N001 Die Zwiespältigkeit des inte1lektue Ilen Lebens wird immer N002 größer. Auf der einen Seite immer mehr Blah-Blah Uber unsere N003 "kontinuierlichen Fortschritte" und auf der anderen Seite immer N004 größerer Zynismus infolge wachsenden Sinnes für die Realität des N005 Sozialismus.
N001 Brachte vor ein paar Tagen Wolfgang Eichhorn die Besprechung N002 seines Buches, und wir plauderten noch eine Weile. Wie selbstver- N003 ständlich machte er sich lustig Uber die Idee, daß es keine ant- N004 agonistischen Widersprüche im Sozialismus gäbe, wie selbstverständ- N005 lich stimmte er mir zu, daß wir noch ganz am Anfang der sozialisti- N006 schen Gesellschaftsordnung wären, daß von einem entwickelten oder N007 gar "reifen" Sozialismus nicht die Rede sein könne.
N001 Fast gleichzeitig kam Jörg Roesler im Anschluß an den Vortrag N002 eines ungarischen Genossen zu dem Schluß, daß von einer irgendwie N003 ausgebildeten politischen Ökonomie des Sozialismus, die über die N004 allgemeinen Äußerungen der Klassiker hinausgeht, nicht die Rede N005 sein kann.
N001 Und gleichzeitig muß man all den Quatsch, der in unserer N002 Presse, in den Zeitschriften usw. steht, ohne öffentlichen Wider- N003 spruoh über sioh ergehen lassen - es sei denn, man verstecke ihn, N004 wie es mir gelegentlich gelingt, in Büchern.
N001 Im Gegensatz zu dem, was erforderlich ist, nämlich konstruk- N002 tive Kritik und konstruktiver Meinungsstreit, wird ganz im Gegen- N003 teil der ideologische Druck immer stärker. Man vergleiche mein N004 beigelegtes Erlebnis mit dem Magazin.
N001 Kennzeichnend für unsere Apologetik ist auch beiliegendes N002 Schreiben der Leipziger Volkszeitung. Nächstens wird es noch ge- N003 setzmäßig werden, daß unsere Arbeitsproduktivität geringer sein N004 muß als die im Kapitalismus*
N001 Die Zwiespältigkeit des inte1lektue Ilen Lebens wird immer N002 größer. Auf der einen Seite immer mehr Blah-Blah Uber unsere N003 "kontinuierlichen Fortschritte" und auf der anderen Seite immer N004 größerer Zynismus infolge wachsenden Sinnes für die Realität des N005 Sozialismus.
N001 Brachte vor ein paar Tagen Wolfgang Eichhorn die Besprechung N002 seines Buches, und wir plauderten noch eine Weile. Wie selbstver- N003 ständlich machte er sich lustig Uber die Idee, daß es keine ant- N004 agonistischen Widersprüche im Sozialismus gäbe, wie selbstverständ- N005 lich stimmte er mir zu, daß wir noch ganz am Anfang der sozialisti- N006 schen Gesellschaftsordnung wären, daß von einem entwickelten oder N007 gar "reifen" Sozialismus nicht die Rede sein könne.
N001 Fast gleichzeitig kam Jörg Roesler im Anschluß an den Vortrag N002 eines ungarischen Genossen zu dem Schluß, daß von einer irgendwie N003 ausgebildeten politischen Ökonomie des Sozialismus, die über die N004 allgemeinen Äußerungen der Klassiker hinausgeht, nicht die Rede N005 sein kann.
N001 Und gleichzeitig muß man all den Quatsch, der in unserer N002 Presse, in den Zeitschriften usw. steht, ohne öffentlichen Wider- N003 spruoh über sioh ergehen lassen - es sei denn, man verstecke ihn, N004 wie es mir gelegentlich gelingt, in Büchern.
N001 Im Gegensatz zu dem, was erforderlich ist, nämlich konstruk- N002 tive Kritik und konstruktiver Meinungsstreit, wird ganz im Gegen- N003 teil der ideologische Druck immer stärker. Man vergleiche mein N004 beigelegtes Erlebnis mit dem Magazin.
N001 Kennzeichnend für unsere Apologetik ist auch beiliegendes N002 Schreiben der Leipziger Volkszeitung. Nächstens wird es noch ge- N003 setzmäßig werden, daß unsere Arbeitsproduktivität geringer sein N004 muß als die im Kapitalismus•
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Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/808>, abgerufen am 22.11.2024.
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