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Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987.

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N001
wirtschaftlichen mit den politischen Losungen, sie erweckten N002
die Illusion, daß es durch die Beschränkung des Streiks auf N003
die wirtschaftlichen Forderungen möglich sei, den Lohnraub N004
gegen Unternehmer und Staatsgewalt abzuwehren, sie verzichteten N005
auf die Revolutionierung des Kampfes, auf die Stärkung des Klaa- N006
sonbewußt©eins der Arbeiter, auf den revolutionären Maaoenkampf N007
gegen die Brüningdiktatur und gegen den Faschismus. Bin weiterer N008
Fehler war die schematische Terrainsetzung* die Terminsetzung des N009
6* Oktober beschränkte die Manövrierfähigkeit der H00, während N010
die Bestimmung des 3. November den Kampfwillen der Massen unter- N011
schätzte."

N001
Wenn wir von dem letzten Satz absehen, so zeugen die voran- N002
gehenden Zeilen von elendem Sektierertum, "revolutionärer" Phra- N003
sendreaohsrei und völligem (bei Lenin natürlich völlig unbekann- N004
tem) Mißverständnis dafür, wie eine Einheitsfront aufzubauen ist. N005
Statt zu verlangen, daß es Überall in den Betrieben "eigene BGO- N006
Streikleitungen" geben sollte, hätten wir uns freuen sollen Über N007
all die Betriebe, in denen es eine gemeinsame Streikleitung gab N008
und uns natürlich bemühen müssen, Im Laufe des Streiks die Ar- N009
beiter und die gemeinsame Streikleitung von rein wirtschaftli- N010
chen - soweit es das überhaupt gab - zu mehr lind mehr politischen N011
Forderungen zu führen. Jetzt wird auch eine (im 5. Absatz des N012
Neudrucks) Formulierung Walter Ulbrichts über die "Einheitsfront" N013
in ihrem ganzen Sektierertum klar, die lautet* "Zum ersten Male N014
ist es im Berliner Metallarbeiterstreik gelungen, die Einheits- N015
front der Metallarbeiter durch Wahl selbständiger Streikleitungen N016
unter der Führung der RGO ln der übergroßen Mehrheit der Betriebe N017
zusammsnzuoohwelßen." Die Einheitsfront zwischen Sozialdemokraten

N001
wirtschaftlichen mit den politischen Losungen, sie erweckten N002
die Illusion, daß es durch die Beschränkung des Streiks auf N003
die wirtschaftlichen Forderungen möglich sei, den Lohnraub N004
gegen Unternehmer und Staatsgewalt abzuwehren, sie verzichteten N005
auf die Revolutionierung des Kampfes, auf die Stärkung des Klaa- N006
sonbewußt©eins der Arbeiter, auf den revolutionären Maaoenkampf N007
gegen die Brüningdiktatur und gegen den Faschismus. Bin weiterer N008
Fehler war die schematische Terrainsetzung* die Terminsetzung des N009
6* Oktober beschränkte die Manövrierfähigkeit der H00, während N010
die Bestimmung des 3. November den Kampfwillen der Massen unter- N011
schätzte.”

N001
Wenn wir von dem letzten Satz absehen, so zeugen die voran- N002
gehenden Zeilen von elendem Sektierertum, "revolutionärer” Phra- N003
sendreaohsrei und völligem (bei Lenin natürlich völlig unbekann- N004
tem) Mißverständnis dafür, wie eine Einheitsfront aufzubauen ist. N005
Statt zu verlangen, daß es Überall in den Betrieben "eigene BGO- N006
Streikleitungen" geben sollte, hätten wir uns freuen sollen Über N007
all die Betriebe, in denen es eine gemeinsame Streikleitung gab N008
und uns natürlich bemühen müssen, Im Laufe des Streiks die Ar- N009
beiter und die gemeinsame Streikleitung von rein wirtschaftli- N010
chen - soweit es das überhaupt gab - zu mehr lind mehr politischen N011
Forderungen zu führen. Jetzt wird auch eine (im 5. Absatz des N012
Neudrucks) Formulierung Walter Ulbrichts über die "Einheitsfront" N013
in ihrem ganzen Sektierertum klar, die lautet* "Zum ersten Male N014
ist es im Berliner Metallarbeiterstreik gelungen, die Einheits- N015
front der Metallarbeiter durch Wahl selbständiger Streikleitungen N016
unter der Führung der RGO ln der übergroßen Mehrheit der Betriebe N017
zusammsnzuoohwelßen." Die Einheitsfront zwischen Sozialdemokraten

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[0352] N001 wirtschaftlichen mit den politischen Losungen, sie erweckten N002 die Illusion, daß es durch die Beschränkung des Streiks auf N003 die wirtschaftlichen Forderungen möglich sei, den Lohnraub N004 gegen Unternehmer und Staatsgewalt abzuwehren, sie verzichteten N005 auf die Revolutionierung des Kampfes, auf die Stärkung des Klaa- N006 sonbewußt©eins der Arbeiter, auf den revolutionären Maaoenkampf N007 gegen die Brüningdiktatur und gegen den Faschismus. Bin weiterer N008 Fehler war die schematische Terrainsetzung* die Terminsetzung des N009 6* Oktober beschränkte die Manövrierfähigkeit der H00, während N010 die Bestimmung des 3. November den Kampfwillen der Massen unter- N011 schätzte.” N001 Wenn wir von dem letzten Satz absehen, so zeugen die voran- N002 gehenden Zeilen von elendem Sektierertum, "revolutionärer” Phra- N003 sendreaohsrei und völligem (bei Lenin natürlich völlig unbekann- N004 tem) Mißverständnis dafür, wie eine Einheitsfront aufzubauen ist. N005 Statt zu verlangen, daß es Überall in den Betrieben "eigene BGO- N006 Streikleitungen" geben sollte, hätten wir uns freuen sollen Über N007 all die Betriebe, in denen es eine gemeinsame Streikleitung gab N008 und uns natürlich bemühen müssen, Im Laufe des Streiks die Ar- N009 beiter und die gemeinsame Streikleitung von rein wirtschaftli- N010 chen - soweit es das überhaupt gab - zu mehr lind mehr politischen N011 Forderungen zu führen. Jetzt wird auch eine (im 5. Absatz des N012 Neudrucks) Formulierung Walter Ulbrichts über die "Einheitsfront" N013 in ihrem ganzen Sektierertum klar, die lautet* "Zum ersten Male N014 ist es im Berliner Metallarbeiterstreik gelungen, die Einheits- N015 front der Metallarbeiter durch Wahl selbständiger Streikleitungen N016 unter der Führung der RGO ln der übergroßen Mehrheit der Betriebe N017 zusammsnzuoohwelßen." Die Einheitsfront zwischen Sozialdemokraten

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Zitationshilfe: Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/352>, abgerufen am 22.11.2024.