Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.Allgemeine Ackerbaulehre. 0.15--0.20 M. breite Sohle und schützt dann die Steinlage vor einrollender Erde etc.durch aufgelegte Rasenstücke, deren Wurzelseite nach aufwärts gekehrt ist. In Er- [Abbildung]
Fig. 11. mangelung von Feldsteinen benützt man Bach- oder Fluß-Querschnitt durch schotter, geschlägelte Bruchsteine, Schlacken, Ziegeltrümmer u. dgl., sofern ihre Zufuhr nicht zu kostspielig wird. Sind billige Bruchsteine zu erhalten, so werden diese In ähnlicher Weise, wie die Bruchsteine, werden auch In sumpfigen Moor- und Torfgründen bildet man Abzüge, durch hohlzusammen- [Abbildung]
Fig. 12. gestellte gepreßte Torfziegel, durch hohlgestochene Torfstücke,Querschnitt durch durch gepreßte Torfröhren oder durch Einschieben von stum- pfen Torfkeilen in den Graben, so daß unter denselben ein hohler Raum verbleibt. Für solchen schwammigen, weichen Boden, in welchem schweres Steinmaterial versinken würde, eignen sich auch Abzüge von Reisigbündeln, oder von 20--30 Cm. dicken Faschinen, welche in die Gräben eingelegt werden. Die Dauerhaftigkeit (50--60 Jahre) und Leistungs- fähigkeit derartiger Abzüge wird wesentlich erhöht, wenn man sie in der Weise herstellt, daß man 0.5--0.75 M. lange Erlenschwellen über Kreuz in die Grabensohle stellt, Fig. 12, und den oberen sich ergebenden Raum mit Reisig oder Faschinen ausfüllt und durch Rasenstücke abschließt. g. Die Röhrendrainage. Seit Ende der vierziger Jahre kam von England aus die Entwässerung durch [Abbildung]
Fig. 13. Jeder Strang besteht aus einer Reihe mit den Oeff-Drainröhre. nungen aneinander gelegter Thonröhren, Fig. 13, von 0.2 bis höchstens 0.45 M. Länge. Die Aufnahme des Wassers aus dem Boden Allgemeine Ackerbaulehre. 0.15—0.20 M. breite Sohle und ſchützt dann die Steinlage vor einrollender Erde ꝛc.durch aufgelegte Raſenſtücke, deren Wurzelſeite nach aufwärts gekehrt iſt. In Er- [Abbildung]
Fig. 11. mangelung von Feldſteinen benützt man Bach- oder Fluß-Querſchnitt durch ſchotter, geſchlägelte Bruchſteine, Schlacken, Ziegeltrümmer u. dgl., ſofern ihre Zufuhr nicht zu koſtſpielig wird. Sind billige Bruchſteine zu erhalten, ſo werden dieſe In ähnlicher Weiſe, wie die Bruchſteine, werden auch In ſumpfigen Moor- und Torfgründen bildet man Abzüge, durch hohlzuſammen- [Abbildung]
Fig. 12. geſtellte gepreßte Torfziegel, durch hohlgeſtochene Torfſtücke,Querſchnitt durch durch gepreßte Torfröhren oder durch Einſchieben von ſtum- pfen Torfkeilen in den Graben, ſo daß unter denſelben ein hohler Raum verbleibt. Für ſolchen ſchwammigen, weichen Boden, in welchem ſchweres Steinmaterial verſinken würde, eignen ſich auch Abzüge von Reiſigbündeln, oder von 20—30 Cm. dicken Faſchinen, welche in die Gräben eingelegt werden. Die Dauerhaftigkeit (50—60 Jahre) und Leiſtungs- fähigkeit derartiger Abzüge wird weſentlich erhöht, wenn man ſie in der Weiſe herſtellt, daß man 0.5—0.75 M. lange Erlenſchwellen über Kreuz in die Grabenſohle ſtellt, Fig. 12, und den oberen ſich ergebenden Raum mit Reiſig oder Faſchinen ausfüllt und durch Raſenſtücke abſchließt. g. Die Röhrendrainage. Seit Ende der vierziger Jahre kam von England aus die Entwäſſerung durch [Abbildung]
Fig. 13. Jeder Strang beſteht aus einer Reihe mit den Oeff-Drainröhre. nungen aneinander gelegter Thonröhren, Fig. 13, von 0.2 bis höchſtens 0.45 M. Länge. Die Aufnahme des Waſſers aus dem Boden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0092" n="74"/><fw place="top" type="header">Allgemeine Ackerbaulehre.</fw><lb/> 0.15—0.20 M. breite Sohle und ſchützt dann die Steinlage vor einrollender Erde ꝛc.<lb/> durch aufgelegte Raſenſtücke, deren Wurzelſeite nach aufwärts gekehrt iſt. In Er-<lb/><figure><head>Fig. 11. </head><p>Querſchnitt durch<lb/> einen Unterdrain aus Feld-<lb/> ſteinen.</p></figure><lb/> mangelung von Feldſteinen benützt man Bach- oder Fluß-<lb/> ſchotter, geſchlägelte Bruchſteine, Schlacken, Ziegeltrümmer<lb/> u. dgl., ſofern ihre Zufuhr nicht zu koſtſpielig wird.</p><lb/> <p>Sind billige Bruchſteine zu erhalten, ſo werden dieſe<lb/> in der Grabenſohle entweder dachförmig oder thorartig zu-<lb/> ſammengeſtellt und der verbleibende Grabenraum zuerſt mit<lb/> Rollſteinen, dann mit Raſenſtücken und zuletzt mit Erde<lb/> wieder ausgefüllt. Bei dem Auffüllen der Erde bringt man<lb/> den rohen Boden wieder in die Tiefe des Grabens und<lb/> den fruchtbaren nach aufwärts.</p><lb/> <p>In ähnlicher Weiſe, wie die Bruchſteine, werden auch<lb/> gebrannte Mauerziegel, Hohl- und Flachziegel verwendet.<lb/> Seit dem Aufkommen der Röhrendrains werden jedoch dieſe koſtſpieligen, gedeckten<lb/> Abzüge nur mehr ſelten ausgeführt.</p><lb/> <p>In ſumpfigen Moor- und Torfgründen bildet man Abzüge, durch hohlzuſammen-<lb/><figure><head>Fig. 12. </head><p>Querſchnitt durch<lb/> einen Unterdrain aus Faſchinen.</p></figure><lb/> geſtellte gepreßte Torfziegel, durch hohlgeſtochene Torfſtücke,<lb/> durch gepreßte Torfröhren oder durch Einſchieben von ſtum-<lb/> pfen Torfkeilen in den Graben, ſo daß unter denſelben ein<lb/> hohler Raum verbleibt. Für ſolchen ſchwammigen, weichen<lb/> Boden, in welchem ſchweres Steinmaterial verſinken würde,<lb/> eignen ſich auch Abzüge von Reiſigbündeln, oder von<lb/> 20—30 Cm. dicken Faſchinen, welche in die Gräben eingelegt<lb/> werden. Die Dauerhaftigkeit (50—60 Jahre) und Leiſtungs-<lb/> fähigkeit derartiger Abzüge wird weſentlich erhöht, wenn man<lb/> ſie in der Weiſe herſtellt, daß man 0.5—0.75 M. lange<lb/> Erlenſchwellen über Kreuz in die Grabenſohle ſtellt, Fig. 12,<lb/> und den oberen ſich ergebenden Raum mit Reiſig oder Faſchinen ausfüllt und durch<lb/> Raſenſtücke abſchließt.</p> </div><lb/> <div n="6"> <head><hi rendition="#aq">g.</hi><hi rendition="#g">Die Röhrendrainage</hi>.</head><lb/> <p>Seit Ende der vierziger Jahre kam von England aus die Entwäſſerung durch<lb/> ein Syſtem von Röhrenleitungen, welche in einer gewiſſen Tiefe in den Boden gelegt<lb/> werden, in Aufnahme. Dieſe Leitungen aus gebrannten Thonröhren, nehmen das<lb/> Waſſer entweder unmittelbar aus dem Boden auf, ſie heißen dann <hi rendition="#g">Saugdrains</hi>,<lb/> oder ſie führen das von vielen Saugdrains geſammelte Waſſer von dem Felde<lb/> fort. Die letzteren Röhrenſtränge erhalten die Bezeichnung <hi rendition="#g">Sammeldrains</hi>.<lb/><figure><head>Fig. 13. </head><p>Drainröhre.</p></figure><lb/> Jeder Strang beſteht aus einer Reihe mit den Oeff-<lb/> nungen aneinander gelegter Thonröhren, Fig. 13, von<lb/> 0.2 bis höchſtens 0.45 M. Länge.</p><lb/> <p>Die Aufnahme des Waſſers aus dem Boden<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0092]
Allgemeine Ackerbaulehre.
0.15—0.20 M. breite Sohle und ſchützt dann die Steinlage vor einrollender Erde ꝛc.
durch aufgelegte Raſenſtücke, deren Wurzelſeite nach aufwärts gekehrt iſt. In Er-
[Abbildung Fig. 11. Querſchnitt durch
einen Unterdrain aus Feld-
ſteinen.]
mangelung von Feldſteinen benützt man Bach- oder Fluß-
ſchotter, geſchlägelte Bruchſteine, Schlacken, Ziegeltrümmer
u. dgl., ſofern ihre Zufuhr nicht zu koſtſpielig wird.
Sind billige Bruchſteine zu erhalten, ſo werden dieſe
in der Grabenſohle entweder dachförmig oder thorartig zu-
ſammengeſtellt und der verbleibende Grabenraum zuerſt mit
Rollſteinen, dann mit Raſenſtücken und zuletzt mit Erde
wieder ausgefüllt. Bei dem Auffüllen der Erde bringt man
den rohen Boden wieder in die Tiefe des Grabens und
den fruchtbaren nach aufwärts.
In ähnlicher Weiſe, wie die Bruchſteine, werden auch
gebrannte Mauerziegel, Hohl- und Flachziegel verwendet.
Seit dem Aufkommen der Röhrendrains werden jedoch dieſe koſtſpieligen, gedeckten
Abzüge nur mehr ſelten ausgeführt.
In ſumpfigen Moor- und Torfgründen bildet man Abzüge, durch hohlzuſammen-
[Abbildung Fig. 12. Querſchnitt durch
einen Unterdrain aus Faſchinen.]
geſtellte gepreßte Torfziegel, durch hohlgeſtochene Torfſtücke,
durch gepreßte Torfröhren oder durch Einſchieben von ſtum-
pfen Torfkeilen in den Graben, ſo daß unter denſelben ein
hohler Raum verbleibt. Für ſolchen ſchwammigen, weichen
Boden, in welchem ſchweres Steinmaterial verſinken würde,
eignen ſich auch Abzüge von Reiſigbündeln, oder von
20—30 Cm. dicken Faſchinen, welche in die Gräben eingelegt
werden. Die Dauerhaftigkeit (50—60 Jahre) und Leiſtungs-
fähigkeit derartiger Abzüge wird weſentlich erhöht, wenn man
ſie in der Weiſe herſtellt, daß man 0.5—0.75 M. lange
Erlenſchwellen über Kreuz in die Grabenſohle ſtellt, Fig. 12,
und den oberen ſich ergebenden Raum mit Reiſig oder Faſchinen ausfüllt und durch
Raſenſtücke abſchließt.
g. Die Röhrendrainage.
Seit Ende der vierziger Jahre kam von England aus die Entwäſſerung durch
ein Syſtem von Röhrenleitungen, welche in einer gewiſſen Tiefe in den Boden gelegt
werden, in Aufnahme. Dieſe Leitungen aus gebrannten Thonröhren, nehmen das
Waſſer entweder unmittelbar aus dem Boden auf, ſie heißen dann Saugdrains,
oder ſie führen das von vielen Saugdrains geſammelte Waſſer von dem Felde
fort. Die letzteren Röhrenſtränge erhalten die Bezeichnung Sammeldrains.
[Abbildung Fig. 13. Drainröhre.]
Jeder Strang beſteht aus einer Reihe mit den Oeff-
nungen aneinander gelegter Thonröhren, Fig. 13, von
0.2 bis höchſtens 0.45 M. Länge.
Die Aufnahme des Waſſers aus dem Boden
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