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Kürnberger, Ferdinand: Der Drache. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 11. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [263]–310. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Held wandte die eingeschmuggelten Stoffe dankbar an zum Lobe der gütigen Spenderin.

Das verläuft in einen Liebesroman, der mich weiter nichts angeht, sagte der Doctor zu seiner jungen Frau. Interessirt es dich, so überlass' ich dir diese Correspondenz. Der Doctor stand um jene Zeit im Begriffe, eine medicinische Lehrkanzel in Leipzig zu übernehmen; dieses und seine laufenden Berufsgeschäfte nahmen ihn vollauf in Anspruch. Das Erzgebirge verschwand aus seinem Gesichtskreis.

Ein Jahr verging so. Die Angelegenheit mit Leipzig zerschlug sich wieder, der Doctor lebte um so eifriger einer gesuchten und lohnenden Praxis in Dresden. Die Mußestunden gehörten dem Genusse einer höheren Geselligkeit. Tieck wirkte damals noch in der sächsischen Königsstadt, Leopold von Buch war ein häufiger Gast, und manch in Kunst und Wissenschaft gefeierter Name versammelte die Blüte seiner Freunde und Bewunderer zu berühmt gewordenen Abendcirkeln. Der Doctor gab sich diesen Anregungen mit geistvoller Lebhaftigkeit hin, sein Haus selbst zählte mit zu den Sammelpunkten der hauptstädtischen Gesellschaft.

Der Doctor hatte einen der sächsischen Standesherren als Mitconsulent in Behandlung, der an einer tiefgewurzelten Hypochondrie litt. Dieses Uebel, dessen Natur noch eben so häufig vorkommt, als sein Name selbst unwissenschaftlich gewählt ist, fesselte die ganze Aufmerksamkeit des jungen Gelehrten. Es trat für längere Zeit in den Vordergrund seiner Beobachtungen und Forschungen, beschäftigte sein Studierzimmer und spielte selbst in seiner geselligen Unterhaltung eine Rolle. Bei einer solchen Gelegenheit war es, daß das Erzgebirge wieder einmal genannt wurde. Du könntest die Briefe von dort jetzt mit ärztlichem Interesse lesen, sagte seine Frau eines Tags, Rudolf klagt

Held wandte die eingeschmuggelten Stoffe dankbar an zum Lobe der gütigen Spenderin.

Das verläuft in einen Liebesroman, der mich weiter nichts angeht, sagte der Doctor zu seiner jungen Frau. Interessirt es dich, so überlass' ich dir diese Correspondenz. Der Doctor stand um jene Zeit im Begriffe, eine medicinische Lehrkanzel in Leipzig zu übernehmen; dieses und seine laufenden Berufsgeschäfte nahmen ihn vollauf in Anspruch. Das Erzgebirge verschwand aus seinem Gesichtskreis.

Ein Jahr verging so. Die Angelegenheit mit Leipzig zerschlug sich wieder, der Doctor lebte um so eifriger einer gesuchten und lohnenden Praxis in Dresden. Die Mußestunden gehörten dem Genusse einer höheren Geselligkeit. Tieck wirkte damals noch in der sächsischen Königsstadt, Leopold von Buch war ein häufiger Gast, und manch in Kunst und Wissenschaft gefeierter Name versammelte die Blüte seiner Freunde und Bewunderer zu berühmt gewordenen Abendcirkeln. Der Doctor gab sich diesen Anregungen mit geistvoller Lebhaftigkeit hin, sein Haus selbst zählte mit zu den Sammelpunkten der hauptstädtischen Gesellschaft.

Der Doctor hatte einen der sächsischen Standesherren als Mitconsulent in Behandlung, der an einer tiefgewurzelten Hypochondrie litt. Dieses Uebel, dessen Natur noch eben so häufig vorkommt, als sein Name selbst unwissenschaftlich gewählt ist, fesselte die ganze Aufmerksamkeit des jungen Gelehrten. Es trat für längere Zeit in den Vordergrund seiner Beobachtungen und Forschungen, beschäftigte sein Studierzimmer und spielte selbst in seiner geselligen Unterhaltung eine Rolle. Bei einer solchen Gelegenheit war es, daß das Erzgebirge wieder einmal genannt wurde. Du könntest die Briefe von dort jetzt mit ärztlichem Interesse lesen, sagte seine Frau eines Tags, Rudolf klagt

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[0028] Held wandte die eingeschmuggelten Stoffe dankbar an zum Lobe der gütigen Spenderin. Das verläuft in einen Liebesroman, der mich weiter nichts angeht, sagte der Doctor zu seiner jungen Frau. Interessirt es dich, so überlass' ich dir diese Correspondenz. Der Doctor stand um jene Zeit im Begriffe, eine medicinische Lehrkanzel in Leipzig zu übernehmen; dieses und seine laufenden Berufsgeschäfte nahmen ihn vollauf in Anspruch. Das Erzgebirge verschwand aus seinem Gesichtskreis. Ein Jahr verging so. Die Angelegenheit mit Leipzig zerschlug sich wieder, der Doctor lebte um so eifriger einer gesuchten und lohnenden Praxis in Dresden. Die Mußestunden gehörten dem Genusse einer höheren Geselligkeit. Tieck wirkte damals noch in der sächsischen Königsstadt, Leopold von Buch war ein häufiger Gast, und manch in Kunst und Wissenschaft gefeierter Name versammelte die Blüte seiner Freunde und Bewunderer zu berühmt gewordenen Abendcirkeln. Der Doctor gab sich diesen Anregungen mit geistvoller Lebhaftigkeit hin, sein Haus selbst zählte mit zu den Sammelpunkten der hauptstädtischen Gesellschaft. Der Doctor hatte einen der sächsischen Standesherren als Mitconsulent in Behandlung, der an einer tiefgewurzelten Hypochondrie litt. Dieses Uebel, dessen Natur noch eben so häufig vorkommt, als sein Name selbst unwissenschaftlich gewählt ist, fesselte die ganze Aufmerksamkeit des jungen Gelehrten. Es trat für längere Zeit in den Vordergrund seiner Beobachtungen und Forschungen, beschäftigte sein Studierzimmer und spielte selbst in seiner geselligen Unterhaltung eine Rolle. Bei einer solchen Gelegenheit war es, daß das Erzgebirge wieder einmal genannt wurde. Du könntest die Briefe von dort jetzt mit ärztlichem Interesse lesen, sagte seine Frau eines Tags, Rudolf klagt

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T13:57:16Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T13:57:16Z)

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Zitationshilfe: Kürnberger, Ferdinand: Der Drache. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 11. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [263]–310. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kuernberger_drache_1910/28>, abgerufen am 03.12.2024.