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Kraus, Otto: Der Professorenroman. In: Zeitfragen des christlichen Volkslebens/ Band IX. Heft 4 (1884).

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der Perser, Zanter der Armenier, Longinus der Jsaurier, Bucha
und Chorsamantes die Massageten, Kutila der Thrakier, Hildeger
der Vandale, Juphrut der Maure, Theodoritos und Georgias
die Kappadokier", oder: "Außer mir," sagt Johannes, "sind dabei
die Longobarden Alboin, Gisulf und Autharis, die Heruler
Rodulf und Suertua, Aedarich der Gepide, Gundebad der Bur-
gunder, Chlotachar und Bertchrama die Franken, Vadomar und
Epuwulf die Alamannen, Garizo der lange Bajuware, Kabades
der Perser, Althias der Armenier, Taulantius der Jllyrier",
oder -- doch das dritte Exempel werden uns die Leser schenken.

Dahn liebt es, nicht blos wirkliche Jamben massenhaft seiner
Prosa einzuverleiben, er liebt es auch die kurzen, stoßweise aus-
gesprochenen Sätze einer Rede wie Verse zu schreiben, z. B.:

"Pferde sind's.

Sie nahen in Eile.

Ja, wir sind verfolgt.

Waffen klirren.

Da -- Fackeln.

Jetzt hinein in den Strom auf Leben und Sterben, aber leise!"
oder:

"Laß sie fliehen!

Ravenna ist fest!

Es wird sich halten.

Hört ihr denn nicht?

Der Gothe will nach Rom!

Wir müssen vor ihm dort sein.

Folgt mir! an die Küste, der Seeweg ist frei.

Nach Rom!"

Als wohlgelungene Phrasen führen wir auf:

"Du brauchst keinen Purpur um die Schultern, dein Geist
ist in Purpur gekleidet", -- "Liebe ist treulos, Haß ist treu". --
"Leben ist Herrschen, Hassen, Lieben". -- "Ja ich liebe Valeria
mit aller Gluth -- fast haß ich sie -- so lieb ich sie". --
Von kleineren Merkwürdigkeiten notiren wir, daß Hildebrand
"junge Mastbäume" geworfen hat (wahrscheinlich sind junge
Bäume gemeint, die zu Mastbäumen verwendet worden sind oder

der Perſer, Zanter der Armenier, Longinus der Jſaurier, Bucha
und Chorſamantes die Maſſageten, Kutila der Thrakier, Hildeger
der Vandale, Juphrut der Maure, Theodoritos und Georgias
die Kappadokier‟, oder: „Außer mir,‟ ſagt Johannes, „ſind dabei
die Longobarden Alboin, Giſulf und Autharis, die Heruler
Rodulf und Suertua, Aedarich der Gepide, Gundebad der Bur-
gunder, Chlotachar und Bertchrama die Franken, Vadomar und
Epuwulf die Alamannen, Garizo der lange Bajuware, Kabades
der Perſer, Althias der Armenier, Taulantius der Jllyrier‟,
oder — doch das dritte Exempel werden uns die Leſer ſchenken.

Dahn liebt es, nicht blos wirkliche Jamben maſſenhaft ſeiner
Proſa einzuverleiben, er liebt es auch die kurzen, ſtoßweiſe aus-
geſprochenen Sätze einer Rede wie Verſe zu ſchreiben, z. B.:

„Pferde ſind’s.

Sie nahen in Eile.

Ja, wir ſind verfolgt.

Waffen klirren.

Da — Fackeln.

Jetzt hinein in den Strom auf Leben und Sterben, aber leiſe!‟
oder:

„Laß ſie fliehen!

Ravenna iſt feſt!

Es wird ſich halten.

Hört ihr denn nicht?

Der Gothe will nach Rom!

Wir müſſen vor ihm dort ſein.

Folgt mir! an die Küſte, der Seeweg iſt frei.

Nach Rom!‟

Als wohlgelungene Phraſen führen wir auf:

„Du brauchſt keinen Purpur um die Schultern, dein Geiſt
iſt in Purpur gekleidet‟, — „Liebe iſt treulos, Haß iſt treu‟. —
„Leben iſt Herrſchen, Haſſen, Lieben‟. — „Ja ich liebe Valeria
mit aller Gluth — faſt haß ich ſie — ſo lieb ich ſie‟. —
Von kleineren Merkwürdigkeiten notiren wir, daß Hildebrand
„junge Maſtbäume‟ geworfen hat (wahrſcheinlich ſind junge
Bäume gemeint, die zu Maſtbäumen verwendet worden ſind oder

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[52 244/0052] der Perſer, Zanter der Armenier, Longinus der Jſaurier, Bucha und Chorſamantes die Maſſageten, Kutila der Thrakier, Hildeger der Vandale, Juphrut der Maure, Theodoritos und Georgias die Kappadokier‟, oder: „Außer mir,‟ ſagt Johannes, „ſind dabei die Longobarden Alboin, Giſulf und Autharis, die Heruler Rodulf und Suertua, Aedarich der Gepide, Gundebad der Bur- gunder, Chlotachar und Bertchrama die Franken, Vadomar und Epuwulf die Alamannen, Garizo der lange Bajuware, Kabades der Perſer, Althias der Armenier, Taulantius der Jllyrier‟, oder — doch das dritte Exempel werden uns die Leſer ſchenken. Dahn liebt es, nicht blos wirkliche Jamben maſſenhaft ſeiner Proſa einzuverleiben, er liebt es auch die kurzen, ſtoßweiſe aus- geſprochenen Sätze einer Rede wie Verſe zu ſchreiben, z. B.: „Pferde ſind’s. Sie nahen in Eile. Ja, wir ſind verfolgt. Waffen klirren. Da — Fackeln. Jetzt hinein in den Strom auf Leben und Sterben, aber leiſe!‟ oder: „Laß ſie fliehen! Ravenna iſt feſt! Es wird ſich halten. Hört ihr denn nicht? Der Gothe will nach Rom! Wir müſſen vor ihm dort ſein. Folgt mir! an die Küſte, der Seeweg iſt frei. Nach Rom!‟ Als wohlgelungene Phraſen führen wir auf: „Du brauchſt keinen Purpur um die Schultern, dein Geiſt iſt in Purpur gekleidet‟, — „Liebe iſt treulos, Haß iſt treu‟. — „Leben iſt Herrſchen, Haſſen, Lieben‟. — „Ja ich liebe Valeria mit aller Gluth — faſt haß ich ſie — ſo lieb ich ſie‟. — Von kleineren Merkwürdigkeiten notiren wir, daß Hildebrand „junge Maſtbäume‟ geworfen hat (wahrſcheinlich ſind junge Bäume gemeint, die zu Maſtbäumen verwendet worden ſind oder

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Zitationshilfe: Kraus, Otto: Der Professorenroman. In: Zeitfragen des christlichen Volkslebens/ Band IX. Heft 4 (1884), S. 52 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kraus_professorenroman_1884/52>, abgerufen am 21.11.2024.