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Krüger, Johann Gottlob: Geschichte der Erde in den allerältesten Zeiten. Halle, 1746.

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Geschichte der Erde
findet man auch in diesen Grenzen die mehresten Fische,
ob gleich auch in denen Gegenden, wo sie sich nicht gerne
trennen lassen, dergleichen verhanden.

Nun sollen sie näher betrachtet werden. Wenn man ei-
ne Schiefer spaltet, worinne ein Fisch befindlich, so bekommt
man zwey Figuren, welche alle beyde die Lage des Fisches, ent-
weder auf den Rücken, von der Seite oder auf den Bauche
vorstellen.

Da man die Lagen derer Schiefern nach ihren Nah-
men und wie sie auf einander folgen, kennet, so weiß man
auch, wenn man einen Fisch in die Hände bekommt, wie
er in Flötz gelegen. Es weiset uns aber der obere Theil
der Schiefer die eigentliche Lage des Fisches, und dieser
fasset gemeiniglich den überbliebenen Körper des Fisches in
sich, dahingegen der untere Theil wenig davon behält, die-
ser ist folglich vertieft und jener erhöhet. Der untere Theil
stellet ein Petschaft und der obere das abgedruckte Siegel
vor.

Hieraus erhellet, daß man die Fische von unten auf
als eine Gipsdecke betrachten muß. Denn wenn man ei-
nen Schieferfisch auf einen Tisch liegend betrachtet, wel-
cher auf den Bauche zu liegen scheinet, indem er den Rü-
cken zeiget, so ist es gerade das Gegentheil, indem er würk-
lich in den Flötz auf den Rücken gelegen, und also verhält
sichs auch mit denjenigen, so den Bauch weisen.

Man findet die Fische in allen denen Stellungen, wie
solche der Structur derer lebendigen Fische gemäß sind,
doch so, daß man gar eigentlich sehen kan, daß sie eines
schmerzhaften und gewaltsamen Todes gestorben. Denn
die mehresten liegen auf den Rücken und sind überaus sehr
gebogen, so gar daß sich eine Falte zeiget wo der Bug an
stärksten ist, andere liegen ausgestreckt auf der Seite wie
ein Hering, diese sind rarer; die allerwenigsten aber liegen
auf den Bauche. Diese sollten nun noch einen lebenden
Fisch vorstellen, sie sehen aber doch allezeit aus als ein

Fisch

Geſchichte der Erde
findet man auch in dieſen Grenzen die mehreſten Fiſche,
ob gleich auch in denen Gegenden, wo ſie ſich nicht gerne
trennen laſſen, dergleichen verhanden.

Nun ſollen ſie naͤher betrachtet werden. Wenn man ei-
ne Schiefer ſpaltet, worinne ein Fiſch befindlich, ſo bekommt
man zwey Figuren, welche alle beyde die Lage des Fiſches, ent-
weder auf den Ruͤcken, von der Seite oder auf den Bauche
vorſtellen.

Da man die Lagen derer Schiefern nach ihren Nah-
men und wie ſie auf einander folgen, kennet, ſo weiß man
auch, wenn man einen Fiſch in die Haͤnde bekommt, wie
er in Floͤtz gelegen. Es weiſet uns aber der obere Theil
der Schiefer die eigentliche Lage des Fiſches, und dieſer
faſſet gemeiniglich den uͤberbliebenen Koͤrper des Fiſches in
ſich, dahingegen der untere Theil wenig davon behaͤlt, die-
ſer iſt folglich vertieft und jener erhoͤhet. Der untere Theil
ſtellet ein Petſchaft und der obere das abgedruckte Siegel
vor.

Hieraus erhellet, daß man die Fiſche von unten auf
als eine Gipsdecke betrachten muß. Denn wenn man ei-
nen Schieferfiſch auf einen Tiſch liegend betrachtet, wel-
cher auf den Bauche zu liegen ſcheinet, indem er den Ruͤ-
cken zeiget, ſo iſt es gerade das Gegentheil, indem er wuͤrk-
lich in den Floͤtz auf den Ruͤcken gelegen, und alſo verhaͤlt
ſichs auch mit denjenigen, ſo den Bauch weiſen.

Man findet die Fiſche in allen denen Stellungen, wie
ſolche der Structur derer lebendigen Fiſche gemaͤß ſind,
doch ſo, daß man gar eigentlich ſehen kan, daß ſie eines
ſchmerzhaften und gewaltſamen Todes geſtorben. Denn
die mehreſten liegen auf den Ruͤcken und ſind uͤberaus ſehr
gebogen, ſo gar daß ſich eine Falte zeiget wo der Bug an
ſtaͤrkſten iſt, andere liegen ausgeſtreckt auf der Seite wie
ein Hering, dieſe ſind rarer; die allerwenigſten aber liegen
auf den Bauche. Dieſe ſollten nun noch einen lebenden
Fiſch vorſtellen, ſie ſehen aber doch allezeit aus als ein

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[128/0142] Geſchichte der Erde findet man auch in dieſen Grenzen die mehreſten Fiſche, ob gleich auch in denen Gegenden, wo ſie ſich nicht gerne trennen laſſen, dergleichen verhanden. Nun ſollen ſie naͤher betrachtet werden. Wenn man ei- ne Schiefer ſpaltet, worinne ein Fiſch befindlich, ſo bekommt man zwey Figuren, welche alle beyde die Lage des Fiſches, ent- weder auf den Ruͤcken, von der Seite oder auf den Bauche vorſtellen. Da man die Lagen derer Schiefern nach ihren Nah- men und wie ſie auf einander folgen, kennet, ſo weiß man auch, wenn man einen Fiſch in die Haͤnde bekommt, wie er in Floͤtz gelegen. Es weiſet uns aber der obere Theil der Schiefer die eigentliche Lage des Fiſches, und dieſer faſſet gemeiniglich den uͤberbliebenen Koͤrper des Fiſches in ſich, dahingegen der untere Theil wenig davon behaͤlt, die- ſer iſt folglich vertieft und jener erhoͤhet. Der untere Theil ſtellet ein Petſchaft und der obere das abgedruckte Siegel vor. Hieraus erhellet, daß man die Fiſche von unten auf als eine Gipsdecke betrachten muß. Denn wenn man ei- nen Schieferfiſch auf einen Tiſch liegend betrachtet, wel- cher auf den Bauche zu liegen ſcheinet, indem er den Ruͤ- cken zeiget, ſo iſt es gerade das Gegentheil, indem er wuͤrk- lich in den Floͤtz auf den Ruͤcken gelegen, und alſo verhaͤlt ſichs auch mit denjenigen, ſo den Bauch weiſen. Man findet die Fiſche in allen denen Stellungen, wie ſolche der Structur derer lebendigen Fiſche gemaͤß ſind, doch ſo, daß man gar eigentlich ſehen kan, daß ſie eines ſchmerzhaften und gewaltſamen Todes geſtorben. Denn die mehreſten liegen auf den Ruͤcken und ſind uͤberaus ſehr gebogen, ſo gar daß ſich eine Falte zeiget wo der Bug an ſtaͤrkſten iſt, andere liegen ausgeſtreckt auf der Seite wie ein Hering, dieſe ſind rarer; die allerwenigſten aber liegen auf den Bauche. Dieſe ſollten nun noch einen lebenden Fiſch vorſtellen, ſie ſehen aber doch allezeit aus als ein Fiſch

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Zitationshilfe: Krüger, Johann Gottlob: Geschichte der Erde in den allerältesten Zeiten. Halle, 1746, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krueger_weltweisheit_1746/142>, abgerufen am 24.11.2024.