Krüger, Johann Gottlob: Geschichte der Erde in den allerältesten Zeiten. Halle, 1746.Geschichte der Erde §. 76. Man nehme Eisenfeilspäne, kleingestossenen Schwe- §. 77. Die Chymie kan uns mehrere Körper aufweisen, die sten
Geſchichte der Erde §. 76. Man nehme Eiſenfeilſpaͤne, kleingeſtoſſenen Schwe- §. 77. Die Chymie kan uns mehrere Koͤrper aufweiſen, die ſten
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Geſchichte der Erde
§. 76.
Man nehme Eiſenfeilſpaͤne, kleingeſtoſſenen Schwe-
fel und mache mit Waſſer einen Teig daraus, ſo entſteht
gleichfalls eine Hitze, es er zeugen ſich ſchwefelichte ſehr ela-
ſtiſche Daͤmpfe, die das Glaß zerſprengen, wenn es feſte
verſtopft iſt; und wenn man einige Pfund von dergleichen
Materie in einem Topfe unter die Erde ſetzt: ſo heben die
Duͤnſte, vermoͤge ihrer Elaſticitaͤt, die Erde in die Hoͤhe,
und oͤfters entzuͤnden ſie ſich, wenn ſie heraus in die freye
Luft fahren.
§. 77.
Die Chymie kan uns mehrere Koͤrper aufweiſen, die
ſich von ſelbſt entzuͤnden, wovon der Phosphorus und Py-
rophorus, die deutlichſten Proben geben und bekannt ge-
nung ſind. Hieraus iſt alſo klar, daß dergleichen Erhi-
tzungen und Entzuͤndungen unter der Erde erfolgen koͤn-
nen, wenn ſich daſelbſt dergleichen Materien mit einan-
der vermengen. Daß ſich aber dergleichen wuͤrklich zu-
trage, davon giebt die Entzuͤndung der Steinkohlen in den
Wettiniſchen Bergwerken einen uͤberzeugenden Beweiß,
welche nun ſchon einige Jahre gedauret hat. Seine Koͤ-
nigliche Majeſtaͤt in Preuſſen verlangten den Urſprung
davon zu wiſſen, und es wurde mir aufgetragen denſelben
zu unterſuchen. Ich glaubte ſie gefunden zu haben, und
habe dieſerhalb nicht nur damals einen allerunterthaͤnig-
ſten Bericht davon abgeſtattet, ſondern auch die Urſache
dieſer Entzuͤndung in einer Schrift von den Steinkohlen
begreiflich zu machen geſucht. Weil aber dieſe Blaͤtter
ſchon vor einiger Zeit nicht mehr zu haben geweſen ſind,
und ich nicht weiß, ob ich bald Zeit haben moͤchte, ſie wie-
der mit Bedacht durchzuſehen und auflegen zu laſſen; ſo will
ich hier kuͤrzlich anzeigen, was es mit der Entzuͤndung die-
ſes Steinkohlenbergwerkes fuͤr eine Beſchaffenheit habe.
Die Steinkohlen enthalten einen Schwefel, zum wenig-
ſten
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