Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.C. Merrets Anmerckungen in das erste Buch/ Verfälschung oder Zusatz/ eines frembden Saltzes/ Saltzwassers/ odereinigen andern Feuchtigkeit/ damit es sehr geschwächet werden kan/ seinen Ursprung hat/ lasse ich ohne fernere Berührung an seinen Ort bewenden. Dieses ist bekannt/ daß sie ein sehr scharffes Saltz bereiten/ wel- Sie wird aus Orient und Syrien gebracht. Syrien ist ein Theil des Morgenlandes: bey unsern Zeiten aber Eines Krautes. Dieses Kraut wird von dem Autore in der Vorrede Ka- Die Nahmen Soda, Solicornia und Salsol, werden/ wie bewust/ Diese gedachte Pflantze hat/ so viel mir wissend/ keinen Engli- Par-
C. Merrets Anmerckungen in das erſte Buch/ Verfaͤlſchung oder Zuſatz/ eines frembden Saltzes/ Saltzwaſſers/ odereinigẽ andern Feuchtigkeit/ damit es ſehr geſchwaͤchet werden kan/ ſeinen Urſprung hat/ laſſe ich ohne fernere Beruͤhrung an ſeinen Ort bewendẽ. Dieſes iſt bekannt/ daß ſie ein ſehr ſcharffes Saltz bereiten/ wel- Sie wird aus Orient und Syrien gebracht. Syrien iſt ein Theil des Morgenlandes: bey unſern Zeiten aber Eines Krautes. Dieſes Kraut wird von dem Autore in der Vorrede Ka- Die Nahmen Soda, Solicornia und Salſol, werden/ wie bewuſt/ Dieſe gedachte Pflantze hat/ ſo viel mir wiſſend/ keinen Engli- Par-
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C. Merrets Anmerckungen in das erſte Buch/
Verfaͤlſchung oder Zuſatz/ eines frembden Saltzes/ Saltzwaſſers/ oder
einigẽ andern Feuchtigkeit/ damit es ſehr geſchwaͤchet werden kan/ ſeinen
Urſprung hat/ laſſe ich ohne fernere Beruͤhrung an ſeinen Ort bewendẽ.
Dieſes iſt bekannt/ daß ſie ein ſehr ſcharffes Saltz bereiten/ wel-
ches zu harten und ſteinern Stuͤcken wird; ingleichen/ daß ſie aus A-
ſchen/ die erſtlich gebrannt/ eine Laugen bereiten/ damit ſie die Kraͤuter/
die verbrennet werden ſollen/ beſprengen; auff ſolche Weis bereiten ſie
fuͤr die Seiffenſieder und Faͤrber eine ſehr ſcharffe Aſchen: Wo oder an
welchen Ort aber dieſe Manier die Rochettam zubereiten/ ſey erfunden
worden/ und warumb es anietzo nicht ſehr im Gebrauch ſey? weiß ich
keine Gewißheit.
Sie wird aus Orient und Syrien gebracht.
Syrien iſt ein Theil des Morgenlandes: bey unſern Zeiten aber
wird die gedachte Aſchen von Alexandrien und Tripoli hergebracht.
Eines Krautes.
Dieſes Kraut wird von dem Autore in der Vorrede Ka-
li genennet; bey welchen Nahmen es auch bey denen andern und
meiſten Schreibern/ wiewohl in geringer Veraͤnderung/ benamſet
wird: Alpinus, im Buch von den Egyptiſchen Pflantzen/ nennets
Kalli, und Kallu; Andere aber Cali; Geſnerus, Alkali; Löbelius, Soda;
Dodonæus, Salicornia: in Frantzoͤſiſcher Sprach/ wie auch in der Lyo-
niſchen Hiſtoria wirds genannt Salſola; bey dem Camerario, Cordo,
Fuchfio und Luſitano, heiſſet es/ die Anthyllis des Dioſcoridis; welches
aber Matthiolus in der Schutzſchrifft wider Luſitanum, gruͤndlich wi-
derleget hat/ indem er dafuͤr haͤlt; daß dieſe Pflantze bey Tergeſt in
Mauritanien wachſe: Endlich wird es Anthylloides/ von dem Thalio
geheiſſen.
Die Nahmen Soda, Solicornia und Salſol, werden/ wie bewuſt/
von dem Wort Saltz hergeleitet/ als deſſen es ſehr viel bey ſich hat: alſo
handelt von der Bekanntſchafft/ Alterthum und Nahmen dieſer Pflan-
tzen/ unſer hochgelehrter und wohlbekannter Herr D. Turner in ſeinem
Kraͤuterbuch.
Dieſe gedachte Pflantze hat/ ſo viel mir wiſſend/ keinen Engli-
ſchen Nahm en/ ungeachtet es an vielen Oertern haͤuffig bey uns waͤchſet;
und habe ich niemand koͤnnen antreffen/ der ſolche kennete: damit ſie a-
ber gleichwol einen Namen bekomme/ ſo wird ſie fuͤglich die Saltzwur-
tzel geheiſſen/ dieweil es am Geſchmack ſaltzicht iſt: oder das Glaskraut/
dieweil deſſen Aſchen zum Glasmachen dienlich ſind.
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