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Kretzer, Max: Meister Timpe. Berlin, 1888.

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trieb, sondern nur das Feuer, das in seinem Gehirn loderte
und unzähligen Funken gleich Gedanken auf Gedanken ent¬
fachte. Und es war immer derselbe, aber phantastischer und
wilder: Ein Sohn schämt sich seines Vaters!

Als er nach Hause kam, schlief Frau Karoline bereits
fest. Er wollte sie wecken, ihr alle seine Empfindungen über
den Einzigen mittheilen, als er aber auf ihr mildes Antlitz
blickte, kam er davon ab. Weshalb ihren Frieden stören?
Vielleicht träumte sie gerade von dem, der ihm heute so
großes Weh bereitet hatte! Leise legte er sich nieder, aber
es dauerte lange, lange, ehe der Schlaf ihn umfing, der ihm
heute wohler that als je.


trieb, ſondern nur das Feuer, das in ſeinem Gehirn loderte
und unzähligen Funken gleich Gedanken auf Gedanken ent¬
fachte. Und es war immer derſelbe, aber phantaſtiſcher und
wilder: Ein Sohn ſchämt ſich ſeines Vaters!

Als er nach Hauſe kam, ſchlief Frau Karoline bereits
feſt. Er wollte ſie wecken, ihr alle ſeine Empfindungen über
den Einzigen mittheilen, als er aber auf ihr mildes Antlitz
blickte, kam er davon ab. Weshalb ihren Frieden ſtören?
Vielleicht träumte ſie gerade von dem, der ihm heute ſo
großes Weh bereitet hatte! Leiſe legte er ſich nieder, aber
es dauerte lange, lange, ehe der Schlaf ihn umfing, der ihm
heute wohler that als je.


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[153/0165] trieb, ſondern nur das Feuer, das in ſeinem Gehirn loderte und unzähligen Funken gleich Gedanken auf Gedanken ent¬ fachte. Und es war immer derſelbe, aber phantaſtiſcher und wilder: Ein Sohn ſchämt ſich ſeines Vaters! Als er nach Hauſe kam, ſchlief Frau Karoline bereits feſt. Er wollte ſie wecken, ihr alle ſeine Empfindungen über den Einzigen mittheilen, als er aber auf ihr mildes Antlitz blickte, kam er davon ab. Weshalb ihren Frieden ſtören? Vielleicht träumte ſie gerade von dem, der ihm heute ſo großes Weh bereitet hatte! Leiſe legte er ſich nieder, aber es dauerte lange, lange, ehe der Schlaf ihn umfing, der ihm heute wohler that als je.

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Zitationshilfe: Kretzer, Max: Meister Timpe. Berlin, 1888, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kretzer_timpe_1888/165>, abgerufen am 21.11.2024.