Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Das Thierleben. faltigen Zellgewebe vereinigen sich weiterhin zu den verschiedenen Organen, welcheschließlich den Körper des Thieres aufbauen. Nicht alle Zellen erreichen ihre vollständige Ausbildung und Umwandlung, sondern [Abbildung]
Fig. 1. [Abbildung]
Fig. 2. [Abbildung]
verlieren durch die gegenseitige Anlagerung und durch die stofflichen Veränderungen ihreFig. 1. Schema einer Zelle. -- a Zellmembran, b Protoplasma, c Zellenkern, d Kernkörperchen, Fig. 2. Furchungskugeln nach Kölliker. -- 1 aus dem zweiten, 2 aus dem dritten und 3 aus ursprüngliche, abgerundete Form und werden in faser- und röhrenförmige Gebilde umgewandelt. In allen Fällen zeigen die Zellen während des Lebens eine lebhafte organische Thätigkeit, welche sich im Ansatze neuer und in der Ausscheidung verbrauchter Stofftheile äußert. Die namhaftesten thierischen Gewebe Das Bindegewebe, auch leim- [Abbildung]
Fig. 3. hautzellgewebe zwischen der äußeren Haut und den darunter liegenden Theilen oderBindegewebsfasern in reichlicher als Umhüllung der Muskeln auf. Dasselbe besteht aus den Bindegewebskörperchen Das Thierleben. faltigen Zellgewebe vereinigen ſich weiterhin zu den verſchiedenen Organen, welcheſchließlich den Körper des Thieres aufbauen. Nicht alle Zellen erreichen ihre vollſtändige Ausbildung und Umwandlung, ſondern [Abbildung]
Fig. 1. [Abbildung]
Fig. 2. [Abbildung]
verlieren durch die gegenſeitige Anlagerung und durch die ſtofflichen Veränderungen ihreFig. 1. Schema einer Zelle. — a Zellmembran, b Protoplasma, c Zellenkern, d Kernkörperchen, Fig. 2. Furchungskugeln nach Kölliker. — 1 aus dem zweiten, 2 aus dem dritten und 3 aus urſprüngliche, abgerundete Form und werden in faſer- und röhrenförmige Gebilde umgewandelt. In allen Fällen zeigen die Zellen während des Lebens eine lebhafte organiſche Thätigkeit, welche ſich im Anſatze neuer und in der Ausſcheidung verbrauchter Stofftheile äußert. Die namhafteſten thieriſchen Gewebe Das Bindegewebe, auch leim- [Abbildung]
Fig. 3. hautzellgewebe zwiſchen der äußeren Haut und den darunter liegenden Theilen oderBindegewebsfaſern in reichlicher als Umhüllung der Muskeln auf. Daſſelbe beſteht aus den Bindegewebskörperchen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0023" n="7"/><fw place="top" type="header">Das Thierleben.</fw><lb/> faltigen Zellgewebe vereinigen ſich weiterhin zu den verſchiedenen <hi rendition="#g">Organen</hi>, welche<lb/> ſchließlich den Körper des Thieres aufbauen.</p><lb/> <p>Nicht alle Zellen erreichen ihre vollſtändige Ausbildung und Umwandlung, ſondern<lb/> manche beharren in einem gewiſſen Jugendzuſtande. So bewahren z. B. die Blutkörperchen<lb/> und die Chyluskörperchen ihre urſprüngliche Zellenform; das ausgebildete Gewebe<lb/> der Schleimhäute läßt gleichfalls noch die Zellenform erkennen. Alle übrigen Zellen<lb/><figure><head>Fig. 1.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 2.</head></figure><lb/><figure><p>Fig. 1. Schema einer Zelle. — <hi rendition="#aq">a</hi> Zellmembran, <hi rendition="#aq">b</hi> Protoplasma, <hi rendition="#aq">c</hi> Zellenkern, <hi rendition="#aq">d</hi> Kernkörperchen,<lb/><hi rendition="#aq">e</hi> körnige Molecüle im Protoplasma.</p><lb/><p>Fig. 2. Furchungskugeln nach Kölliker. — 1 aus dem zweiten, 2 aus dem dritten und 3 aus<lb/> dem fünften Stadium der Furchung mit 2, 4 und 16 Furchungskugeln; <hi rendition="#aq">a</hi> äußere Eihülle, <hi rendition="#aq">b</hi> Furchungs-<lb/> kugeln. In 1 enthält der Kern der unteren Kugel zwei Kernkörperchen; in 2 die unterſte Kugel zwei<lb/> Kerne mit je einem Kernkörperchen (<hi rendition="#aq">nucleoli</hi>).</p></figure><lb/> verlieren durch die gegenſeitige Anlagerung und durch die ſtofflichen Veränderungen ihre<lb/> urſprüngliche, abgerundete Form und werden in faſer- und röhrenförmige Gebilde<lb/> umgewandelt. In allen Fällen zeigen die Zellen während des Lebens eine lebhafte<lb/> organiſche Thätigkeit, welche ſich im Anſatze neuer und in der Ausſcheidung verbrauchter<lb/> Stofftheile äußert.</p><lb/> <p>Die namhafteſten thieriſchen Gewebe<lb/> ſind: das Bindegewebe, das Fettgewebe,<lb/> das elaſtiſche Gewebe, das Knorpel- und<lb/> Knochengewebe, das Muskelgewebe, das<lb/> Nervengewebe und das Horngewebe.</p><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">Bindegewebe</hi>, auch leim-<lb/> gebendes Gewebe, uneigentlich Zellgewebe<lb/> genannt, bildet im thieriſchen Körper kein<lb/> ſelbſtſtändiges Organ, trotzdem iſt es das<lb/> verbreitetſte Gewebe, welches ſich faſt überall<lb/> im thieriſchen Körper findet. Es füllt ent-<lb/> weder Zwiſchenräume aus oder verbindet und<lb/> umhüllt ſchützend die einzelnen Organe. Es<lb/> bildet weiche, elaſtiſche, weißliche Fäden.<lb/> In lockerer Beſchaffenheit, als <hi rendition="#g">formloſes</hi><lb/> Bindegewebe, tritt daſſelbe entweder als Unter-<lb/><figure><head>Fig. 3. </head><p>Bindegewebsfaſern in reichlicher<lb/> homogener Zwiſchenſubſtanz.</p></figure><lb/> hautzellgewebe zwiſchen der äußeren Haut und den darunter liegenden Theilen oder<lb/> als Umhüllung der Muskeln auf. Daſſelbe beſteht aus den Bindegewebskörperchen<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0023]
Das Thierleben.
faltigen Zellgewebe vereinigen ſich weiterhin zu den verſchiedenen Organen, welche
ſchließlich den Körper des Thieres aufbauen.
Nicht alle Zellen erreichen ihre vollſtändige Ausbildung und Umwandlung, ſondern
manche beharren in einem gewiſſen Jugendzuſtande. So bewahren z. B. die Blutkörperchen
und die Chyluskörperchen ihre urſprüngliche Zellenform; das ausgebildete Gewebe
der Schleimhäute läßt gleichfalls noch die Zellenform erkennen. Alle übrigen Zellen
[Abbildung Fig. 1.]
[Abbildung Fig. 2.]
[Abbildung Fig. 1. Schema einer Zelle. — a Zellmembran, b Protoplasma, c Zellenkern, d Kernkörperchen,
e körnige Molecüle im Protoplasma.
Fig. 2. Furchungskugeln nach Kölliker. — 1 aus dem zweiten, 2 aus dem dritten und 3 aus
dem fünften Stadium der Furchung mit 2, 4 und 16 Furchungskugeln; a äußere Eihülle, b Furchungs-
kugeln. In 1 enthält der Kern der unteren Kugel zwei Kernkörperchen; in 2 die unterſte Kugel zwei
Kerne mit je einem Kernkörperchen (nucleoli).]
verlieren durch die gegenſeitige Anlagerung und durch die ſtofflichen Veränderungen ihre
urſprüngliche, abgerundete Form und werden in faſer- und röhrenförmige Gebilde
umgewandelt. In allen Fällen zeigen die Zellen während des Lebens eine lebhafte
organiſche Thätigkeit, welche ſich im Anſatze neuer und in der Ausſcheidung verbrauchter
Stofftheile äußert.
Die namhafteſten thieriſchen Gewebe
ſind: das Bindegewebe, das Fettgewebe,
das elaſtiſche Gewebe, das Knorpel- und
Knochengewebe, das Muskelgewebe, das
Nervengewebe und das Horngewebe.
Das Bindegewebe, auch leim-
gebendes Gewebe, uneigentlich Zellgewebe
genannt, bildet im thieriſchen Körper kein
ſelbſtſtändiges Organ, trotzdem iſt es das
verbreitetſte Gewebe, welches ſich faſt überall
im thieriſchen Körper findet. Es füllt ent-
weder Zwiſchenräume aus oder verbindet und
umhüllt ſchützend die einzelnen Organe. Es
bildet weiche, elaſtiſche, weißliche Fäden.
In lockerer Beſchaffenheit, als formloſes
Bindegewebe, tritt daſſelbe entweder als Unter-
[Abbildung Fig. 3. Bindegewebsfaſern in reichlicher
homogener Zwiſchenſubſtanz.]
hautzellgewebe zwiſchen der äußeren Haut und den darunter liegenden Theilen oder
als Umhüllung der Muskeln auf. Daſſelbe beſteht aus den Bindegewebskörperchen
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