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Krüger, Johann Gottlob: Geschichte der Erde in den allerältesten Zeiten. Halle, 1746.

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in den allerältesten Zeiten.
Büchsenpulver nicht gleich zu gebrauchen, ehe man ge-
schicktes Gewehr hatte, und eben dieses, ist es was bey dem
Schiessen mit den Dünsten noch zur Zeit fehlt.

§. 82.

Man hat angemerkt, daß die feuerspeyenden Berge
entweder weniger oder mehrere Flammen von sich geben,
wenn ein Erdbeben erfolgen will. Beydes läst sich gar
wohl begreifen. Denn wenn sie weniger Feuer ausspeyen,
so ist zu vermuthen, daß sich die Entzündung unter der
Erde einen andern Weg gebahnet habe, und wenn der
Auswurf des Feuers allzuheftig ist, so kan man daraus
auf die Entzündung einer grössern Menge unterirdischer
verbrennlicher Materien einen Schluß machen. Ueber-
haupt aber hat man die feuerspeyenden Berge als eine
grosse Wohlthat für diejenigen Länder anzusehen, darin-
nen sie sich befinden. Denn sie sind Luftlöcher dadurch
das unterirdische Feuer seinen Ausgang nehmen kan, wel-
ches, wenn es verschlossen wäre, die entsetzlichsten Erd-
beben und erbärmlichsten Verwüstungen verursachen wür-
de, und man kan daher mit Recht von ihnen sagen, daß
sie unter die unerkannten Wohlthaten gehören.

§. 83.

Wer da bedenckt, daß zu den Erdbeben weiter nichts
erfordert werde, als unterirdische Gewölber, darinnen sich
verbrennliche Materien befinden, welche durch ihre Ver-
mischung entzündet werden können, der kan dadurch leicht
auf die Gedanken gerathen, daß das Erdbeben mit der
Zeit einmal ganz allgemein werden könnte. Man wird
in dieser Vermuthung noch mehr bestärkt, wenn man er-
weget, daß dergleichen Erschütterung einstmals in Teutsch-
land, Frankreich, Engelland
und Schweden wahr-
genommen worden sey. Es hat damals der Erde zwischen
Fell und Fleisch gesteckt, und wer weiß, ob sie nicht ein-

mal
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in den alleraͤlteſten Zeiten.
Buͤchſenpulver nicht gleich zu gebrauchen, ehe man ge-
ſchicktes Gewehr hatte, und eben dieſes, iſt es was bey dem
Schieſſen mit den Duͤnſten noch zur Zeit fehlt.

§. 82.

Man hat angemerkt, daß die feuerſpeyenden Berge
entweder weniger oder mehrere Flammen von ſich geben,
wenn ein Erdbeben erfolgen will. Beydes laͤſt ſich gar
wohl begreifen. Denn wenn ſie weniger Feuer ausſpeyen,
ſo iſt zu vermuthen, daß ſich die Entzuͤndung unter der
Erde einen andern Weg gebahnet habe, und wenn der
Auswurf des Feuers allzuheftig iſt, ſo kan man daraus
auf die Entzuͤndung einer groͤſſern Menge unterirdiſcher
verbrennlicher Materien einen Schluß machen. Ueber-
haupt aber hat man die feuerſpeyenden Berge als eine
groſſe Wohlthat fuͤr diejenigen Laͤnder anzuſehen, darin-
nen ſie ſich befinden. Denn ſie ſind Luftloͤcher dadurch
das unterirdiſche Feuer ſeinen Ausgang nehmen kan, wel-
ches, wenn es verſchloſſen waͤre, die entſetzlichſten Erd-
beben und erbaͤrmlichſten Verwuͤſtungen verurſachen wuͤr-
de, und man kan daher mit Recht von ihnen ſagen, daß
ſie unter die unerkannten Wohlthaten gehoͤren.

§. 83.

Wer da bedenckt, daß zu den Erdbeben weiter nichts
erfordert werde, als unterirdiſche Gewoͤlber, darinnen ſich
verbrennliche Materien befinden, welche durch ihre Ver-
miſchung entzuͤndet werden koͤnnen, der kan dadurch leicht
auf die Gedanken gerathen, daß das Erdbeben mit der
Zeit einmal ganz allgemein werden koͤnnte. Man wird
in dieſer Vermuthung noch mehr beſtaͤrkt, wenn man er-
weget, daß dergleichen Erſchuͤtterung einſtmals in Teutſch-
land, Frankreich, Engelland
und Schweden wahr-
genommen worden ſey. Es hat damals der Erde zwiſchen
Fell und Fleiſch geſteckt, und wer weiß, ob ſie nicht ein-

mal
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[151/0165] in den alleraͤlteſten Zeiten. Buͤchſenpulver nicht gleich zu gebrauchen, ehe man ge- ſchicktes Gewehr hatte, und eben dieſes, iſt es was bey dem Schieſſen mit den Duͤnſten noch zur Zeit fehlt. §. 82. Man hat angemerkt, daß die feuerſpeyenden Berge entweder weniger oder mehrere Flammen von ſich geben, wenn ein Erdbeben erfolgen will. Beydes laͤſt ſich gar wohl begreifen. Denn wenn ſie weniger Feuer ausſpeyen, ſo iſt zu vermuthen, daß ſich die Entzuͤndung unter der Erde einen andern Weg gebahnet habe, und wenn der Auswurf des Feuers allzuheftig iſt, ſo kan man daraus auf die Entzuͤndung einer groͤſſern Menge unterirdiſcher verbrennlicher Materien einen Schluß machen. Ueber- haupt aber hat man die feuerſpeyenden Berge als eine groſſe Wohlthat fuͤr diejenigen Laͤnder anzuſehen, darin- nen ſie ſich befinden. Denn ſie ſind Luftloͤcher dadurch das unterirdiſche Feuer ſeinen Ausgang nehmen kan, wel- ches, wenn es verſchloſſen waͤre, die entſetzlichſten Erd- beben und erbaͤrmlichſten Verwuͤſtungen verurſachen wuͤr- de, und man kan daher mit Recht von ihnen ſagen, daß ſie unter die unerkannten Wohlthaten gehoͤren. §. 83. Wer da bedenckt, daß zu den Erdbeben weiter nichts erfordert werde, als unterirdiſche Gewoͤlber, darinnen ſich verbrennliche Materien befinden, welche durch ihre Ver- miſchung entzuͤndet werden koͤnnen, der kan dadurch leicht auf die Gedanken gerathen, daß das Erdbeben mit der Zeit einmal ganz allgemein werden koͤnnte. Man wird in dieſer Vermuthung noch mehr beſtaͤrkt, wenn man er- weget, daß dergleichen Erſchuͤtterung einſtmals in Teutſch- land, Frankreich, Engelland und Schweden wahr- genommen worden ſey. Es hat damals der Erde zwiſchen Fell und Fleiſch geſteckt, und wer weiß, ob ſie nicht ein- mal K 4

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Zitationshilfe: Krüger, Johann Gottlob: Geschichte der Erde in den allerältesten Zeiten. Halle, 1746, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krueger_weltweisheit_1746/165>, abgerufen am 21.11.2024.