Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.J. Kunckels Anmerckungen über das 1. B. kühn gefraget/ vors andere/ mein Glaubens-Bekenntnißhierinn so frey gethan. Jch bin des Erbietens/ diese Frage ins künfftige/ so ich die Ehre von Euch nicht haben solte/ oder Euch hievon die Wissenschafft mangelte/ selber zu erklähren. Hiemit vor dieses mahl adjeu! Der Autor befielt in diesem 3. Capitel/ man soll auf die letz- man
J. Kunckels Anmerckungen uͤber das 1. B. kuͤhn gefraget/ vors andere/ mein Glaubens-Bekenntnißhierinn ſo frey gethan. Jch bin des Erbietens/ dieſe Frage ins kuͤnfftige/ ſo ich die Ehre von Euch nicht haben ſolte/ oder Euch hievon die Wiſſenſchafft mangelte/ ſelber zu erklaͤhren. Hiemit vor dieſes mahl adjeu! Der Autor befielt in dieſem 3. Capitel/ man ſoll auf die letz- man
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J. Kunckels Anmerckungen uͤber das 1. B.
kuͤhn gefraget/ vors andere/ mein Glaubens-Bekenntniß
hierinn ſo frey gethan. Jch bin des Erbietens/ dieſe Frage
ins kuͤnfftige/ ſo ich die Ehre von Euch nicht haben ſolte/ oder
Euch hievon die Wiſſenſchafft mangelte/ ſelber zu erklaͤhren.
Hiemit vor dieſes mahl adjeu!
Der Autor befielt in dieſem 3. Capitel/ man ſoll auf die letz-
te ein gantz gelinde Feuer gebrauchen/ daß das Saltz nicht an-
breñe/ odeꝛ verbꝛeñe/ da es doch beſſeꝛ iſt/ daß/ weñ das Saltz im
Glaſe truckẽ worden/ mans im ſelben gelinde gluͤen laſſe: Deñ
dadurch werden die uͤbrigen Unreinigkeiten deſto beſſer abge-
ſchieden. Denn es nur als ein ſonderliches Gluͤck zu rechnen/
wenn ein Glas in ſolcher Arbeit gantz bleibet; denn zerbricht
es nicht eher/ ſo zertreibens die Saltze doch im Kaltwerden.
Dieſes alles iſt eine gar zu groſſe Muͤhe/ und dienet nur zu be-
ſonderer Curieuſitaͤt/ da man es doch eben ſo ſchoͤn haben kan/
ſo man (wie obgedacht) eine Aſche nimmt/ ſie ſey aus Kraͤutern
oder Baͤumen/ wenn nur ſolche zu etlichen Mahlen ausge-
lauget/ und nach einer jeden Einkochung (welche in einen eiſer-
nen Keſſel geſchehẽ ſoll) uñ ehe man das Saltz wiedeꝛ im Waſſeꝛ
auffloͤſet/ allemahl ein wenig ausgegluͤet wird. Wer denn
nun gar curieus damit umbgehen will/ der nehme zuletzt die
wohl- und offt gereinigte Lauge/ und koche ſie gelinde/ biß ſie
oben eine Haut kriegen will/ und ſchuͤtte ſie in ein hoͤltzern Ge-
faͤß/ und laſſe es einen Tag oder etliche ſtehen/ ſo ſchieſſen ſchoͤne
Cryſtallen an: Auch leget ſich bey dieſer Arbeit zugleich etwas
weiſes/ wie Mehl/ zu Boden. Dieſes kan man mit den Cry-
ſtallen in ein Haar-Siebe/ oder auff ein dazu mit Leiſten ge-
machtes Brett ſchuͤtten. NB. Das
Bꝛett muß unten ſpitz zugehen/ daß die
uͤbrige Lauge wohl davon lauffen und
trucken werden kan. Die Lauge/ ſo
[Abbildung]
uͤber dieſen Saltz geſtanden/ kocht man wieder ein/ wie vor/
und das ſo lange/ biß nichts mehr anſchieſſen will; ſo kocht
man
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