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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.

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Besondere Pflanzenbaulehre.
[Spaltenumbruch]
Schosse:
Getreidelaufkäfer (Zabrus gibbus F.).
Fig. 15, S. 23. Larve schädlich.
Hessenfliege (Cecidomyia destructor
Say.
). Fig. 26, S. 33. Made sehr
schädlich.
Weizenmücke (Cecidomyia tritici Kirby.).
Fig. 16, S. 23. Made sehr schädlich.
Scheckfüßige Weizenmücke (Chlorops
taeniopus Meig.
). Made sehr schädlich.
Fritfliege (Chlorops frit L.). Made sehr
schädlich.
Blätter:
Aaskäfer (Silpha atrata L.). Fig. 101,
unmerklich schädlich.

[Spaltenumbruch]
Kleinzirpe (Cicada sexnotata Fall. u.
picta F.). Wanze schädlich.
Aehren und Körner:
Queckeneule (Hadena basilinea). Fig. 35,
S. 41. Raupe schädlich.
Kornmotte (Tinea granella L.). Fig. 36,
S. 41. Raupe sehr schädlich.
Getreidemotte (Tinea cerealella Ol.).
Raupe sehr schädlich.
Getreideblasenfuß (Thrips cerealium
Hal.
). Vollkommener und unvollkom-
mener Kerf schädlich.
Fritfliege (Chlorops frit L.). Made sehr
schädlich.
(Chlorops Herpinii Gill.). Made schädlich.
5. Die Ernte.

Die Gerste muß geerntet werden, wenn die ersten Pflanzen reif geworden sind.
Auf den Nachwuchs kann um so weniger gewartet werden, als durch trockene Witte-
rung bei der Sprödigkeit des Gerstenstrohes leicht ganze Aehren abbrechen und ver-
loren gehen. Besondere Vorsicht bei der Wahl des richtigen Erntezeitpunktes und
bei der Vornahme der Ernte erfordert die nackte Gerste, welche noch viel leichter als
die gewöhnliche Gerste ausfällt, besonders dann, wenn nach kurzem Regenfall wieder
Sonnenschein eintritt. Meistens tritt die Gerstenernte gleichzeitig mit der Roggen-
ernte ein, in trockenen Gegenden aber auch vor, in feuchten, kalten nach der Roggen-
ernte. Die Wintergerste wird noch zeitiger, bald nach der Rapsernte, Ende Juni,
Anfang Juli, geerntet. Die Gerste muß möglichst trocken eingebracht werden, wes-
halb man sie gewöhnlich, wenn dieselbe nicht mit der Maschine geschnitten wird, in
Schwaden mäht. Die Schwaden bleiben liegen und werden erst nach dem Abtrocknen
in Garben gebunden und aufgestellt.

Der Körner-Ertrag der zweizeiligen Gerste stellt sich unter ungünstigen Verhält-
nissen auf 13--16 Hektoliter per Hektar, auf gutem Gerstenboden im Durchschnitte
auf 20--23.5--27 Hektoliter, unter sehr günstigen Vegetationsverhältnissen auf 28
bis 40 Hektoliter. Das Gewicht der Gerste per Hektoliter beträgt bei geringer
Gerste 52 Kilogr., bei schwerer Gerste 56--63 Kilogr.

Der Strohertrag ist gering, 0.8--1.7--3 Tonnen. Auf je 100 Kilo Körner
entfallen ungefähr 130--150 Kilo Stroh. Unter den sämmtlichen Halmfrüchten
besitzt das gut eingebrachte Gerstenstroh den höchsten Futterwerth.

Die vierzeilige Gerste gibt per Hektare 15--25 Hektoliter Körner und 1 bis
2.3 Tonnen Stroh. Der Körnerertrag der Wintergerste ist auf geeignetem Stand-
orte höher, als jener der Sommergerste, derselbe beträgt 30--50 Hektoliter. Die
Körner sind kleiner und um 7--10 % leichter als von der zweizeiligen Gerste. Der
Strohertrag stellt sich auf 2--2.5 Tonnen.


Beſondere Pflanzenbaulehre.
[Spaltenumbruch]
Schoſſe:
Getreidelaufkäfer (Zabrus gibbus F.).
Fig. 15, S. 23. Larve ſchädlich.
Heſſenfliege (Cecidomyia destructor
Say.
). Fig. 26, S. 33. Made ſehr
ſchädlich.
Weizenmücke (Cecidomyia tritici Kirby.).
Fig. 16, S. 23. Made ſehr ſchädlich.
Scheckfüßige Weizenmücke (Chlorops
taeniopus Meig.
). Made ſehr ſchädlich.
Fritfliege (Chlorops frit L.). Made ſehr
ſchädlich.
Blätter:
Aaskäfer (Silpha atrata L.). Fig. 101,
unmerklich ſchädlich.

[Spaltenumbruch]
Kleinzirpe (Cicada sexnotata Fall. u.
picta F.). Wanze ſchädlich.
Aehren und Körner:
Queckeneule (Hadena basilinea). Fig. 35,
S. 41. Raupe ſchädlich.
Kornmotte (Tinea granella L.). Fig. 36,
S. 41. Raupe ſehr ſchädlich.
Getreidemotte (Tinea cerealella Ol.).
Raupe ſehr ſchädlich.
Getreideblaſenfuß (Thrips cerealium
Hal.
). Vollkommener und unvollkom-
mener Kerf ſchädlich.
Fritfliege (Chlorops frit L.). Made ſehr
ſchädlich.
(Chlorops Herpinii Gill.). Made ſchädlich.
5. Die Ernte.

Die Gerſte muß geerntet werden, wenn die erſten Pflanzen reif geworden ſind.
Auf den Nachwuchs kann um ſo weniger gewartet werden, als durch trockene Witte-
rung bei der Sprödigkeit des Gerſtenſtrohes leicht ganze Aehren abbrechen und ver-
loren gehen. Beſondere Vorſicht bei der Wahl des richtigen Erntezeitpunktes und
bei der Vornahme der Ernte erfordert die nackte Gerſte, welche noch viel leichter als
die gewöhnliche Gerſte ausfällt, beſonders dann, wenn nach kurzem Regenfall wieder
Sonnenſchein eintritt. Meiſtens tritt die Gerſtenernte gleichzeitig mit der Roggen-
ernte ein, in trockenen Gegenden aber auch vor, in feuchten, kalten nach der Roggen-
ernte. Die Wintergerſte wird noch zeitiger, bald nach der Rapsernte, Ende Juni,
Anfang Juli, geerntet. Die Gerſte muß möglichſt trocken eingebracht werden, wes-
halb man ſie gewöhnlich, wenn dieſelbe nicht mit der Maſchine geſchnitten wird, in
Schwaden mäht. Die Schwaden bleiben liegen und werden erſt nach dem Abtrocknen
in Garben gebunden und aufgeſtellt.

Der Körner-Ertrag der zweizeiligen Gerſte ſtellt ſich unter ungünſtigen Verhält-
niſſen auf 13—16 Hektoliter per Hektar, auf gutem Gerſtenboden im Durchſchnitte
auf 20—23.5—27 Hektoliter, unter ſehr günſtigen Vegetationsverhältniſſen auf 28
bis 40 Hektoliter. Das Gewicht der Gerſte per Hektoliter beträgt bei geringer
Gerſte 52 Kilogr., bei ſchwerer Gerſte 56—63 Kilogr.

Der Strohertrag iſt gering, 0.8—1.7—3 Tonnen. Auf je 100 Kilo Körner
entfallen ungefähr 130—150 Kilo Stroh. Unter den ſämmtlichen Halmfrüchten
beſitzt das gut eingebrachte Gerſtenſtroh den höchſten Futterwerth.

Die vierzeilige Gerſte gibt per Hektare 15—25 Hektoliter Körner und 1 bis
2.3 Tonnen Stroh. Der Körnerertrag der Wintergerſte iſt auf geeignetem Stand-
orte höher, als jener der Sommergerſte, derſelbe beträgt 30—50 Hektoliter. Die
Körner ſind kleiner und um 7—10 % leichter als von der zweizeiligen Gerſte. Der
Strohertrag ſtellt ſich auf 2—2.5 Tonnen.


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[42/0056] Beſondere Pflanzenbaulehre. Schoſſe: Getreidelaufkäfer (Zabrus gibbus F.). Fig. 15, S. 23. Larve ſchädlich. Heſſenfliege (Cecidomyia destructor Say.). Fig. 26, S. 33. Made ſehr ſchädlich. Weizenmücke (Cecidomyia tritici Kirby.). Fig. 16, S. 23. Made ſehr ſchädlich. Scheckfüßige Weizenmücke (Chlorops taeniopus Meig.). Made ſehr ſchädlich. Fritfliege (Chlorops frit L.). Made ſehr ſchädlich. Blätter: Aaskäfer (Silpha atrata L.). Fig. 101, unmerklich ſchädlich. Kleinzirpe (Cicada sexnotata Fall. u. picta F.). Wanze ſchädlich. Aehren und Körner: Queckeneule (Hadena basilinea). Fig. 35, S. 41. Raupe ſchädlich. Kornmotte (Tinea granella L.). Fig. 36, S. 41. Raupe ſehr ſchädlich. Getreidemotte (Tinea cerealella Ol.). Raupe ſehr ſchädlich. Getreideblaſenfuß (Thrips cerealium Hal.). Vollkommener und unvollkom- mener Kerf ſchädlich. Fritfliege (Chlorops frit L.). Made ſehr ſchädlich. (Chlorops Herpinii Gill.). Made ſchädlich. 5. Die Ernte. Die Gerſte muß geerntet werden, wenn die erſten Pflanzen reif geworden ſind. Auf den Nachwuchs kann um ſo weniger gewartet werden, als durch trockene Witte- rung bei der Sprödigkeit des Gerſtenſtrohes leicht ganze Aehren abbrechen und ver- loren gehen. Beſondere Vorſicht bei der Wahl des richtigen Erntezeitpunktes und bei der Vornahme der Ernte erfordert die nackte Gerſte, welche noch viel leichter als die gewöhnliche Gerſte ausfällt, beſonders dann, wenn nach kurzem Regenfall wieder Sonnenſchein eintritt. Meiſtens tritt die Gerſtenernte gleichzeitig mit der Roggen- ernte ein, in trockenen Gegenden aber auch vor, in feuchten, kalten nach der Roggen- ernte. Die Wintergerſte wird noch zeitiger, bald nach der Rapsernte, Ende Juni, Anfang Juli, geerntet. Die Gerſte muß möglichſt trocken eingebracht werden, wes- halb man ſie gewöhnlich, wenn dieſelbe nicht mit der Maſchine geſchnitten wird, in Schwaden mäht. Die Schwaden bleiben liegen und werden erſt nach dem Abtrocknen in Garben gebunden und aufgeſtellt. Der Körner-Ertrag der zweizeiligen Gerſte ſtellt ſich unter ungünſtigen Verhält- niſſen auf 13—16 Hektoliter per Hektar, auf gutem Gerſtenboden im Durchſchnitte auf 20—23.5—27 Hektoliter, unter ſehr günſtigen Vegetationsverhältniſſen auf 28 bis 40 Hektoliter. Das Gewicht der Gerſte per Hektoliter beträgt bei geringer Gerſte 52 Kilogr., bei ſchwerer Gerſte 56—63 Kilogr. Der Strohertrag iſt gering, 0.8—1.7—3 Tonnen. Auf je 100 Kilo Körner entfallen ungefähr 130—150 Kilo Stroh. Unter den ſämmtlichen Halmfrüchten beſitzt das gut eingebrachte Gerſtenſtroh den höchſten Futterwerth. Die vierzeilige Gerſte gibt per Hektare 15—25 Hektoliter Körner und 1 bis 2.3 Tonnen Stroh. Der Körnerertrag der Wintergerſte iſt auf geeignetem Stand- orte höher, als jener der Sommergerſte, derſelbe beträgt 30—50 Hektoliter. Die Körner ſind kleiner und um 7—10 % leichter als von der zweizeiligen Gerſte. Der Strohertrag ſtellt ſich auf 2—2.5 Tonnen.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/56>, abgerufen am 26.11.2024.