Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Anthonii Neri von der Glas-Kunst. men/ so wird man noch ein gut Theil Eisen/ am Grunde desTopffs/ feste in einander gebacken finden/ solches setzt man wieder hin/ so schwillt mehr auff; dieses kan man thun so lange/ biß man genug hat. Es ist dieses ein über die Massen vortrefflicher Crocus Martis, der gewißlich weiter dienet/ als ich hier zu melden Lust habe: Jedoch daß er in der Glas- Kunst gerade und eben diß thun soll/ was der aus dem Eßig bereitet thut/ sage ich nicht/ sondern eine andere Coleur gibt dieser/ ein andere jener; gleichwohl meyne ich/ es soll hiermit den Verständigen viel gesagt seyn. Und dieses vom Croco Martis. Das 20. und 21. Capitel. JN diesen Capiteln lehret der Autor, wie man das zittern- Das 22. Capitel. JN diesem Capitel befiehlet der Autor so hoch/ so man ein te Co- H iij
Anthonii Neri von der Glas-Kunſt. men/ ſo wird man noch ein gut Theil Eiſen/ am Grunde desTopffs/ feſte in einander gebacken finden/ ſolches ſetzt man wieder hin/ ſo ſchwillt mehr auff; dieſes kan man thun ſo lange/ biß man genug hat. Es iſt dieſes ein uͤber die Maſſen vortrefflicher Crocus Martis, der gewißlich weiter dienet/ als ich hier zu melden Luſt habe: Jedoch daß er in der Glas- Kunſt gerade und eben diß thun ſoll/ was der aus dem Eßig bereitet thut/ ſage ich nicht/ ſondern eine andere Coleur gibt dieſer/ ein andere jener; gleichwohl meyne ich/ es ſoll hiermit den Verſtaͤndigen viel geſagt ſeyn. Und dieſes vom Croco Martis. Das 20. und 21. Capitel. JN dieſen Capiteln lehret der Autor, wie man das zittern- Das 22. Capitel. JN dieſem Capitel befiehlet der Autor ſo hoch/ ſo man ein te Co- H iij
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Anthonii Neri von der Glas-Kunſt.
men/ ſo wird man noch ein gut Theil Eiſen/ am Grunde des
Topffs/ feſte in einander gebacken finden/ ſolches ſetzt man
wieder hin/ ſo ſchwillt mehr auff; dieſes kan man thun ſo
lange/ biß man genug hat. Es iſt dieſes ein uͤber die Maſſen
vortrefflicher Crocus Martis, der gewißlich weiter dienet/ als
ich hier zu melden Luſt habe: Jedoch daß er in der Glas-
Kunſt gerade und eben diß thun ſoll/ was der aus dem Eßig
bereitet thut/ ſage ich nicht/ ſondern eine andere Coleur gibt
dieſer/ ein andere jener; gleichwohl meyne ich/ es ſoll hiermit
den Verſtaͤndigen viel geſagt ſeyn. Und dieſes vom Croco
Martis.
Das 20. und 21. Capitel.
JN dieſen Capiteln lehret der Autor, wie man das zittern-
de Kupffer (welches insgemein von dem gemeinen Mañ
Knitter-Gold/ oder meßinger Lahn genennet wird)
machen ſoll. Nun iſt in der Bereitung dem Autor auch aller-
dings zu folgen: Man iſt aber an dieſen Lahn nicht eben ge-
bunden/ ſondern man nehme nur ein duͤnnes Stuͤck Meſ-
ſing von einem alten Keſſel/ es thut eben das/ welches ich erfah-
ren/ weil doch das andere viel koſtbarer iſt.
Das 22. Capitel.
JN dieſem Capitel befiehlet der Autor ſo hoch/ ſo man ein
ſchoͤn Meer-Waſſer haben will/ das man von der ſchoͤn-
ſten Cryſtall-Gemeng nehmen ſoll. Es iſt aber dar-
an nicht gelegen/ wenn es nur ein ſchoͤn hell Glas iſt/ und
kein Braunſtein dazu kommen. Denn daß es nach der Gruͤ-
ne ſich neiget/ oder einen gꝛuͤnen Stich hat/ das hat auch wenig
zubedeuten/ weil ohne dem es von dem Pulver gefaͤrbet wird/
nur daß man ſich mit dem Pulver nach der Coleur richten
muß. Und iſt hierbey zuwiſſen/ daß man im zuſetzen der Zaf-
fera ſich wohl vorſehen muß/ weil der einen immer mehꝛ Sand
zugeſetzet iſt/ als der andern/ derowegen auch wohl die rech-
te Co-
H iij
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