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Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.

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dung die gleiche sei wie beim Manne -, das war die For-
derung, um die einmütig gekämpft wurde. Lange Zeit frei-
lich schien es unmöglich, alle Hindernisse und Vorurteile zu
überwinden, um das Ziel zu erreichen.

Das Schicksal jener oben erwähnten Petitionen war zu-
nächst wenig ermutigend, war in allen Bundesstaaten das gleiche.
Sie wurden abschlägig beschieden, durch Uebergang zur Tages-
ordnung erledigt, z. T. unter Hinweis darauf, daß die Rege-
lung der Aerztinnenfrage nicht der Kompetenz der Einzelstaaten
unterliege, sondern von Reichswegen in Angriff zu nehmen sei.
Daher reichten die beiden Vereine ihre Petitionen dem Reichs-
tage ein, wo infolge dessen am 11. März 1891 die Frage des
Frauenstudiums zum erstenmal zur Beratung stand. Wiederum
mit negativem Erfolg. Ernste Befürworter fanden sich wohl
vereinzelt, die Mehrzahl der Volksvertreter aber stand den
Forderungen der Frauen verständnislos, ja spottend, voller
"Heiterkeit" gegenüber.

Die Frauen aber ließen sich nicht abschrecken. Wieder
und wieder wurden Eingaben ausgearbeitet, an Reichstag, an
Ministerien und Landtage verschickt. Jmmer aufs neue und
von einer immer größer werdenden Anhängerschaft wurde die
Zulassung der Frauen zu den Hochschulen gefordert. An per-
sönlich bekannte Professoren, an die Fakultäten trat man mit
Bitten heran. Jn geschlossenem Vorgehen der Vereine und -
vielleicht in noch wirksamerer Weise - durch Arbeit im ein-
zelnen suchte man die Ablehnenden, Zögernden zu gewinnen.

Baden war es zunächst, das - 1892 - getreu seinen
Grundsätzen, alle vorhandenen Bedürfnisse gerecht und vorur-
teilsfrei, wahrhaft liberal zu prüfen, der Petition des Vereins
"Reform" ernstere Beachtung schenkte.

Die Petitionskommission des badischen Landtages formu-

dung die gleiche sei wie beim Manne –, das war die For-
derung, um die einmütig gekämpft wurde. Lange Zeit frei-
lich schien es unmöglich, alle Hindernisse und Vorurteile zu
überwinden, um das Ziel zu erreichen.

Das Schicksal jener oben erwähnten Petitionen war zu-
nächst wenig ermutigend, war in allen Bundesstaaten das gleiche.
Sie wurden abschlägig beschieden, durch Uebergang zur Tages-
ordnung erledigt, z. T. unter Hinweis darauf, daß die Rege-
lung der Aerztinnenfrage nicht der Kompetenz der Einzelstaaten
unterliege, sondern von Reichswegen in Angriff zu nehmen sei.
Daher reichten die beiden Vereine ihre Petitionen dem Reichs-
tage ein, wo infolge dessen am 11. März 1891 die Frage des
Frauenstudiums zum erstenmal zur Beratung stand. Wiederum
mit negativem Erfolg. Ernste Befürworter fanden sich wohl
vereinzelt, die Mehrzahl der Volksvertreter aber stand den
Forderungen der Frauen verständnislos, ja spottend, voller
„Heiterkeit“ gegenüber.

Die Frauen aber ließen sich nicht abschrecken. Wieder
und wieder wurden Eingaben ausgearbeitet, an Reichstag, an
Ministerien und Landtage verschickt. Jmmer aufs neue und
von einer immer größer werdenden Anhängerschaft wurde die
Zulassung der Frauen zu den Hochschulen gefordert. An per-
sönlich bekannte Professoren, an die Fakultäten trat man mit
Bitten heran. Jn geschlossenem Vorgehen der Vereine und –
vielleicht in noch wirksamerer Weise – durch Arbeit im ein-
zelnen suchte man die Ablehnenden, Zögernden zu gewinnen.

Baden war es zunächst, das – 1892 – getreu seinen
Grundsätzen, alle vorhandenen Bedürfnisse gerecht und vorur-
teilsfrei, wahrhaft liberal zu prüfen, der Petition des Vereins
„Reform“ ernstere Beachtung schenkte.

Die Petitionskommission des badischen Landtages formu-

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[74/0084] dung die gleiche sei wie beim Manne –, das war die For- derung, um die einmütig gekämpft wurde. Lange Zeit frei- lich schien es unmöglich, alle Hindernisse und Vorurteile zu überwinden, um das Ziel zu erreichen. Das Schicksal jener oben erwähnten Petitionen war zu- nächst wenig ermutigend, war in allen Bundesstaaten das gleiche. Sie wurden abschlägig beschieden, durch Uebergang zur Tages- ordnung erledigt, z. T. unter Hinweis darauf, daß die Rege- lung der Aerztinnenfrage nicht der Kompetenz der Einzelstaaten unterliege, sondern von Reichswegen in Angriff zu nehmen sei. Daher reichten die beiden Vereine ihre Petitionen dem Reichs- tage ein, wo infolge dessen am 11. März 1891 die Frage des Frauenstudiums zum erstenmal zur Beratung stand. Wiederum mit negativem Erfolg. Ernste Befürworter fanden sich wohl vereinzelt, die Mehrzahl der Volksvertreter aber stand den Forderungen der Frauen verständnislos, ja spottend, voller „Heiterkeit“ gegenüber. Die Frauen aber ließen sich nicht abschrecken. Wieder und wieder wurden Eingaben ausgearbeitet, an Reichstag, an Ministerien und Landtage verschickt. Jmmer aufs neue und von einer immer größer werdenden Anhängerschaft wurde die Zulassung der Frauen zu den Hochschulen gefordert. An per- sönlich bekannte Professoren, an die Fakultäten trat man mit Bitten heran. Jn geschlossenem Vorgehen der Vereine und – vielleicht in noch wirksamerer Weise – durch Arbeit im ein- zelnen suchte man die Ablehnenden, Zögernden zu gewinnen. Baden war es zunächst, das – 1892 – getreu seinen Grundsätzen, alle vorhandenen Bedürfnisse gerecht und vorur- teilsfrei, wahrhaft liberal zu prüfen, der Petition des Vereins „Reform“ ernstere Beachtung schenkte. Die Petitionskommission des badischen Landtages formu-

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Zitationshilfe: Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/84>, abgerufen am 24.11.2024.