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Laband, Paul: Das Staatsrecht des Deutschen Reiches. Bd. 1. Tübingen, 1876.

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§. 1. Die Auflösung des deutschen Bundes.
gibt seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutsch-
lands ohne Betheiligung des Oesterreichischen Kaiserstaates."

Die Bestimmungen des Nikolsburger Friedens wurden aner-
kannt und der Beitritt zu denselben, soweit sie die Zukunft Deutsch-
lands betreffen, erklärt von

Württemberg im Berliner Frieden v. 13. Aug. 1866 Art. IX. 1).
Baden im Berliner Frieden v. 17. Aug. 1866 Art. X. 2).
Bayern im Berliner Frieden v. 22. Aug. 1866. Art. V. 3).
Großh. Hessen im Berliner Frieden v. 3. Spt. 1866 Art. XIII. 4).
Reuß ä. L. im Berliner Frieden v. 26. Sept. 1866 Art. I. 5).
Sachsen-Meiningen im Berliner Frieden v. 8. Oct. 1866 Art. I. 6).
Königr. Sachsen im Berliner Frieden v. 21. Oct. 1866 Art. II. 7).

Das Königreich Hannover, das Kurfürstenthum Hessen, das
Herzogthum Nassau und die freie Stadt Frankfurt hatten durch
den Krieg ihre Existenz als Staaten verloren und waren ebenso
wie die Elbherzogthümer mit dem Preußischen Staate vereinigt
worden.

Luxemburg und Limburg hielten sich von der Theilnahme an
den Bundestags-Verhandlungen seit der Austrittserklärung Preu-
ßens fern und erkannten die Auflösung des deutschen Bundes und
die neue politische Gestaltung Deutschlands im Londoner Vertrag
vom 11. Mai 1867 ausdrücklich an 8).

Von allen Mitgliedern des ehemaligen deutschen Bundes mit
alleiniger Ausnahme Liechtenstein's liegt demnach, soweit sie ihre
staatliche Existenz bewahrt haben, das ausdrückliche, in bindender
völkerrechtlicher Form abgegebene Einverständniß mit der Auf-
lösung des deutschen Bundes vor 9).


1) Staatsarch. XI. 2372. Hahn S. 198. Glaser S. 41.
2) Staatsarch. XI. 2374. Hahn S. 199. Glaser S. 49.
3) Staatsarch. XI. 2373. Hahn S. 200. Glaser S. 44.
4) Staatsarch. XI. 2375. Hahn S. 202. Glaser S. 61.
5) Staatsarch. XI. 2430. Glaser S. 72.
6) Staatsarch. XI. 2432. Glaser S. 70.
7) Staatsarch. XI. 2434. Hahn S. 205. Glaser S. 52.
8) Schon die Rede des Prinzen-Statthalters Heinrich bei Eröffnung der
Luxemburger Ständeversammlung v. 29. Oktober 1866 sprach die Anerkennung
der Auflösung des deutschen Bundes aus. Sie ist auszugsweise abgedruckt im
Staatsarchiv XII. 2449.
9) Eine ernsthafte Untersuchung, ob Liechtenstein der Auflösung des
deutschen Bundes ein Veto entgegenzusetzen berechtigt gewesen wäre, verbietet

§. 1. Die Auflöſung des deutſchen Bundes.
gibt ſeine Zuſtimmung zu einer neuen Geſtaltung Deutſch-
lands ohne Betheiligung des Oeſterreichiſchen Kaiſerſtaates.“

Die Beſtimmungen des Nikolsburger Friedens wurden aner-
kannt und der Beitritt zu denſelben, ſoweit ſie die Zukunft Deutſch-
lands betreffen, erklärt von

Württemberg im Berliner Frieden v. 13. Aug. 1866 Art. IX. 1).
Baden im Berliner Frieden v. 17. Aug. 1866 Art. X. 2).
Bayern im Berliner Frieden v. 22. Aug. 1866. Art. V. 3).
Großh. Heſſen im Berliner Frieden v. 3. Spt. 1866 Art. XIII. 4).
Reuß ä. L. im Berliner Frieden v. 26. Sept. 1866 Art. I. 5).
Sachſen-Meiningen im Berliner Frieden v. 8. Oct. 1866 Art. I. 6).
Königr. Sachſen im Berliner Frieden v. 21. Oct. 1866 Art. II. 7).

Das Königreich Hannover, das Kurfürſtenthum Heſſen, das
Herzogthum Naſſau und die freie Stadt Frankfurt hatten durch
den Krieg ihre Exiſtenz als Staaten verloren und waren ebenſo
wie die Elbherzogthümer mit dem Preußiſchen Staate vereinigt
worden.

Luxemburg und Limburg hielten ſich von der Theilnahme an
den Bundestags-Verhandlungen ſeit der Austrittserklärung Preu-
ßens fern und erkannten die Auflöſung des deutſchen Bundes und
die neue politiſche Geſtaltung Deutſchlands im Londoner Vertrag
vom 11. Mai 1867 ausdrücklich an 8).

Von allen Mitgliedern des ehemaligen deutſchen Bundes mit
alleiniger Ausnahme Liechtenſtein’s liegt demnach, ſoweit ſie ihre
ſtaatliche Exiſtenz bewahrt haben, das ausdrückliche, in bindender
völkerrechtlicher Form abgegebene Einverſtändniß mit der Auf-
löſung des deutſchen Bundes vor 9).


1) Staatsarch. XI. 2372. Hahn S. 198. Glaſer S. 41.
2) Staatsarch. XI. 2374. Hahn S. 199. Glaſer S. 49.
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5) Staatsarch. XI. 2430. Glaſer S. 72.
6) Staatsarch. XI. 2432. Glaſer S. 70.
7) Staatsarch. XI. 2434. Hahn S. 205. Glaſer S. 52.
8) Schon die Rede des Prinzen-Statthalters Heinrich bei Eröffnung der
Luxemburger Ständeverſammlung v. 29. Oktober 1866 ſprach die Anerkennung
der Auflöſung des deutſchen Bundes aus. Sie iſt auszugsweiſe abgedruckt im
Staatsarchiv XII. 2449.
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deutſchen Bundes ein Veto entgegenzuſetzen berechtigt geweſen wäre, verbietet
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[6/0026] §. 1. Die Auflöſung des deutſchen Bundes. gibt ſeine Zuſtimmung zu einer neuen Geſtaltung Deutſch- lands ohne Betheiligung des Oeſterreichiſchen Kaiſerſtaates.“ Die Beſtimmungen des Nikolsburger Friedens wurden aner- kannt und der Beitritt zu denſelben, ſoweit ſie die Zukunft Deutſch- lands betreffen, erklärt von Württemberg im Berliner Frieden v. 13. Aug. 1866 Art. IX. 1). Baden im Berliner Frieden v. 17. Aug. 1866 Art. X. 2). Bayern im Berliner Frieden v. 22. Aug. 1866. Art. V. 3). Großh. Heſſen im Berliner Frieden v. 3. Spt. 1866 Art. XIII. 4). Reuß ä. L. im Berliner Frieden v. 26. Sept. 1866 Art. I. 5). Sachſen-Meiningen im Berliner Frieden v. 8. Oct. 1866 Art. I. 6). Königr. Sachſen im Berliner Frieden v. 21. Oct. 1866 Art. II. 7). Das Königreich Hannover, das Kurfürſtenthum Heſſen, das Herzogthum Naſſau und die freie Stadt Frankfurt hatten durch den Krieg ihre Exiſtenz als Staaten verloren und waren ebenſo wie die Elbherzogthümer mit dem Preußiſchen Staate vereinigt worden. Luxemburg und Limburg hielten ſich von der Theilnahme an den Bundestags-Verhandlungen ſeit der Austrittserklärung Preu- ßens fern und erkannten die Auflöſung des deutſchen Bundes und die neue politiſche Geſtaltung Deutſchlands im Londoner Vertrag vom 11. Mai 1867 ausdrücklich an 8). Von allen Mitgliedern des ehemaligen deutſchen Bundes mit alleiniger Ausnahme Liechtenſtein’s liegt demnach, ſoweit ſie ihre ſtaatliche Exiſtenz bewahrt haben, das ausdrückliche, in bindender völkerrechtlicher Form abgegebene Einverſtändniß mit der Auf- löſung des deutſchen Bundes vor 9). 1) Staatsarch. XI. 2372. Hahn S. 198. Glaſer S. 41. 2) Staatsarch. XI. 2374. Hahn S. 199. Glaſer S. 49. 3) Staatsarch. XI. 2373. Hahn S. 200. Glaſer S. 44. 4) Staatsarch. XI. 2375. Hahn S. 202. Glaſer S. 61. 5) Staatsarch. XI. 2430. Glaſer S. 72. 6) Staatsarch. XI. 2432. Glaſer S. 70. 7) Staatsarch. XI. 2434. Hahn S. 205. Glaſer S. 52. 8) Schon die Rede des Prinzen-Statthalters Heinrich bei Eröffnung der Luxemburger Ständeverſammlung v. 29. Oktober 1866 ſprach die Anerkennung der Auflöſung des deutſchen Bundes aus. Sie iſt auszugsweiſe abgedruckt im Staatsarchiv XII. 2449. 9) Eine ernſthafte Unterſuchung, ob Liechtenſtein der Auflöſung des deutſchen Bundes ein Veto entgegenzuſetzen berechtigt geweſen wäre, verbietet

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Zitationshilfe: Laband, Paul: Das Staatsrecht des Deutschen Reiches. Bd. 1. Tübingen, 1876, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laband_staatsrecht01_1876/26>, abgerufen am 09.11.2024.