Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.Lösung dar. Erst nach absolviertem Seminar und bestandener Lehre- Demgegenüber forderte der Allg. Deutsche Lehrerinnen- So vorgebildete Lehrerinnen würden auch zum Unterricht Der Allgemeine Deutsche Lehrerinnenverein hat seine For- Lösung dar. Erst nach absolviertem Seminar und bestandener Lehre- Demgegenüber forderte der Allg. Deutsche Lehrerinnen- So vorgebildete Lehrerinnen würden auch zum Unterricht Der Allgemeine Deutsche Lehrerinnenverein hat seine For- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0065" n="55"/> Lösung dar.</p><lb/> <p>Erst nach absolviertem Seminar und bestandener Lehre-<lb/> rinnenprüfung – ohne also den sonst für das Universitäts-<lb/> studium geforderten Ausbildungsweg einschlagen zu dürfen –<lb/> erst nach fünfjährigem praktischem Dienst (diese Bestimmung<lb/> ist später gefallen, nur noch zwei Jahre werden gefordert) und<lb/> nebenbei privatim erworbenen Vorkenntnissen in Latein, Ma-<lb/> thematik oder was das gewählte Fach sonst noch erfordert,<lb/> wird die Lehrerin zum Examen zugelassen. Diese Bestimmungen<lb/> bedeuten außerordentliche Erschwerungen und zwei grundver-<lb/> schiedene Bildungswege – Seminar und Universität – wer-<lb/> den unvermittelt aufeinander gepflanzt.</p><lb/> <p>Demgegenüber forderte der Allg. Deutsche Lehrerinnen-<lb/> verein, fordern auch die Studierenden selbst, die fast aus-<lb/> nahmslos den jetzt vorgeschriebenen Studienweg als verkehrt<lb/> und unzureichend bezeichnen: Absolvierung eines Gymnasiums,<lb/> Ablegung des Abiturientenexamens, Studium und abschließende<lb/> Staatsprüfung, wie Sachsen und Baden sie bereits zugestan-<lb/> den haben. <choice><sic>Sebstverständlich</sic><corr>Selbstverständlich</corr></choice> dürfen dann die jungen Lehramts-<lb/> kandidatinnen nicht gleich als Oberlehrerinnen in den Unterricht<lb/> an den höheren Klassen eintreten, sondern müßten gleich den<lb/> Probekandidaten und Hilfslehrern in den unteren Klassen be-<lb/> ginnen, langsam, nach gewonnener praktischer Erfahrung in<lb/> die höheren Klassen aufsteigend.</p><lb/> <p>So vorgebildete Lehrerinnen würden auch zum Unterricht<lb/> an Mädchen-Gymnasialklassen befugt und befähigt sein, wäh-<lb/> rend jetzt – den Grundanschauungen des Allg. Dtsch. Lehre-<lb/> rinnenvereins durchaus widersprechend – überwiegend Lehrer<lb/> an den Mädchengymnasien verwandt werden.</p><lb/> <p>Der Allgemeine Deutsche Lehrerinnenverein hat seine For-<lb/> derungen – Reform der höheren Mädchenschule betreffend –<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [55/0065]
Lösung dar.
Erst nach absolviertem Seminar und bestandener Lehre-
rinnenprüfung – ohne also den sonst für das Universitäts-
studium geforderten Ausbildungsweg einschlagen zu dürfen –
erst nach fünfjährigem praktischem Dienst (diese Bestimmung
ist später gefallen, nur noch zwei Jahre werden gefordert) und
nebenbei privatim erworbenen Vorkenntnissen in Latein, Ma-
thematik oder was das gewählte Fach sonst noch erfordert,
wird die Lehrerin zum Examen zugelassen. Diese Bestimmungen
bedeuten außerordentliche Erschwerungen und zwei grundver-
schiedene Bildungswege – Seminar und Universität – wer-
den unvermittelt aufeinander gepflanzt.
Demgegenüber forderte der Allg. Deutsche Lehrerinnen-
verein, fordern auch die Studierenden selbst, die fast aus-
nahmslos den jetzt vorgeschriebenen Studienweg als verkehrt
und unzureichend bezeichnen: Absolvierung eines Gymnasiums,
Ablegung des Abiturientenexamens, Studium und abschließende
Staatsprüfung, wie Sachsen und Baden sie bereits zugestan-
den haben. Selbstverständlich dürfen dann die jungen Lehramts-
kandidatinnen nicht gleich als Oberlehrerinnen in den Unterricht
an den höheren Klassen eintreten, sondern müßten gleich den
Probekandidaten und Hilfslehrern in den unteren Klassen be-
ginnen, langsam, nach gewonnener praktischer Erfahrung in
die höheren Klassen aufsteigend.
So vorgebildete Lehrerinnen würden auch zum Unterricht
an Mädchen-Gymnasialklassen befugt und befähigt sein, wäh-
rend jetzt – den Grundanschauungen des Allg. Dtsch. Lehre-
rinnenvereins durchaus widersprechend – überwiegend Lehrer
an den Mädchengymnasien verwandt werden.
Der Allgemeine Deutsche Lehrerinnenverein hat seine For-
derungen – Reform der höheren Mädchenschule betreffend –
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(2017-11-13T13:59:15Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-08-20T13:59:15Z)
Anna Pfundt: Konvertierung nach DTA-Basisformat.
(2015-08-06T11:00:00Z)
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