Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.ANTHONII NERI Erstes Buch/ kalten/ pulverisirs/ und schlags durch ein enges Sieb; thue es alsdennin einen offenen und lutirten Tiegel/ und laß es in der Glas-Ofen-Kam- mer beym Auge oder Loch (Occhio.) 14. oder mehr Tage stehen/ so wird es eine braunroth auff Purpur sich neigende Farb bekommen; diese ver- wahre in einen verschlossenen Gefäß zum Gläser-tingiren; denn es vie- lerley schöne Würckungen verrichtet. Das 17. Capitel. Wie der Crocus Martis auff eine andere Art zu machen. DJese zweyte Art den Crocum Martis zu praepariren/ wiewohl sie Das 18. Capitel. Noch eine andere Manier den Crocum Martis zu machen. DJese dritte Art den Crocum Martis, vermittelst des Aqvae fortis zu cus
ANTHONII NERI Erſtes Buch/ kalten/ pulveriſirs/ und ſchlags durch ein enges Sieb; thue es alsdennin einen offenen und lutirten Tiegel/ und laß es in der Glas-Ofen-Kam- mer beym Auge oder Loch (Occhio.) 14. oder mehr Tage ſtehen/ ſo wird es eine braunroth auff Purpur ſich neigende Farb bekommen; dieſe ver- wahre in einen verſchloſſenen Gefaͤß zum Glaͤſer-tingiren; denn es vie- lerley ſchoͤne Wuͤrckungen verrichtet. Das 17. Capitel. Wie der Crocus Martis auff eine andere Art zu machen. DJeſe zweyte Art den Crocum Martis zu præpariren/ wiewohl ſie Das 18. Capitel. Noch eine andere Manier den Crocum Martis zu machen. DJeſe dritte Art den Crocum Martis, vermittelſt des Aqvæ fortis zu cus
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ANTHONII NERI Erſtes Buch/
kalten/ pulveriſirs/ und ſchlags durch ein enges Sieb; thue es alsdenn
in einen offenen und lutirten Tiegel/ und laß es in der Glas-Ofen-Kam-
mer beym Auge oder Loch (Occhio.) 14. oder mehr Tage ſtehen/ ſo wird
es eine braunroth auff Purpur ſich neigende Farb bekommen; dieſe ver-
wahre in einen verſchloſſenen Gefaͤß zum Glaͤſer-tingiren; denn es vie-
lerley ſchoͤne Wuͤrckungen verrichtet.
Das 17. Capitel.
Wie der Crocus Martis auff eine andere Art zu machen.
DJeſe zweyte Art den Crocum Martis zu præpariren/ wiewohl ſie
ſehr leicht und gering iſt/ ſo iſt ſie doch darumb nicht zu verachten;
denn er dem Glas eine Blutrothe Farbe giebt/ ſeine Bereitung iſt wie fol-
get: Nimb Eiſen/ oder welches beſſer iſt/ Stahl-Feylſpaͤhn/ ſolche beſpren-
ge oder vermiſche/ in einem irdenen Geſchirr/ mit einem guten ſtarcken
Eſſig/ ſo/ daß die gantze Maſſa feucht und naß werde: Alsdann breite
die Feylſpaͤhne wohl aus einander/ und laß es an der Sonnen oder
Lufft trocknen: Wann ſie trocken worden/ muß man ſie zerſtoſſen/ weil ſie
ſich im kluͤmpgẽ geballet; nach dieſem ſoll mans abermahl mit friſchem Eſ-
ſig anfeuchten/ trocknen/ und zerreiben wie vorhero/ ſolches wird 8. mal
wiederholet/ und nachdem dieſe Maſſa klein zerſtoſſen/ und durch ein
enges Sieb geſchlagen worden/ ſo wird es ein ſehr ſubtiles Pulver geben/
an der Farb wie ein Ziegelmehl anzuſehen/ welches in einem wohlver-
machten Gefaͤs zum Glas-Faͤrben kan auffbehalten werden.
Das 18. Capitel.
Noch eine andere Manier den Crocum Martis zu machen.
DJeſe dritte Art den Crocum Martis, vermittelſt des Aqvæ fortis zu
præpariren/ iſt ſo beſchaffen/ daß ſich die innerſte Farb des Eyſens
unglaͤublich ſchoͤn herfuͤr giebet/ welches im Glas zu ſehẽ; die Bereitung iſt
alſo: Es werden die Feilſpaͤhne von Eiſen odeꝛ Stahl/ in einem verglaſur-
ten Geſchirr/ mit Aqva fort angefeuchtet/ alsdenn an der Sonnen o-
der Lufft getrocknet: Hernachmal zu einem Pulver zerrieben/ wiederumb
mit Aqva fort angefeuchtet und getrocknet/ ſolches muß etliche mahl wie-
derholet werden: Nachdem es nun eine hochrothe Farbe/ wie der Cro-
cus
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