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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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An den Leser.

Da dir nun ja/ geliebter Leser/ eins und das andere/ von den Glas-
mahlen und Brennen zu dunckel und kurtz beschrieben wäre/ so hoffe ich
doch/ es werde dir solches mein dabeygefügtes/ als dieses zweyten Theils
Zweytes Buch/ handlende
Von der Holländischen/ kunstreichen (nach Bar-
cellan-Art) weissen und bunten Töpffer-Blasur.

(bestehend in LX. Experimenten)
Samt noch einer Zugabe oder
eigentlichen Bericht
Vom kleinen Glas-Blasen/
so mit der Lampen geschicht;

Wo nicht gnugsam/ doch ziemlich erleutern: geht dir aber dennoch
nicht alles nach Willen an/ must du gleichwohl/ wenn du raisonabel
hand eln wilst/ dem Autor nicht flux die Schuld geben/ sondern geden-
cken/ daß (welches gar bald geschicht) auch du es versehen können/ und
dahero desto vorsichtiger lernen handeln; so viel aber ich und andere mir
wissend daran probirt und nachgekünstelt haben/ ist es richtig genug be-
funden worden.

Jndem auch ja einige geringe Stückgen diesen Glasmahler Büch-
lein einverleibt wären/ hab ichs doch nicht endern wollen/ sondern ge-
dacht/ vielleicht sind einige/ denen damit besser als mit hoher Sachen ge-
dient ist. Es sind Experimenta; und gleich wie mancher ein lebendig
Zeißgen höher als einen todten Adler schätzet/ also auch ist mir das ge-
ringste Experiment viel wehrter/ als die höchsten Speculationes die kei-
nen Grund haben.

Weil ich denn glaube/ daß sich noch viele finden sollen/ die dißfalls mei-
ner Religion seyn/ als habe ich in den zuletztbefindlichen
Dritten Buch
noch L. dergleichen
Allerhand Curieuser Experimenten,
Auch zum Beschluß dieses zweyten Theils/
Eine vortheilhaffte Flaschen-Forme/ vor die Glasmacher/
die sich etlich 1000. mahl verändern lässet/

anfügen
An den Leſer.

Da dir nun ja/ geliebter Leſer/ eins und das andere/ von den Glas-
mahlen und Brennen zu dunckel und kurtz beſchrieben waͤre/ ſo hoffe ich
doch/ es werde dir ſolches mein dabeygefuͤgtes/ als dieſes zweyten Theils
Zweytes Buch/ handlende
Von der Hollaͤndiſchen/ kunſtreichen (nach Bar-
cellan-Art) weiſſen und bunten Toͤpffer-Blaſur.

(beſtehend in LX. Experimenten)
Samt noch einer Zugabe oder
eigentlichen Bericht
Vom kleinen Glas-Blaſen/
ſo mit der Lampen geſchicht;

Wo nicht gnugſam/ doch ziemlich erleutern: geht dir aber dennoch
nicht alles nach Willen an/ muſt du gleichwohl/ wenn du raiſonabel
hand eln wilſt/ dem Autor nicht flux die Schuld geben/ ſondern geden-
cken/ daß (welches gar bald geſchicht) auch du es verſehen koͤnnen/ und
dahero deſto vorſichtiger lernen handeln; ſo viel aber ich und andere mir
wiſſend daran probirt und nachgekuͤnſtelt haben/ iſt es richtig genug be-
funden worden.

Jndem auch ja einige geringe Stuͤckgen dieſen Glasmahler Buͤch-
lein einverleibt waͤren/ hab ichs doch nicht endern wollen/ ſondern ge-
dacht/ vielleicht ſind einige/ denen damit beſſer als mit hoher Sachen ge-
dient iſt. Es ſind Experimenta; und gleich wie mancher ein lebendig
Zeißgen hoͤher als einen todten Adler ſchaͤtzet/ alſo auch iſt mir das ge-
ringſte Experiment viel wehrter/ als die hoͤchſten Speculationes die kei-
nen Grund haben.

Weil ich denn glaube/ daß ſich noch viele finden ſollen/ die dißfalls mei-
ner Religion ſeyn/ als habe ich in den zuletztbefindlichen
Dritten Buch
noch L. dergleichen
Allerhand Curieuſer Experimenten,
Auch zum Beſchluß dieſes zweyten Theils/
Eine vortheilhaffte Flaſchen-Forme/ vor die Glasmacher/
die ſich etlich 1000. mahl veraͤndern laͤſſet/

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[4/0414] An den Leſer. Da dir nun ja/ geliebter Leſer/ eins und das andere/ von den Glas- mahlen und Brennen zu dunckel und kurtz beſchrieben waͤre/ ſo hoffe ich doch/ es werde dir ſolches mein dabeygefuͤgtes/ als dieſes zweyten Theils Zweytes Buch/ handlende Von der Hollaͤndiſchen/ kunſtreichen (nach Bar- cellan-Art) weiſſen und bunten Toͤpffer-Blaſur. (beſtehend in LX. Experimenten) Samt noch einer Zugabe oder eigentlichen Bericht Vom kleinen Glas-Blaſen/ ſo mit der Lampen geſchicht; Wo nicht gnugſam/ doch ziemlich erleutern: geht dir aber dennoch nicht alles nach Willen an/ muſt du gleichwohl/ wenn du raiſonabel hand eln wilſt/ dem Autor nicht flux die Schuld geben/ ſondern geden- cken/ daß (welches gar bald geſchicht) auch du es verſehen koͤnnen/ und dahero deſto vorſichtiger lernen handeln; ſo viel aber ich und andere mir wiſſend daran probirt und nachgekuͤnſtelt haben/ iſt es richtig genug be- funden worden. Jndem auch ja einige geringe Stuͤckgen dieſen Glasmahler Buͤch- lein einverleibt waͤren/ hab ichs doch nicht endern wollen/ ſondern ge- dacht/ vielleicht ſind einige/ denen damit beſſer als mit hoher Sachen ge- dient iſt. Es ſind Experimenta; und gleich wie mancher ein lebendig Zeißgen hoͤher als einen todten Adler ſchaͤtzet/ alſo auch iſt mir das ge- ringſte Experiment viel wehrter/ als die hoͤchſten Speculationes die kei- nen Grund haben. Weil ich denn glaube/ daß ſich noch viele finden ſollen/ die dißfalls mei- ner Religion ſeyn/ als habe ich in den zuletztbefindlichen Dritten Buch noch L. dergleichen Allerhand Curieuſer Experimenten, Auch zum Beſchluß dieſes zweyten Theils/ Eine vortheilhaffte Flaſchen-Forme/ vor die Glasmacher/ die ſich etlich 1000. mahl veraͤndern laͤſſet/ anfuͤgen

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/414>, abgerufen am 24.11.2024.