zahnrad iſt entweder wie bei den älteren Maſchinen an das Zahn-
rad angegoſſen oder auf die Fahrradachſe feſtgekeilt, oder auch wie bei den neueren
Conſtructionen durch eine Sperrklinkenkuppelung feſtgehalten. Letztere Anordnung er-
möglicht die ſelbſtthätige Außerbetriebſetzung der Maſchine beim Rückwärtsfahren und
die leichtere Auswechſelung bei vorkommenden Brüchen. Die Welle des letzten Triebes
trägt bei allen Maſchinen eine Kurbelſcheibe oder Kurbel mit einer Pläuelſtange
(Lenkerſtange) um die rotirende Bewegung des Fahrrades, in die hin und hergehende
des Schneideapparates umzuwandeln.
Die Größe und Art der Ueberſetzung ergiebt ſich beiſpielsweiſe bei der bekannten
Hornsby'ſchen Maſchine „Governor“ ſiehe Fig. 97 aus nachfolgenden Zahlen:
a) für die Bewegung des Meſſers:
1. Aufgeſchraubte innere Stirnradverzahnung . 70/17 Zähne,
2. Koniſche Verzahnung ........ 46/13 „
Geſammt-Ueberſetzung: ........ 14.57
b) für die Bewegung des Ablegeapparates:
1. Innere Stirnradverzahnung a. 1 ....... 70/17 Zähne,
2. Stirnradverzahnung mit 1 Zwiſchenrad mit 51 Zähnen 11/37 „
3. Koniſche Ueberſetzung ........... 8/33 „
Geſammt-Ueberſetzung ..... 0.29
Der Schneideapparat befindet ſich zur rechten oder linken Seite des
Wagens, weil die Zugthiere nicht in, ſondern nur neben der zu ſchneidenden Frucht
gehen können. Derſelbe wird ſich am beſten den Bodenunebenheiten anſchmiegen,
wenn er möglichſt in der Verticalebene der Fahrradachſe liegt. Am nächſten dieſer
Anforderung kommt die Mac Cormick'ſche und die Wood'ſche „Champion“-Mäh-
maſchine.
Bei den gegenwärtig gebrauchten Mähmaſchinen erfolgt der Schnitt durch eine
Anzahl von Scheeren, deren Klingen entweder glatt (Scheerenſyſtem) oder geſägt
(Sägeſyſtem) angefertigt werden. Bei beiden Syſtemen iſt meiſtens je eine Klinge
der Scheere, deren mehrere in einer Reihe neben einander angeordnet werden, un-
beweglich, je die andere beweglich eingerichtet. Die unbeweglichen Klingen, die Finger,
Fig. 92 (ſ. S. 249), a, a, a, welche größtentheils aus hämmerbarem Guſſe an-
gefertigt werden, ſind an einem ſchmiedeiſernen Balken, dem Fingerbalken b, an-
geſchraubt. Sie beſitzen nach vorne eine runde oder vierkantige flach zulaufende
Spitze. Ihr rückwärtiger Theil iſt bis nahe der Spitze geſchlitzt. Die beweglichen
Klingen, welche ſich zu je zwei zu einem gleichſchenkelig dreieckigen Stücke, der
Meſſerplatte c, c, c vereinigen, ſind gleichfalls auf einer ſchmiedeeiſernen Schiene,
der Meſſerſchiene d, aufgenietet. Die Meſſerſchiene ſammt den Meſſerplatten wird
in den erwähnten Fingerſchlitzen durch die Lenkerſtange hin und her bewegt. Bei
dem Hineinfahren des Schneideapparates in das ſtehende Getreide erfolgt zuerſt durch
die Finger des Schneideapparates eine Theilung der Halme in Büſcheln. Bei
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |