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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.

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Besondere Thierzuchtlehre.
dauerhaft und genügsam, Zug- und Mastvieh, gute Milchkühe, d. der thüringische
Schlag
, e. der Westerwälder Schlag. Kleinstes mitteldeutsches Rindvieh.
Feinknochig. Braunroth mit weißem Kopfe. Ausdauernd selbst bei geringem Futter.
Durch Kreuzungen mit friesischem und schweizer Viehe entstand der Triesdorfer oder
Ansbacher Schlag, welcher nach allen drei Zuchtrichtungen hin Vorzügliches leistet.

2. Die rheinbaierischen Schläge. In dem gebirgigen Theile der Rhein-
pfalz, namentlich an der Glan, findet sich ein kräftiger, mittelschwerer Viehschlag von
brauner, auch fahler Farbe. Milch- und Mastvieh gerühmt. Obenan in der Nutz-
fähigkeit steht das isabellgelbe, auch hellbraune Glaner Vieh, Fig. 56. Mit
Schweizervieh gekreuzt erscheint dasselbe als Donnersberger Schlag.

[Abbildung] Fig. 56.

Stier des Glanschlages.

3. Das Landvieh in Schwaben und im Odenwalde. Zu erwähnen
sind: a. der kleine, feinknochige, rothe Landschlag der schwäbischen Alb und des
Schwarzwaldes, der an magere Nahrung und rauhe Gegend gewöhnt, sehr aus-
dauernd ist. Gutes Milchvieh. Mit Schweizerfleckvieh gekreuzt bildete er den
Neckarschlag. b. Das schwäbisch-hällische Vieh. Dunkelroth mit weißem
Kopfe und starkem Gehörne. Mittlere Schwere und kräftiger Körperbau. Hals mit
starker Wamme. Für Zug und Mastung sehr geeignet. Milchergiebigkeit mittel-
mäßig. c. Das schwäbisch-limpurgische Vieh. Am oberen Kocher, in der Graf-
schaft Limpurg verbreitet. Gelb und rothgelb, von feinem, jedoch kräftigem Knochenbaue

Beſondere Thierzuchtlehre.
dauerhaft und genügſam, Zug- und Maſtvieh, gute Milchkühe, d. der thüringiſche
Schlag
, e. der Weſterwälder Schlag. Kleinſtes mitteldeutſches Rindvieh.
Feinknochig. Braunroth mit weißem Kopfe. Ausdauernd ſelbſt bei geringem Futter.
Durch Kreuzungen mit frieſiſchem und ſchweizer Viehe entſtand der Triesdorfer oder
Ansbacher Schlag, welcher nach allen drei Zuchtrichtungen hin Vorzügliches leiſtet.

2. Die rheinbaieriſchen Schläge. In dem gebirgigen Theile der Rhein-
pfalz, namentlich an der Glan, findet ſich ein kräftiger, mittelſchwerer Viehſchlag von
brauner, auch fahler Farbe. Milch- und Maſtvieh gerühmt. Obenan in der Nutz-
fähigkeit ſteht das iſabellgelbe, auch hellbraune Glaner Vieh, Fig. 56. Mit
Schweizervieh gekreuzt erſcheint daſſelbe als Donnersberger Schlag.

[Abbildung] Fig. 56.

Stier des Glanſchlages.

3. Das Landvieh in Schwaben und im Odenwalde. Zu erwähnen
ſind: a. der kleine, feinknochige, rothe Landſchlag der ſchwäbiſchen Alb und des
Schwarzwaldes, der an magere Nahrung und rauhe Gegend gewöhnt, ſehr aus-
dauernd iſt. Gutes Milchvieh. Mit Schweizerfleckvieh gekreuzt bildete er den
Neckarſchlag. b. Das ſchwäbiſch-hälliſche Vieh. Dunkelroth mit weißem
Kopfe und ſtarkem Gehörne. Mittlere Schwere und kräftiger Körperbau. Hals mit
ſtarker Wamme. Für Zug und Maſtung ſehr geeignet. Milchergiebigkeit mittel-
mäßig. c. Das ſchwäbiſch-limpurgiſche Vieh. Am oberen Kocher, in der Graf-
ſchaft Limpurg verbreitet. Gelb und rothgelb, von feinem, jedoch kräftigem Knochenbaue

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[106/0122] Beſondere Thierzuchtlehre. dauerhaft und genügſam, Zug- und Maſtvieh, gute Milchkühe, d. der thüringiſche Schlag, e. der Weſterwälder Schlag. Kleinſtes mitteldeutſches Rindvieh. Feinknochig. Braunroth mit weißem Kopfe. Ausdauernd ſelbſt bei geringem Futter. Durch Kreuzungen mit frieſiſchem und ſchweizer Viehe entſtand der Triesdorfer oder Ansbacher Schlag, welcher nach allen drei Zuchtrichtungen hin Vorzügliches leiſtet. 2. Die rheinbaieriſchen Schläge. In dem gebirgigen Theile der Rhein- pfalz, namentlich an der Glan, findet ſich ein kräftiger, mittelſchwerer Viehſchlag von brauner, auch fahler Farbe. Milch- und Maſtvieh gerühmt. Obenan in der Nutz- fähigkeit ſteht das iſabellgelbe, auch hellbraune Glaner Vieh, Fig. 56. Mit Schweizervieh gekreuzt erſcheint daſſelbe als Donnersberger Schlag. [Abbildung Fig. 56. Stier des Glanſchlages.] 3. Das Landvieh in Schwaben und im Odenwalde. Zu erwähnen ſind: a. der kleine, feinknochige, rothe Landſchlag der ſchwäbiſchen Alb und des Schwarzwaldes, der an magere Nahrung und rauhe Gegend gewöhnt, ſehr aus- dauernd iſt. Gutes Milchvieh. Mit Schweizerfleckvieh gekreuzt bildete er den Neckarſchlag. b. Das ſchwäbiſch-hälliſche Vieh. Dunkelroth mit weißem Kopfe und ſtarkem Gehörne. Mittlere Schwere und kräftiger Körperbau. Hals mit ſtarker Wamme. Für Zug und Maſtung ſehr geeignet. Milchergiebigkeit mittel- mäßig. c. Das ſchwäbiſch-limpurgiſche Vieh. Am oberen Kocher, in der Graf- ſchaft Limpurg verbreitet. Gelb und rothgelb, von feinem, jedoch kräftigem Knochenbaue

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/122>, abgerufen am 15.05.2024.