Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Schafzucht.
verdient -- abgesehen davon, daß bei etwaigen Verletzungen des Ohres die Zeichnung
gleichfalls verloren geht. Zum Einkerben bedient man sich der Kerb- und Lochzange,
Fig. 135. Jeder Kerbe und jedem Loche entspricht, wie aus der Fig. 148, S. 198,
zu ersehen ist, eine bestimmte Ziffer.

Sind die Thiere gezeichnet, so wird denselben eine Blattseite im Stammregister
oder Stammzuchtbuche eingeräumt. Als Zeitschafe werden sie dann, am besten 8--9
Monate nach der Schur, classificirt. Weiterhin wird die Classification alljährig be-
richtigt.

Eine zweckmäßige Form des Stammregisters ist die nachstehende:

[Tabelle]

Die Schafe können als Zuchtthiere verwendet werden, sobald sie 3/4 ihres
Körpergewichtes erreicht haben. Bei schnellwüchsigen Racen können die Widder, aller-
dings anfänglich nur schonend, mit 11/2--13/4 Jahren, bei Merino mit 2--21/2
Jahren in Gebrauch genommen werden. Die Böcke bleiben 5--6 Jahre zucht-
tauglich, die Mutterschafe so lange sie Lämmer bringen und ihr Wollertrag nicht zu
sehr zurückgeht; gewöhnlich werden sie nach dem fünften oder sechsten Lamme aus-
gebrackt.

Die Schafzucht.
verdient — abgeſehen davon, daß bei etwaigen Verletzungen des Ohres die Zeichnung
gleichfalls verloren geht. Zum Einkerben bedient man ſich der Kerb- und Lochzange,
Fig. 135. Jeder Kerbe und jedem Loche entſpricht, wie aus der Fig. 148, S. 198,
zu erſehen iſt, eine beſtimmte Ziffer.

Sind die Thiere gezeichnet, ſo wird denſelben eine Blattſeite im Stammregiſter
oder Stammzuchtbuche eingeräumt. Als Zeitſchafe werden ſie dann, am beſten 8—9
Monate nach der Schur, claſſificirt. Weiterhin wird die Claſſification alljährig be-
richtigt.

Eine zweckmäßige Form des Stammregiſters iſt die nachſtehende:

[Tabelle]

Die Schafe können als Zuchtthiere verwendet werden, ſobald ſie ¾ ihres
Körpergewichtes erreicht haben. Bei ſchnellwüchſigen Racen können die Widder, aller-
dings anfänglich nur ſchonend, mit 1½—1¾ Jahren, bei Merino mit 2—2½
Jahren in Gebrauch genommen werden. Die Böcke bleiben 5—6 Jahre zucht-
tauglich, die Mutterſchafe ſo lange ſie Lämmer bringen und ihr Wollertrag nicht zu
ſehr zurückgeht; gewöhnlich werden ſie nach dem fünften oder ſechsten Lamme aus-
gebrackt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0215" n="199"/><fw place="top" type="header">Die Schafzucht.</fw><lb/>
verdient &#x2014; abge&#x017F;ehen davon, daß bei etwaigen Verletzungen des Ohres die Zeichnung<lb/>
gleichfalls verloren geht. Zum Einkerben bedient man &#x017F;ich der Kerb- und Lochzange,<lb/>
Fig. 135. Jeder Kerbe und jedem Loche ent&#x017F;pricht, wie aus der Fig. 148, S. 198,<lb/>
zu er&#x017F;ehen i&#x017F;t, eine be&#x017F;timmte Ziffer.</p><lb/>
                <p>Sind die Thiere gezeichnet, &#x017F;o wird den&#x017F;elben eine Blatt&#x017F;eite im Stammregi&#x017F;ter<lb/>
oder Stammzuchtbuche eingeräumt. Als Zeit&#x017F;chafe werden &#x017F;ie dann, am be&#x017F;ten 8&#x2014;9<lb/>
Monate nach der Schur, cla&#x017F;&#x017F;ificirt. Weiterhin wird die Cla&#x017F;&#x017F;ification alljährig be-<lb/>
richtigt.</p><lb/>
                <p>Eine zweckmäßige Form des Stammregi&#x017F;ters i&#x017F;t die nach&#x017F;tehende:</p><lb/>
                <table>
                  <row>
                    <cell/>
                  </row>
                </table>
                <p>Die Schafe können als Zuchtthiere verwendet werden, &#x017F;obald &#x017F;ie ¾ ihres<lb/>
Körpergewichtes erreicht haben. Bei &#x017F;chnellwüch&#x017F;igen Racen können die Widder, aller-<lb/>
dings anfänglich nur &#x017F;chonend, mit 1½&#x2014;1¾ Jahren, bei Merino mit 2&#x2014;<lb/>
Jahren in Gebrauch genommen werden. Die Böcke bleiben 5&#x2014;6 Jahre zucht-<lb/>
tauglich, die Mutter&#x017F;chafe &#x017F;o lange &#x017F;ie Lämmer bringen und ihr Wollertrag nicht zu<lb/>
&#x017F;ehr zurückgeht; gewöhnlich werden &#x017F;ie nach dem fünften oder &#x017F;echsten Lamme aus-<lb/>
gebrackt.</p><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[199/0215] Die Schafzucht. verdient — abgeſehen davon, daß bei etwaigen Verletzungen des Ohres die Zeichnung gleichfalls verloren geht. Zum Einkerben bedient man ſich der Kerb- und Lochzange, Fig. 135. Jeder Kerbe und jedem Loche entſpricht, wie aus der Fig. 148, S. 198, zu erſehen iſt, eine beſtimmte Ziffer. Sind die Thiere gezeichnet, ſo wird denſelben eine Blattſeite im Stammregiſter oder Stammzuchtbuche eingeräumt. Als Zeitſchafe werden ſie dann, am beſten 8—9 Monate nach der Schur, claſſificirt. Weiterhin wird die Claſſification alljährig be- richtigt. Eine zweckmäßige Form des Stammregiſters iſt die nachſtehende: Die Schafe können als Zuchtthiere verwendet werden, ſobald ſie ¾ ihres Körpergewichtes erreicht haben. Bei ſchnellwüchſigen Racen können die Widder, aller- dings anfänglich nur ſchonend, mit 1½—1¾ Jahren, bei Merino mit 2—2½ Jahren in Gebrauch genommen werden. Die Böcke bleiben 5—6 Jahre zucht- tauglich, die Mutterſchafe ſo lange ſie Lämmer bringen und ihr Wollertrag nicht zu ſehr zurückgeht; gewöhnlich werden ſie nach dem fünften oder ſechsten Lamme aus- gebrackt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/215
Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/215>, abgerufen am 21.11.2024.