Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Das Thierleben. blind endigen, als Chylus oder Milchsaft zugeführt. In den Lymphgefäßen sam-meln sich auch die von der Magenwand resorbirten Proteinstoffe, sowie die flüssigen Zersetzungsproducte der unbrauchbar gewordenen thierischen Gewebe, die Lymphe. Durch die Lymphgefäße wird der milchfarbige Chylus dem Blute zugeführt. Bei dem Durchgange des Chylus durch die Lymphdrüsen des Gekröses bilden sich farblose Chyluskörperchen, welche wahrscheinlich bei ihrem Uebergange in das Blut in rothe Blutkörperchen umgewandelt werden. Das Blut bildet die allgemeine Ernährungsflüssigkeit, welche einer stetigen [Abbildung]
Fig. 15. [Abbildung]
Fig. 16. [Abbildung]
Fig. 15. bis 0.0057 Mm. große, in der Mitte eingedrückte, solide Körperchen. Sie bestehen ausSchleimhaut des Dünndarmes eines sechs Tage alten Kalbes 30/1. -- a Darmzotten, einer stickstoffhaltigen, ungefärbten Grundsubstanz und einer eiweißartigen, eisenhaltigen farbigen Substanz, dem Blutroth, Hämoglobin. Nächst den genannten festen und flüssigen Stoffen enthält das Blut absorbirt oder locker chemisch gebunden verschiedene Gase und zwar vorzugsweise in den Blutkörperchen Sauerstoff, im Blutplasma Kohlensäure und außerdem noch geringe Mengen Stickstoff. 2*
Das Thierleben. blind endigen, als Chylus oder Milchſaft zugeführt. In den Lymphgefäßen ſam-meln ſich auch die von der Magenwand reſorbirten Proteïnſtoffe, ſowie die flüſſigen Zerſetzungsproducte der unbrauchbar gewordenen thieriſchen Gewebe, die Lymphe. Durch die Lymphgefäße wird der milchfarbige Chylus dem Blute zugeführt. Bei dem Durchgange des Chylus durch die Lymphdrüſen des Gekröſes bilden ſich farbloſe Chyluskörperchen, welche wahrſcheinlich bei ihrem Uebergange in das Blut in rothe Blutkörperchen umgewandelt werden. Das Blut bildet die allgemeine Ernährungsflüſſigkeit, welche einer ſtetigen [Abbildung]
Fig. 15. [Abbildung]
Fig. 16. [Abbildung]
Fig. 15. bis 0.0057 Mm. große, in der Mitte eingedrückte, ſolide Körperchen. Sie beſtehen ausSchleimhaut des Dünndarmes eines ſechs Tage alten Kalbes 30/1. — a Darmzotten, einer ſtickſtoffhaltigen, ungefärbten Grundſubſtanz und einer eiweißartigen, eiſenhaltigen farbigen Subſtanz, dem Blutroth, Hämoglobin. Nächſt den genannten feſten und flüſſigen Stoffen enthält das Blut abſorbirt oder locker chemiſch gebunden verſchiedene Gaſe und zwar vorzugsweiſe in den Blutkörperchen Sauerſtoff, im Blutplasma Kohlenſäure und außerdem noch geringe Mengen Stickſtoff. 2*
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Das Thierleben.
blind endigen, als Chylus oder Milchſaft zugeführt. In den Lymphgefäßen ſam-
meln ſich auch die von der Magenwand reſorbirten Proteïnſtoffe, ſowie die flüſſigen
Zerſetzungsproducte der unbrauchbar gewordenen thieriſchen Gewebe, die Lymphe.
Durch die Lymphgefäße wird der milchfarbige Chylus dem Blute zugeführt. Bei
dem Durchgange des Chylus durch die Lymphdrüſen des Gekröſes bilden ſich
farbloſe Chyluskörperchen, welche wahrſcheinlich bei ihrem Uebergange in das Blut
in rothe Blutkörperchen umgewandelt werden.
Das Blut bildet die allgemeine Ernährungsflüſſigkeit, welche einer ſtetigen
Veränderung unterliegt. Es beſteht zu ungefähr 90 % aus einer farbloſen Flüſſig-
keit, der Blutflüſſigkeit, Blutplasma, welche im Waſſer gelöſten Faſerſtoff,
Albumin, Caſeïn, Extractivſtoffe, Fette, Traubenzucker und anorganiſche Verbin-
dungen, beſonders Chlornatrium (Kochſalz), enthält, und den rothgefärbten Blut-
körperchen, neben welchen, minder zahlreich, farbloſe oder weiße Blutkörperchen
vorkommen. Die Blutkörperchen, Fig. 16, bilden im Durchſchnitte 0.0055
[Abbildung Fig. 15.]
[Abbildung Fig. 16.]
[Abbildung Fig. 15. Schleimhaut des Dünndarmes eines ſechs Tage alten Kalbes 30/1. — a Darmzotten,
b Lieberkühn’ſche Drüſen, c Muskelſchicht der Schleimhaut.
Fig. 16. Blutkörperchen aus dem Blute einer Kuh, 600/1. — a rothe Blutkörperchen von der Fläche,
b von dem Rande aus geſehen, c rothe Blutkörperchen zu geldrollenartigen Säulchen vereinigt, d centrale
Depreſſion, welche die Bisquitform bedingt, e rothe Blutkörperchen mit ſtacheligen Fortſätzen, f kleinere,
g größere farbloſe Blutkörperchen.]
bis 0.0057 Mm. große, in der Mitte eingedrückte, ſolide Körperchen. Sie beſtehen aus
einer ſtickſtoffhaltigen, ungefärbten Grundſubſtanz und einer eiweißartigen, eiſenhaltigen
farbigen Subſtanz, dem Blutroth, Hämoglobin. Nächſt den genannten feſten und
flüſſigen Stoffen enthält das Blut abſorbirt oder locker chemiſch gebunden verſchiedene
Gaſe und zwar vorzugsweiſe in den Blutkörperchen Sauerſtoff, im Blutplasma
Kohlenſäure und außerdem noch geringe Mengen Stickſtoff.
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