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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.

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Die Schweinezucht.
Nährstoffverhältnisse gegen Ende der Mast besser bewährt haben. Nach Dr. E. Wolff 1)
beträgt die Futternorm für Mastschweine per Tag und 1000 Kilogr. Lebendgewicht
in Kilogramm:

[Tabelle]

Zur Erhaltung der Gesundheit soll man besonders bei jungen Schweinen täg-
lich geschlämmte Kreide (8 -- 10 Gr. per Kopf) oder ausgelaugte Holzasche auf das
Futter streuen, indem das Letztere gewöhnlich reich an Phosphorsäure aber arm
an Kalk ist.

Junge Thiere hinreichend mastfähiger Racen produciren mit durchschnittlich
400 Kilogr. Trockensubstanz im Futter 100 Kilogr. Körpergewichtszunahme und
zwar in den ersten Monaten mit 300 -- 400, in den späteren dagegen mit 400 -- 500
Kilogr. Aeltere Thiere verlangen zu einer gleichen Production bei Speckmastung 500
bis 600 Kilogr. Trockensubstanz. Der Ochse bedarf dagegen zur Production von
1 Kilogr. Fleisch 12 -- 13 Kilogr. und der Hammel 9 Kilogr. Trockensubstanz.

Der Werth dieser Production von Körpergewicht wird dadurch gesteigert, daß
das Schlachtgewicht bei dem Schweine größer als bei dem Rinde ausfällt, nachdem
das Schwein mehr nutzbare Theile besitzt. Die Haut oder Schwarte wird bei dem
Schweine von dem Schlachtgewichte nicht abgezogen, außerdem werden die Füße in
dasselbe einbezogen. Dazu kommt, daß der Magen- und Darminhalt bei dem
Schweine verhältnißmäßig geringeres Gewicht als beim Rinde besitzen. Das Ver-
hältniß des Fleischgewichtes zu dem Lebendgewichte stellt sich beim Schweine wie 7 : 10,
während dasselbe beim Schafe 5 : 10 und beim Rinde 6 : 10 beträgt.

Nach Pabst 2) stellt sich das Schlächtergewicht, das Eingeweidefett (Schmer
4 -- 8 %) mitgewogen, vom Lebendgewichte: bei schlecht beschaffenen oder schlecht ge-
mästeten Schweinen auf 70 -- 75 %, bei guten Mastschweinen auf 76 -- 83 % und
bei vorzüglich gemästeten Schweinen auf 85 -- 90 %.

Nach Rohde 3) vertheilt sich das Gewicht auf die nutzbaren und unnutzbaren Theile des
Schweines je nach der Race in Procent wie folgt:

1) Landwirthschaftliche Fütterungslehre, Berlin 1874, S. 222.
2) H. W. Pabst, Lehrbuch der Landwirthschaft, 6. Aufl., Wien 1866, S. 320.
3) Dr. O. Rohde, Die Schweinezucht, 2. Aufl., Berlin 1874, S. 299.
19*

Die Schweinezucht.
Nährſtoffverhältniſſe gegen Ende der Maſt beſſer bewährt haben. Nach Dr. E. Wolff 1)
beträgt die Futternorm für Maſtſchweine per Tag und 1000 Kilogr. Lebendgewicht
in Kilogramm:

[Tabelle]

Zur Erhaltung der Geſundheit ſoll man beſonders bei jungen Schweinen täg-
lich geſchlämmte Kreide (8 — 10 Gr. per Kopf) oder ausgelaugte Holzaſche auf das
Futter ſtreuen, indem das Letztere gewöhnlich reich an Phosphorſäure aber arm
an Kalk iſt.

Junge Thiere hinreichend maſtfähiger Racen produciren mit durchſchnittlich
400 Kilogr. Trockenſubſtanz im Futter 100 Kilogr. Körpergewichtszunahme und
zwar in den erſten Monaten mit 300 — 400, in den ſpäteren dagegen mit 400 — 500
Kilogr. Aeltere Thiere verlangen zu einer gleichen Production bei Speckmaſtung 500
bis 600 Kilogr. Trockenſubſtanz. Der Ochſe bedarf dagegen zur Production von
1 Kilogr. Fleiſch 12 — 13 Kilogr. und der Hammel 9 Kilogr. Trockenſubſtanz.

Der Werth dieſer Production von Körpergewicht wird dadurch geſteigert, daß
das Schlachtgewicht bei dem Schweine größer als bei dem Rinde ausfällt, nachdem
das Schwein mehr nutzbare Theile beſitzt. Die Haut oder Schwarte wird bei dem
Schweine von dem Schlachtgewichte nicht abgezogen, außerdem werden die Füße in
daſſelbe einbezogen. Dazu kommt, daß der Magen- und Darminhalt bei dem
Schweine verhältnißmäßig geringeres Gewicht als beim Rinde beſitzen. Das Ver-
hältniß des Fleiſchgewichtes zu dem Lebendgewichte ſtellt ſich beim Schweine wie 7 : 10,
während daſſelbe beim Schafe 5 : 10 und beim Rinde 6 : 10 beträgt.

Nach Pabſt 2) ſtellt ſich das Schlächtergewicht, das Eingeweidefett (Schmer
4 — 8 %) mitgewogen, vom Lebendgewichte: bei ſchlecht beſchaffenen oder ſchlecht ge-
mäſteten Schweinen auf 70 — 75 %, bei guten Maſtſchweinen auf 76 — 83 % und
bei vorzüglich gemäſteten Schweinen auf 85 — 90 %.

Nach Rohde 3) vertheilt ſich das Gewicht auf die nutzbaren und unnutzbaren Theile des
Schweines je nach der Race in Procent wie folgt:

1) Landwirthſchaftliche Fütterungslehre, Berlin 1874, S. 222.
2) H. W. Pabſt, Lehrbuch der Landwirthſchaft, 6. Aufl., Wien 1866, S. 320.
3) Dr. O. Rohde, Die Schweinezucht, 2. Aufl., Berlin 1874, S. 299.
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[291/0307] Die Schweinezucht. Nährſtoffverhältniſſe gegen Ende der Maſt beſſer bewährt haben. Nach Dr. E. Wolff 1) beträgt die Futternorm für Maſtſchweine per Tag und 1000 Kilogr. Lebendgewicht in Kilogramm: Zur Erhaltung der Geſundheit ſoll man beſonders bei jungen Schweinen täg- lich geſchlämmte Kreide (8 — 10 Gr. per Kopf) oder ausgelaugte Holzaſche auf das Futter ſtreuen, indem das Letztere gewöhnlich reich an Phosphorſäure aber arm an Kalk iſt. Junge Thiere hinreichend maſtfähiger Racen produciren mit durchſchnittlich 400 Kilogr. Trockenſubſtanz im Futter 100 Kilogr. Körpergewichtszunahme und zwar in den erſten Monaten mit 300 — 400, in den ſpäteren dagegen mit 400 — 500 Kilogr. Aeltere Thiere verlangen zu einer gleichen Production bei Speckmaſtung 500 bis 600 Kilogr. Trockenſubſtanz. Der Ochſe bedarf dagegen zur Production von 1 Kilogr. Fleiſch 12 — 13 Kilogr. und der Hammel 9 Kilogr. Trockenſubſtanz. Der Werth dieſer Production von Körpergewicht wird dadurch geſteigert, daß das Schlachtgewicht bei dem Schweine größer als bei dem Rinde ausfällt, nachdem das Schwein mehr nutzbare Theile beſitzt. Die Haut oder Schwarte wird bei dem Schweine von dem Schlachtgewichte nicht abgezogen, außerdem werden die Füße in daſſelbe einbezogen. Dazu kommt, daß der Magen- und Darminhalt bei dem Schweine verhältnißmäßig geringeres Gewicht als beim Rinde beſitzen. Das Ver- hältniß des Fleiſchgewichtes zu dem Lebendgewichte ſtellt ſich beim Schweine wie 7 : 10, während daſſelbe beim Schafe 5 : 10 und beim Rinde 6 : 10 beträgt. Nach Pabſt 2) ſtellt ſich das Schlächtergewicht, das Eingeweidefett (Schmer 4 — 8 %) mitgewogen, vom Lebendgewichte: bei ſchlecht beſchaffenen oder ſchlecht ge- mäſteten Schweinen auf 70 — 75 %, bei guten Maſtſchweinen auf 76 — 83 % und bei vorzüglich gemäſteten Schweinen auf 85 — 90 %. Nach Rohde 3) vertheilt ſich das Gewicht auf die nutzbaren und unnutzbaren Theile des Schweines je nach der Race in Procent wie folgt: 1) Landwirthſchaftliche Fütterungslehre, Berlin 1874, S. 222. 2) H. W. Pabſt, Lehrbuch der Landwirthſchaft, 6. Aufl., Wien 1866, S. 320. 3) Dr. O. Rohde, Die Schweinezucht, 2. Aufl., Berlin 1874, S. 299. 19*

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/307>, abgerufen am 25.11.2024.