Krüger, Johann Gottlob: Geschichte der Erde in den allerältesten Zeiten. Halle, 1746.in den allerältesten Zeiten. den, vermöge deren sie ehemals durch die Natur befesti-get gewesen. 3.) Kömmt die Länge der besagten Klippen an dem Meerufer hin, an einer Seite wirklich mit der Län- ge eben dergleichen Klippen an der andern Seiten, das ist, in die 6. Meilen überein. Und 4.) Weil das Land zwischen Engelland und Frankreich an demselben Ort so nahe an einander lieget; indem die Weite nach erfahr- ner Seeleute Bericht nicht über 24. englische Meilen aus- trägt. Dem man noch 5.) beyfügen mag, die Seichte des Canals längst der ganzen Meerenge oder Strasse hin, in Vergleichung des Meers an beyden Seiten der- selben, welches viel tiefer ist. §. 55. Man wird nicht übel nehmen, daß ich hier eine kleine Mit G 2
in den alleraͤlteſten Zeiten. den, vermoͤge deren ſie ehemals durch die Natur befeſti-get geweſen. 3.) Koͤmmt die Laͤnge der beſagten Klippen an dem Meerufer hin, an einer Seite wirklich mit der Laͤn- ge eben dergleichen Klippen an der andern Seiten, das iſt, in die 6. Meilen uͤberein. Und 4.) Weil das Land zwiſchen Engelland und Frankreich an demſelben Ort ſo nahe an einander lieget; indem die Weite nach erfahr- ner Seeleute Bericht nicht uͤber 24. engliſche Meilen aus- traͤgt. Dem man noch 5.) beyfuͤgen mag, die Seichte des Canals laͤngſt der ganzen Meerenge oder Straſſe hin, in Vergleichung des Meers an beyden Seiten der- ſelben, welches viel tiefer iſt. §. 55. Man wird nicht uͤbel nehmen, daß ich hier eine kleine Mit G 2
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in den alleraͤlteſten Zeiten.
den, vermoͤge deren ſie ehemals durch die Natur befeſti-
get geweſen. 3.) Koͤmmt die Laͤnge der beſagten Klippen
an dem Meerufer hin, an einer Seite wirklich mit der Laͤn-
ge eben dergleichen Klippen an der andern Seiten, das
iſt, in die 6. Meilen uͤberein. Und 4.) Weil das Land
zwiſchen Engelland und Frankreich an demſelben Ort
ſo nahe an einander lieget; indem die Weite nach erfahr-
ner Seeleute Bericht nicht uͤber 24. engliſche Meilen aus-
traͤgt. Dem man noch 5.) beyfuͤgen mag, die Seichte
des Canals laͤngſt der ganzen Meerenge oder Straſſe
hin, in Vergleichung des Meers an beyden Seiten der-
ſelben, welches viel tiefer iſt.
§. 55.
Man wird nicht uͤbel nehmen, daß ich hier eine kleine
Ausſchweifung mache. Ich weiß wohl, daß dieſes or-
dentlicher weiſe nicht erlaubt iſt. Aber warum muß man
denn eben immer ordentlich ſeyn? Bisweilen machen die
kleinen Unordnungen die groͤſte Annehmlichkeit aus. Kei-
ne Muſic kan ordentlicher ſeyn, als welche aus lauter
Conſonantien beſtehet; und gleichwohl klingt nichts elen-
der, als lauter Octaven hinter einander, ohnerachtet die-
ſes die vollkommenſten Conſonantien ſind. Hingegen
ein Laͤufer und eine Diſſonanz, welche wohl angebracht
ſind, geben einer Muſic erſt die rechte Lebhaftigkeit und
den groͤſten Nachdruck. Es kan mir in Wahrheit gleich-
viel gelten, ob man die kleine Ausſchweifung, welche ich
machen will, fuͤr einen gelehrten Laͤufer oder Uebelklang
halten will, das heiſt, man mag glauben: daß es ein
allzufluͤchtiger Gedanke, oder ein Satz ſey, welcher vielen
mit Vorurtheilen erfuͤllten Menſchen gar ſehr zuwider iſt.
Ich bin zufrieden, daß die Folge davon von der Beſchaf-
fenheit iſt, daß ſie dienen kan eine gewiſſe Art von Aber-
glauben in der Naturlehre zu unterdruͤcken; welches noth-
wendig allen Vernuͤnftigen ſehr angenehm ſeyn muß.
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