Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Die Schweinezucht. Mastung zu berücksichtigen, ob man sich als Mastungsziel das Auffüttern jüngererSchweine als Fleischschweine oder ob man vollkommen ausgemästete, 11/2 -- 2jährige Speckschweine für den Markt liefern will. Der Masterfolg wird beschleunigt, wenn man in der Jugend castrirte Schweine Weiter wird die Mast durch das Aufstellen der Schweine in dunkel gehaltenen, Bei der Aufstellung von Fleischschweinen hat man besonders auf das entsprechende Für Speckschweine hat man ältere Thiere auszuwählen, welche in ihrer Ent- Die günstigste Zeit zur Aufstellung der Mastschweine, vorausgesetzt, daß die Zu den gewöhnlichsten Mastfuttermitteln gehören: Molkereiabfälle, wie Krafft, Lehrb. d. Landw. III. 19
Die Schweinezucht. Maſtung zu berückſichtigen, ob man ſich als Maſtungsziel das Auffüttern jüngererSchweine als Fleiſchſchweine oder ob man vollkommen ausgemäſtete, 1½ — 2jährige Speckſchweine für den Markt liefern will. Der Maſterfolg wird beſchleunigt, wenn man in der Jugend caſtrirte Schweine Weiter wird die Maſt durch das Aufſtellen der Schweine in dunkel gehaltenen, Bei der Aufſtellung von Fleiſchſchweinen hat man beſonders auf das entſprechende Für Speckſchweine hat man ältere Thiere auszuwählen, welche in ihrer Ent- Die günſtigſte Zeit zur Aufſtellung der Maſtſchweine, vorausgeſetzt, daß die Zu den gewöhnlichſten Maſtfuttermitteln gehören: Molkereiabfälle, wie Krafft, Lehrb. d. Landw. III. 19
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Die Schweinezucht.
Maſtung zu berückſichtigen, ob man ſich als Maſtungsziel das Auffüttern jüngerer
Schweine als Fleiſchſchweine oder ob man vollkommen ausgemäſtete, 1½ — 2jährige
Speckſchweine für den Markt liefern will.
Der Maſterfolg wird beſchleunigt, wenn man in der Jugend caſtrirte Schweine
zur Maſt aufſtellt. Zur Ausbrackung beſtimmte Zuchtſäue und Zuchteber werden
gleichfalls ein günſtigeres Maſtreſultat liefern, wenn ſie vorher caſtrirt werden. Bei
älteren Ebern wird, ihres lebhaften Weſens wegen, eine zu weit gehende Maſtung
kaum mit Vortheil verbunden ſein.
Weiter wird die Maſt durch das Aufſtellen der Schweine in dunkel gehaltenen,
gleichmäßig 12 — 15°C. warmen Stallungen unterſtützt, indem dann jede unnöthige
Nervenaufregung vermieden wird. In keinem Falle ſoll man zu magere Thiere zur
Maſt aufſtellen, weil dieſe zu viel Zeit erfordern, bis ſie für den Verkauf genügend
fleiſchig und fett werden. Sehr zu empfehlen iſt es, in eine Stallabtheilung wenigſtens zwei
an einander gewöhnte, daher verträgliche Schweine zuſammenzugeben. Die Schweine,
als geſellig in Heerden lebende Thiere, werden dann durch die Sehnſucht nach Ihres-
gleichen nicht in Unruhe erhalten und überdies durch den Neid angeregt, mehr Futter
zu ſich zu nehmen. Um jede überflüſſige, den Maſterfolg beeinträchtigende Aufregung
zu verhüten ſind die feſtgeſetzten Mahlzeiten genau einzuhalten. Sehr förderlich für
das Gedeihen der Maſtſchweine iſt die Einhaltung der größten Reinlichkeit, dieſelbe
wird durch Verabreichen reichlicher, friſcher Streu und durch den beſonders in Eng-
land üblichen Gebrauch des Bürſtens und Waſchens der Maſtſchweine, weſentlich
erleichtert.
Bei der Aufſtellung von Fleiſchſchweinen hat man beſonders auf das entſprechende
Alter der Schweine zu ſehen. Je nach der ſchnelleren oder langſameren Entwickelung
der Race, welcher die Schweine angehören, ſind ſie mit 8 oder 10 Monaten aufzu-
ſtellen, ſomit in einem Alter, in welchem die Bildungsthätigkeit noch auf das Fleiſch
gerichtet iſt.
Für Speckſchweine hat man ältere Thiere auszuwählen, welche in ihrer Ent-
wickelung ſchon ſo weit vorgeſchritten ſind, daß ſie die Futternährſtoffe zur Fettbil-
dung verwenden können. Zu alte Thiere zeigen zwar einen beträchtlichen Fettanſatz,
liefern jedoch eine grobe, zähe Fleiſchfaſer; am geeignetſten ſind daher Thiere im
Alter von 1½ — 2 Jahren, welche noch eine feine, zarte Muskelfaſer beſitzen.
Die günſtigſte Zeit zur Aufſtellung der Maſtſchweine, vorausgeſetzt, daß die
erforderlichen Futtermengen vorhanden ſind, iſt der Herbſt oder der Winter. Die
Waldmaſt findet ſelbſtverſtändlich im Sommer und Herbſte ſtatt.
Zu den gewöhnlichſten Maſtfuttermitteln gehören: Molkereiabfälle, wie
abgerahmte Milch, Molke ꝛc. Die alleinige Verwendung dieſer Abfälle reicht zur
Ausmäſtung nicht aus, letztere erfordert noch eine Zulage von concentrirten Futter-
mitteln, wie Körner, Schrot ꝛc. Außerdem mäſtet man mit der Brantwein-
ſchlempe und den Bierträbern, jene verlangt jedoch zur Ausmäſtung gleich-
falls eine Körnerzulage. Als vorzüglichſtes Maſtfutter haben alle Körnerarten
Krafft, Lehrb. d. Landw. III. 19
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