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Kurz, Hermann: Die beiden Tubus. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 149–277. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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hinter ihm drein. Dieses aus dem Leben gegriffene Citat wurzelte mit dem Ursprung seines Daseins im Complimentirbuch eines coulanten Posthalters der Umgegend. Derselbe hatte einst einem türkischen Gesandten, der, den nächsten Weg von Paris nach Konstantinopel über den Aalbuch und Virngrund einschlagend, bei ihm vorfuhr, Relais für seinen Wagen, für sich selbst aber, als Surrogat des Scherbets, ein Glas Zuckerwasser zu nehmen, beim Wegfahren mit abgezogener seidener Zipfelmütze und unter einem tiefen Bückling die angeführten goldenen Beurlaubungsworte nachgerufen. Sie waren, von seinen Gästen verbreitet, nach und nach landläufig geworden und wurden von allen geistreichen Leuten, mit anderem Wort also von allen "Honoratioren", bei mehr oder weniger passenden Gelegenheiten beharrlich angewendet.

Der Pfarrer hatte inzwischen eine vorübergehende gemäßigte Verzweiflung über den unbefriedigenden Ausgang seines Abenteuers bald überwunden und stieg nun ziemlich selig zu seiner getreuen Gattin in das Wohnzimmer hinab, um derselben die unerhörte Ueberraschung, die ihm so eben geworden war, mitzutheilen.

Will man sich hier einen Begriff von den Zuständen des Pfarrhauses in A. . . berg bilden, so versetze man sich einfach in die Geschichte des Landpredigers von Wakefield, nur daß man sich Allerlei wegzudenken hat, zum Beispiel die beiden Mädchen

hinter ihm drein. Dieses aus dem Leben gegriffene Citat wurzelte mit dem Ursprung seines Daseins im Complimentirbuch eines coulanten Posthalters der Umgegend. Derselbe hatte einst einem türkischen Gesandten, der, den nächsten Weg von Paris nach Konstantinopel über den Aalbuch und Virngrund einschlagend, bei ihm vorfuhr, Relais für seinen Wagen, für sich selbst aber, als Surrogat des Scherbets, ein Glas Zuckerwasser zu nehmen, beim Wegfahren mit abgezogener seidener Zipfelmütze und unter einem tiefen Bückling die angeführten goldenen Beurlaubungsworte nachgerufen. Sie waren, von seinen Gästen verbreitet, nach und nach landläufig geworden und wurden von allen geistreichen Leuten, mit anderem Wort also von allen „Honoratioren“, bei mehr oder weniger passenden Gelegenheiten beharrlich angewendet.

Der Pfarrer hatte inzwischen eine vorübergehende gemäßigte Verzweiflung über den unbefriedigenden Ausgang seines Abenteuers bald überwunden und stieg nun ziemlich selig zu seiner getreuen Gattin in das Wohnzimmer hinab, um derselben die unerhörte Ueberraschung, die ihm so eben geworden war, mitzutheilen.

Will man sich hier einen Begriff von den Zuständen des Pfarrhauses in A. . . berg bilden, so versetze man sich einfach in die Geschichte des Landpredigers von Wakefield, nur daß man sich Allerlei wegzudenken hat, zum Beispiel die beiden Mädchen

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[0016] hinter ihm drein. Dieses aus dem Leben gegriffene Citat wurzelte mit dem Ursprung seines Daseins im Complimentirbuch eines coulanten Posthalters der Umgegend. Derselbe hatte einst einem türkischen Gesandten, der, den nächsten Weg von Paris nach Konstantinopel über den Aalbuch und Virngrund einschlagend, bei ihm vorfuhr, Relais für seinen Wagen, für sich selbst aber, als Surrogat des Scherbets, ein Glas Zuckerwasser zu nehmen, beim Wegfahren mit abgezogener seidener Zipfelmütze und unter einem tiefen Bückling die angeführten goldenen Beurlaubungsworte nachgerufen. Sie waren, von seinen Gästen verbreitet, nach und nach landläufig geworden und wurden von allen geistreichen Leuten, mit anderem Wort also von allen „Honoratioren“, bei mehr oder weniger passenden Gelegenheiten beharrlich angewendet. Der Pfarrer hatte inzwischen eine vorübergehende gemäßigte Verzweiflung über den unbefriedigenden Ausgang seines Abenteuers bald überwunden und stieg nun ziemlich selig zu seiner getreuen Gattin in das Wohnzimmer hinab, um derselben die unerhörte Ueberraschung, die ihm so eben geworden war, mitzutheilen. Will man sich hier einen Begriff von den Zuständen des Pfarrhauses in A. . . berg bilden, so versetze man sich einfach in die Geschichte des Landpredigers von Wakefield, nur daß man sich Allerlei wegzudenken hat, zum Beispiel die beiden Mädchen

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:08:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:08:57Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Kurz, Hermann: Die beiden Tubus. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 149–277. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kurz_tubus_1910/16>, abgerufen am 21.11.2024.