Kraus, Otto: Der Professorenroman. In: Zeitfragen des christlichen Volkslebens/ Band IX. Heft 4 (1884).Abhängigkeit, solche literarische Knechtschaft gereicht gläubigen Zu diesem Zwecke sind die dermalen auf der Tagesordnung Juni 1883. Pierer'sche Hofbuchdruckerei. Stephan Geibel & Co. in Altenburg. Abhängigkeit, ſolche literariſche Knechtſchaft gereicht gläubigen Zu dieſem Zwecke ſind die dermalen auf der Tagesordnung Juni 1883. Pierer’ſche Hofbuchdruckerei. Stephan Geibel & Co. in Altenburg. <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0064" n="64 256"/> Abhängigkeit, ſolche literariſche Knechtſchaft gereicht gläubigen<lb/> Chriſten zur Unehre. Und auf dieſen wunden Fleck der deutſchen<lb/> Chriſtenheit unſerer Tage hinzuweiſen, iſt Pflicht der chriſtlichen<lb/> Preſſe.</p><lb/> <p>Zu dieſem Zwecke ſind die dermalen auf der Tagesordnung<lb/> ſtehenden Profeſſorenromane chriſtlichen Leſern in der vorliegen-<lb/> den Broſchüre gekennzeichnet worden. Dieſen Leſern aber können<lb/> wir nur wünſchen, daß ſie an ihrem Theile mit evangeliſcher<lb/> Nüchternheit und chriſtlichem Ernſt dazu beitragen, daß im Lager<lb/> der Offenbarungsgläubigen das Geſchrei „Groß iſt die Diana der<lb/> Epheſer‟, immer ſeltener gehört wird und daß man ſich von der<lb/> Herrſchaft der Modeſchriftſteller emancipirt. „Prüfet Alles und<lb/> das Gute behaltet.‟ Wie wenig wird geprüft und am Maßſtabe<lb/> des Evangeliums gemeſſen. Ungeprüft wird ſo manches Buch<lb/> aufgenommen und behalten. Gehört nicht völlige Urtheilsloſigkeit<lb/> dazu, wenn ein Buch, wie „Odhin’s Troſt‟ in einem Hauſe Auf-<lb/> nahme findet, von welchem man erwarten ſollte, daß es ſich ſeinen<lb/> Troſt in <hi rendition="#g">den Pſalmen</hi> holt? — Wenn der Herr uns frei<lb/> macht, ſind wir recht frei, in <hi rendition="#g">allen</hi> irdiſchen Dingen, auch in<lb/> dem bischen Mode- und Tagesliteratur.</p><lb/> <p>Juni 1883.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p> <hi rendition="#c">Pierer’ſche Hofbuchdruckerei. Stephan Geibel & Co. in Altenburg.</hi> </p><lb/> </body> </text> </TEI> [64 256/0064]
Abhängigkeit, ſolche literariſche Knechtſchaft gereicht gläubigen
Chriſten zur Unehre. Und auf dieſen wunden Fleck der deutſchen
Chriſtenheit unſerer Tage hinzuweiſen, iſt Pflicht der chriſtlichen
Preſſe.
Zu dieſem Zwecke ſind die dermalen auf der Tagesordnung
ſtehenden Profeſſorenromane chriſtlichen Leſern in der vorliegen-
den Broſchüre gekennzeichnet worden. Dieſen Leſern aber können
wir nur wünſchen, daß ſie an ihrem Theile mit evangeliſcher
Nüchternheit und chriſtlichem Ernſt dazu beitragen, daß im Lager
der Offenbarungsgläubigen das Geſchrei „Groß iſt die Diana der
Epheſer‟, immer ſeltener gehört wird und daß man ſich von der
Herrſchaft der Modeſchriftſteller emancipirt. „Prüfet Alles und
das Gute behaltet.‟ Wie wenig wird geprüft und am Maßſtabe
des Evangeliums gemeſſen. Ungeprüft wird ſo manches Buch
aufgenommen und behalten. Gehört nicht völlige Urtheilsloſigkeit
dazu, wenn ein Buch, wie „Odhin’s Troſt‟ in einem Hauſe Auf-
nahme findet, von welchem man erwarten ſollte, daß es ſich ſeinen
Troſt in den Pſalmen holt? — Wenn der Herr uns frei
macht, ſind wir recht frei, in allen irdiſchen Dingen, auch in
dem bischen Mode- und Tagesliteratur.
Juni 1883.
Pierer’ſche Hofbuchdruckerei. Stephan Geibel & Co. in Altenburg.
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Zitationshilfe: | Kraus, Otto: Der Professorenroman. In: Zeitfragen des christlichen Volkslebens/ Band IX. Heft 4 (1884), S. 64 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kraus_professorenroman_1884/64>, abgerufen am 16.02.2025. |